Osterempfang im Bundeskanzleramt für die Kirchen und Religionen
Sonntag der Kreuzverehrung in der Kirche zum Heiligen Georg in Wien
Zweiter Fastensonntag. Gedächtnis des hl. Gregor Palamas, Erzbischof von Thessaloniki. Doxologie zum Jahrestag der Unabhängigkeit Griechenlands in der Kathedrale zur Heiligen Dreifaltigkeit in Wien.
Fastenhirtenbrief von Patriarch Bartholomaios I.

Osterbotschaft 2013 des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I.

Geliebte Mitbrüder und liebe gottliebende Kinder der Kirche,

Christus ist auferstanden!

Die Botschaft der Auferstehung, welche die salbentragenden Frauen, die Myrophoren, den Jüngern Christi verkündeten, wurde von diesen als reine Phantasie aufgefasst. Und doch erwies sich die für ein Märchen gehaltene Nachricht als Wahrheit. Mehrfach erschien der auferstandene Christus seinen Jüngern.

Auch in unserer Zeit halten die Rationalisten die Botschaft von der Auferstehung für ein Märchen. Im Gegensatz dazu beschränken wir Gläubigen uns nicht darauf, nur zu glauben, sondern wir erfahren die Auferstehung als ein unumstößliches Ereignis in unserem Leben.

 

Wenn es nötig ist, besiegeln wir unser Zeugnis durch die Preisgabe unseres Lebens. Denn im auferstandenen Christus überwinden wir den Tod und werden von der Furcht vor ihm befreit. Unser Mund füllt sich mit Freude, wenn wir sagen: Christus ist auferstanden! Unsere Heiligen, die für die Welt tot sind, leben unter uns und antworten auf unsere Bitten. Die Welt nach dem Tod ist realer als die Welt vor dem Tod. Christus ist auferstanden und lebt mitten unter uns. Er hat uns versprochen, bis zum Ende der Welt bei uns zu bleiben. Und tatsächlich: Er ist bei uns – als Freund, als Bruder, als Arzt und als Spender jeglichen Gutes.

Gepriesen sei unser Gott, der von den Toten auferstanden ist und allen das ewige Leben schenkt. Wo ist, Tod, Dein Sieg? Christus ist auferstanden und hat “den einst maßlos Prahlenden als lächerlich dem Spott preisgegeben” (s. 9. Ode des Kreuz-Auferstehungskanons im vierten Ton, Dichtung des hl. Johannes von Damaskus). Alles ist von Licht erfüllt und unsere Herzen von grenzenloser Freude.

Und nicht nur von Freude, sondern auch von Kraft. Wer an die Auferstehung glaubt, fürchtet den Tod nicht. Und die Seele dessen, der den Tod nicht fürchtet, ist unerschrocken und unzerbrechlich; denn was für die vielen und die Ungläubigen die schrecklichste Herausforderung bedeutet, ist für den gläubigen Christen ein Geschehen von geringer Bedeutung, denn es ist ja der Eingang zum Leben. Der gläubige Christ erlebt die Auferstehung auch schon vor seinem physischen Tod.

Die Folge des Erlebens der Auferstehung ist die Verwandlung der Welt. Die Auferstehung begeistert die Seele. Und die begeisterte Seele zieht die anderen Seelen mit sich, denselben Weg zu gehen, jene Seelen, die von den wahren Erfahrungen der Freude über die Unsterblichkeit berührt werden. Die Auferstehung ist Grundstein unseres Glaubens. Sie ist die Kraft, die die Welt besiegt hat, trotz der gegen sie gerichteten harten Verfolgungen. “Das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat, unser Glaube” (1 Jo 5,4) an die Auferstehung. Durch die Auferstehung wird der Mensch Gott der Gnade nach. Durch den Sieg des Lichtes der Auferstehung über die unreinen Leidenschaften wird unseren Seelen die göttliche Liebesglut verliehen, eine fremdartige Liebe, die das menschliche Maß übersteigt.

Christus ist also auferstanden! Unsere Herzen werden von dem Licht und der Freude der Auferstehung überströmt. Lasst uns mit Aufrichtigkeit und Einfalt vor den auferstandenen Christus treten. Denn Gott, der wie der Prophetenfürst David sagt vom Himmel her unsere Herzen erkennt, “wird ein zerschlagenes und demütiges Herz nicht verachten” (Psalm 50/51, 19).

Die Auferstehung ist unsere Kraft, unsere Hoffnung, unsere Freude, unser Frohlocken. Durch die Auferstehung überwinden wir den Schmerz und die Trauer über alle Übel des natürlichen irdischen Lebens. Die Auferstehung ist die Antwort Gottes auf die Verzweiflung des von den Schrecknissen der Welt verwundeten Menschen.

Angesichts der Schwierigkeiten und Leiden, welche die Welt heute quälen, lassen wir den Mut nicht sinken. Das Zusammenkommen der verängstigten Jünger des Herrn im Obergemach zu Jerusalem schenkt uns Kraft. Wir haben keine Angst, denn wir lieben alle Menschen eben so, wie uns der geliebt hat, der sein Leben für uns dahingegeben hat. Unser als Gott und als Mensch auferstandener Herr ist unsichtbar unter uns. Es genügt, dass wir Liebe haben; und wir haben sie. Und mit der Liebe erkennen wir die Kraft des Mysteriums. Was für ein Mysterium!

Selbst wenn andere nach Menschenart zögern und “mit den Garben ihrer Taten die Kornhügel aufhäufen” (vgl. das erste Sticheron der Vesper am Sonntag des Verlorenen Sohns) wir rühmen uns. Und selbst wenn wir “die Spreu der Taten der Ungerechtigkeit und unsere Leidenschaften” nicht “im Windhauch der Menschenliebe vom Korn trennen” und “die Garben unserer Taten nicht ausbreiten auf der Tenne der Reue”, so ist doch der auferstandene Christus die Liebe und vertreibt das Dunkel jeglicher Art und die Angst, die um uns herum herrscht, und kommt zu uns und in die Welt, auch wenn die Türen unserer Herzen oftmals verschlossen sind. Und er bleibt unverbrüchlich bei uns wegen des Kreuzes der Liebe. Er ruft uns auf zum Frieden. Er schenkt uns seinen Frieden. Die Mächtigen dieser Welt verkünden und versprechen einen Frieden, der niemals erfahrbare Wirklichkeit geworden ist. Die Kraft der Liebe, des Friedens und der Weisheit Gottes übersteigt aber jegliche menschliche Angst. Sie ist nicht innerhalb der vorhandenen Realität oder in einzelnen Meinungsäußerungen zu finden. Sie ist das Herz und die Mitte der Ereignisse. Sie ist das Herz der Menschheit. Sie ist der Mittelpunkt des Lebens. Sie herrscht über Lebende und Tote. Sie ist die Wahrheit.

Die unbestreitbare Überlegenheit dieser Kraft hält unsichtbar die Zügel und lenkt alles zu einer Zeit, in welcher der Geist vieler im weltlichen Sinn “Mächtiger” verfinstert ist.

In dieser Zeit eines allgemeinen weltumspannenden Auseinanderbrechens ist die Hoffnung aller Enden der Erde, die Weisheit Gottes, das Vorhandensein des Zusammenfügens und der Harmonie. Im Moment des Zerfalls und des bevorstehenden Todes existieren die Auferstehung und das Wachsen des Vertrauens auf den Herrn.

Der Friede Dessen, der durch seine Entäußerung den Tod im Tod zertreten hat und die Freude über die Liebe strömen hervor und heilen den stets bedrängten und gequälten Menschen unserer Zeit und die mit ihm mitgequälte und mitbedrängte Schöpfung, die “die Erlösung und die Annahme an Sohnes Statt erwarten” … “zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes” (vgl. Röm 8,20-23).

Väter, Brüder und Kinder, der Herr ist wahrhaftig auferstanden!

Ostern 2013

+ Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel

Euer aller inständiger Fürbitter bei Christus, dem Auferstandenen

Botschaft des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios zum Beginn der Fastenzeit 2013

+  Bartholomaios
durch Gottes Erbarmen Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom,
und Ökumenischer Patriarch dem ganzen Volk der Kirche
Gnade und Friede von Christus, unserem Erlöser,
von uns aber Fürsprache, Segen und Vergebung

Geliebte Brüder und Kinder im Herrn,

die heiligen Väter, die alles gut angeordnet haben, haben auch bestimmt, dass dem großen Fest der Auferstehung des Herrn eine Zeit der Enthaltsamkeit und der geistlichen Reinigung vorausgehen soll, die vierzig Tage dauert. Die Enthaltsamkeit wird zwar auch durch die Einschränkung von Nahrungsmitteln, also durch Fasten, aber hauptsächlich dadurch geübt, dass wir uns jeglicher Schlechtigkeit/Bosheit enthalten. Bezeichnenderweise betont der Dichter der Hymnen, dass das wahre und Gott gefällige Fasten darin besteht, sich dem Bösen/Schlechten zu entfremden: in der Beherrschung der Zunge, im Verzicht auf Zorn, in der Trennung von schlechten Begierden, von Denunziation, von Lüge und Meineid, in der Wiedergutmachung für zugefügtes Unrecht, in der Vertreibung leidenschaftlicher Versuchungen, durch aufrichtige Beichte, Reinigung des Gewissens, “das stärker ist als alles in der Welt”, durch Selbstbeherrschung gegenüber “schädlichen Leidenschaften, Mord und Hass, jeglicher Schlechtigkeit”, durch Vermeidung der “Abschweifung des Geistes”, durch das Bekenntnis der fehlerhaften Taten. Denn “der Richter steht vor der Tür”; der, der Herzen und Nieren prüft, “der Allgegenwärtige und alles Erfüllende” (Großer Kanon des hl. Andreas von Kreta).

Die leibliche Enthaltsamkeit zielt auf die Reinigung des Geistes und seine Bindung an die Liebe zu unserem Herrn und Gott Jesus Christus sowie zugleich auf die Liebe zu unseren Mitmenschen, die auch den Beweis dafür liefert, dass wir die Jünger dessen sind, der sie liebt. Unsere Liebe muss sich im Tun bewähren, und das heißt, dass wir für unsere Mitmenschen Opfer bringen müssen. Denn Liebe, die darauf verzichtet, dem Geliebten die erforderlichen materiellen und geistigen Güter darzubieten, ist nur ein leeres Wort. Besonders in der gegenwärtigen großen moralischen und wirtschaftlichen Krise müssen wir, sofern wir die Möglichkeit dazu haben, dem Mitmenschen heiter, liebevoll und respektvoll helfen. Unsere Freude über die Auferstehung des Herrn wird nur dann umfassend sein, wenn auch unsere Hilfe für Seine Brüder, für die Geringsten Seiner Brüder, für unsere Mitmenschen, umfassend ist. “Wer seinen Nächsten liebt wie sich selbst, der besitzt nicht mehr als der Nächste ... Du bist in demselben Maße ärmer an Liebe, wie du reicher bist als er”, lehrt der untrügliche Mund der Väter (Hl. Basilius d. Gr., An die Reichen, P.G. 31,281B).

Die Welt glaubt unglücklicherweise, die Freude sei untrennbar damit verbunden, Reichtum, Ehre, Würdigungen und andere Freuden zu erlangen und festzuhalten. “Nichts ist unnützer als ein Mann, der nicht zu lieben versteht.” Und “wenn du jemanden siehst, der körperlicher oder seelischer Hilfe bedarf, sage nicht zu ihm: "Warum hat ihn dieser oder jener nicht geheilt?" Vielmehr befreie ihn von der Krankheit und gib nicht anderen die Verantwortung für die Sorglosigkeit ... Denn wenn du ihm die Belehrung durch das Wort wie Öl verabreichst, wenn du ihn mit Freundlichkeit verbindest, ihn heilst mit Geduld, so wird er dich reicher machen als jeder Schatz” (Hl. Johannes Chrysostomus, Homiliae in Epistulam secundam ad Cor., 27 und Contra Iudaeos 8, P.G. 61,586-587 und 48,932-933). Die Wahrheit ist, dass die Freude und die Genugtuung, die sich daraus ergeben, dass man dem Mitmenschen Liebe und materielle Güter zuwendet, unvergleichlich größer sind. Die verbreitete gesellschaftliche Haltung, die auch der Jugend als der für sie vorteilhafteste Weg vermittelt wird, ist die des Geizes und der Unersättlichkeit. Aber wenn solche Ideen zur Herrschaft gelangen, verursachen sie gesellschaftliche Unruhen, und zuletzt schaden sie auch denen, die im Übermaß Güter auf Kosten der übrigen anhäufen. Die unvermeidliche gesellschaftliche Kluft kann nur dadurch überbrückt werden, dass die Besitzenden freiwillig mit denen teilen, die nichts besitzen wie unser Herr es uns lehrt, wenn er charakteristischerweise sagt: “Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat” (Lk 3,11) (Anmerkung d. Übers.: Zitat des hl. Johannes d. Täufers). Allein durch die Wahrnehmung unserer Einheit mit all unseren Mitmenschen, insbesondere mit den Schwachen, können wir die heilige große Fastenzeit gottgefällig und mit dem Segen Christi durchlaufen.

Im diesem Jahr, das wir zum Jahr der Solidarität aller Menschen ausgerufen haben, müssen wir alle angesichts der schwerwiegenden globalen Wirtschaftskrise ein größeres Interesse an der Unterstützung derjenigen unserer Brüder zeigen, die die elementaren Güter entbehren.

Auf diese Weise werden wir “die vor uns liegende Rennbahn der Tugenden” gottgefällig und mit geistlichem Gewinn durchlaufen, “uns des Denars erfreuen”, “den gerechten Lohn empfangen” und in der Fülle der Freude die heilige Auferstehung des Herrn feiern, durch die wahrhaft “das Leben herrscht”. Seine Gnade und Sein reiches Erbarmen seien mit Euch allen.

Heilige Große Fastenzeit 2013

Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel
Euer aller inständiger Fürbitter bei Gott

Christus wird geboren, verherrlicht Ihn. Christus auf Erden, laßt euch erhöhen.

+ B A R T H O L O M A I O S

durch Gottes Erbarmen Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom, und Ökumenischer Patriarch, allem Volk der Kirche Gnade, Friede und Erbarmen von Christus, unserem in Bethlehem geborenen Erlöser

 

“Christus wird geboren, verherrlicht Ihn.

Christus auf Erden, laßt euch erhöhen.”

Lasst uns voller Freude die unsagbare Herabkunft Gottes feiern. Bei dieser Feier gehen uns die Engel voran mit dem Lobpreis: “Ehre sei Gott in den Höhen und Friede auf Erden, bei den Menschen Wohlgefallen.”

Zwar sehen und erleben wir auf der Erde Kriege und Kriegsdrohungen. Doch darum wird die freudige Botschaft nicht etwa aufgehoben. Durch die in Jesus Christus geschehene Versöhnung Gottes mit den Menschen ist in der Tat der Friede auf die Erde gekommen. Jedoch haben wir Menschen uns trotz seines heiligen Willens, unglücklicherweise, nicht miteinander versöhnen lassen. Wir bleiben einander feindlich gesonnen. Hinsichtlich unserer religiösen und politischen Überzeugungen zeichnen wir uns aus durch Fanatismus, hinsichtlich des Erwerbs von Gütern durch Geiz, hinsichtlich der Ausübung politischer Gewalt durch Expansionismus. Und so geraten wir in Konflikte mit unseren Mitmenschen.

Der erleuchtete heilige römische Kaiser Konstantin d. Gr. hat durch sein im Jahr 313 erlassenes Edikt von Mailand verfügt, dass die Christen – ebenso wie die Gläubigen aller anderen Religionen – ihre Religion frei ausüben dürfen. Leider gibt es auch nach den seitdem vergangenen 1700 Jahren weiterhin örtlich begrenzte religiös motivierte Verfolgungen von Christen oder anderen Minderheiten.

Gleichzeitig erfasst der wirtschaftliche Konkurrenzkampf die ganze Welt und das Streben nach kurzfristigem Gewinn wird zum Hauptzweck. Die traurigen Folgen der Konzentration des Reichtums in den Händen weniger und der wirtschaftlichen Verelendung weiter Teile der Weltbevölkerung werden nicht berücksichtigt. Dieses Ungleichgewicht, weltweit als ökonomische Krise bezeichnet, ist in Wahrheit die Konsequenz einer moralischen Krise. Dieser moralischen Krise schenkt die Menschheit leider nicht die gebührende Aufmerksamkeit. Zur Rechtfertigung dieser Haltung beruft sie sich auf die Freiheit des Handels. Doch diese Freiheit rechtfertigt nicht das Verbrechen. Und Verbrechen ist nicht nur das, was als solches im Strafgesetzbuch bezeichnet wird. Es ist auch jede wenn auch strafrechtlich nicht relevante Handlung, die mittels entsprechender Machenschaften andere unbemerkt ihres Reichtums beraubt. Da hier kein Gesetz zur Anwendung kommt, agieren die Betreffenden oft unkontrolliert und erschüttern so den gesellschaftlichen Frieden.

Wir beobachten von unserem Ökumenischen Patriarchat aus “die Zeichen der Zeit”, dass allenthalben “Kriege und Unruhen” vernommen und erlitten werden, dass sich Volk gegen Volk und Reich gegen Reich erhebt, dass es gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte gibt, schreckliche Dinge geschehen und man am Himmel gewaltige Zeichen sieht (vgl. Lk 21,10ff.). Wir erfahren real, was der hl. Basilius von den zwei Formen der Liebe schreibt: “Einerseits empfindet sie Trauer und Betroffenheit, weil sie sieht, dass der Geliebte Schaden erleidet; andererseits freut sie sich und setzt sich ein zu seinem Nutzen … Wer nicht so gesonnen ist, der liebt offensichtlich seinen Bruder nicht.” (Basilius d. Gr., Kurzgefasste Vorschriften, MPG 31,1200A) Deshalb proklamieren wir von diesem heiligen Sitz und Zentrum der Orthodoxie aus das bevorstehende neue Jahr als Jahr der Solidarität aller Menschen.

Wir hoffen, auf diese Weise hinreichend viele Herzen für dieses Problem der großen und weit verbreiteten Armut zu erreichen, damit sie die notwendigen Maßnahmen ergreifen, die Not der Hungernden und Benachteiligten zu lindern.

In unserer Eigenschaft als geistlicher Vater und kirchlicher Führer rufen wir alle Menschen guten Willens und alle Regierungen dazu auf, zusammenzuarbeiten, um den Frieden des Herrn auf Erden zu verwirklichen. Wir meinen den Frieden, den die Engel verkündet haben und den das Kind Jesus uns gebracht hat. Die Sehnsucht nach diesem wahren Frieden, der alles Begreifen übersteigt, verpflichtet uns, ihn durch Taten zu erstreben, indem wir uns der geistlichen und der materiellen Ohnmacht des Mitmenschen, für den Christus in diese Welt herabgekommen ist, annehmen.

Liebe und Frieden sind Kennzeichen der Jünger und Apostel des Herrn und jedes Christen. Darum rufen wir uns selbst und einander dazu auf, uns -persönlich und als Völker – in diesem Jahr der Solidarität aller Menschen bewusst alles zu tun, die unmenschlichen Folgen des großen Ungleichgewichts zu lindern und uns dafür einzusetzen, dass das Recht der Schwächeren auf die ungehinderte Inanspruchnahme der für das menschliche Leben unumgänglich notwendigen Güter von allen anerkannt werde.

Auf diese Weise werden wir sehen, wie der Friede auch auf Erden im Rahmen des dem Menschen Erreichbaren Wirklichkeit wird.

Indem wir mit der ganzen materiellen und geistigen Schöpfung den Hervorgang des Sohnes und Wortes Gottes aus der Jungfrau verehren und vor dem Kind Jesus, unserem Licht und Heil, dem Beschützer unseres Lebens, die Knie beugen, fragen wir uns zugleich mit dem Sänger der Psalmen: Vor wem sollten wir uns fürchten? oder: Vor wem sollte es uns ängsten? (vgl. Psalm 26,1 LXX); denn als Christen wissen wir, dass uns “heute der Heiland geboren wurde” (Lk 2,11), “der Herr der Mächte und König der Herrlichkeit” (Psalm 23,10 LXX).

Wir bitten und beten inständig und aus ganzem Herzen, das bevorstehende Jahr sei für alle ein Jahr der Solidarität aller Menschen, der Freiheit, der Versöhnung, des Wohlgefallens, des Friedens und der Freude. Das in der Höhle geborene vorewige Wort des Vaters, das Engel und Menschen miteinander vereint und den Frieden auf die Erde gebracht hat, schenke allen Geduld, Hoffnung und Kraft und segne die Welt durch die göttlichen Gaben seiner Liebe. Amen.

Phanar, Weihnachten 2012

+ Bartholomaios von Konstantinopel,

euer aller inständiger Fürbitter bei Gott

Hirtenbrief des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. zum Tag der Bewahrung der Schöpfung

+ Bartholomaios, durch Gottes Erbarmen Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom, und Ökumenischer Patriarch, dem ganzen Volk der Kirche Gnade und Friede vom Schöpfer der ganzen Schöpfung, unserem Herrn, Gott und Erlöser Jesus Christus

 

Im Herrn geliebte Kinder,

Gott, der das All erschaffen und die Erde zu einer vollkommenen Wohnstatt des Menschen gestaltet hat, hat diesem das Gebot und die Fähigkeit gegeben, zu wachsen und sich zu vermehren, die Erde zu bevölkern und über sie und alle Tiere und Pflanzen auf ihr zu herrschen.

Die uns umgebende Welt wurde uns also vom Schöpfer geschenkt als ein Ort sozialen Handelns, aber auch der Heiligung, damit wir das Erbe einer Schöpfung erlangen, die im kommenden Äon erneuert werden wird. Das ist die theologische Position des Ökumenischen Patriarchats, der Großen Kirche Christi. Darum ist es auch, wie bekannt, die Aufgabe unserer geringen Person, das ökologische Eintreten unseres heiligen Ökumenischen Throns für den Schutz unseres wissentlich und unwissentlich in Mitleidenschaft gezogenen Planeten zu leiten.

 

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Osterbotschaft des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios

+  Bartholomaios,
durch Gottes Erbarmen Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom,
und Ökumenischer Patriarch allem Volk der Kirche Gnade, Friede und Erbarmen
von Christus, dem in Herrlichkeit auferstandenen Erlöser

 

 

Im Herrn geliebte Kinder,

 

wenn die Auferstehung Christi nur ihn selbst betroffen hätte, so wäre ihre Bedeutung für uns minimal. Aber Christus ist nicht allein auferstanden. Er hat mit sich auch alle Menschen auferweckt. Dazu verkündet unser Vorgänger, der hl. Johannes Chrysostomus: “Christus ist auferstanden und kein Toter ist mehr im Grab. Denn durch seine Auferstehung von den Toten wurde Christus der Erstling der Entschlafenen.” Er ist also der Erstling aller, die schon entschlafen sind, und aller, die je entschlafen werden; der Erstling ihres Übergangs vom Tod zum Leben. Diese Botschaft schenkt allen Freude, denn die Auferstehung Christi hat die Macht des Todes vernichtet. Die, die an ihn glauben, erwarten die Auferstehung der Toten und lassen sich darum auf seinen Tod taufen, werden mit ihm auferweckt und leben das ewige Leben.

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Heiligenkalender


Für heute sind keine Gottesdienste oder Feiertage eingetragen!
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mo Di Mi Do Fr Sa So
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Datum : 01.04.2024
2
Datum : 02.04.2024
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5
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19
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22
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23
Datum : 23.04.2024
24
Datum : 24.04.2024
26
Datum : 26.04.2024
29
Datum : 29.04.2024
30
Datum : 30.04.2024

Ἐπὶ τὰς πηγάς /
Zu den Quellen


21. April 2024: Fünfter Fastensonntag

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