Sonntag der Orthodoxie

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Am ersten Sonntag der Fastenzeit (20. März) wurde der Sonntag der Orthodoxie gefeiert. Metropolit Arsenios zelebrierte die Göttliche Liturgie gemeinsam mit Bischof Porphyrios von Neapolis (Orthodoxe Kirche von Zypern), dem Bischofsvikar und Erzpriester des Ökumenischen Thrones P. Ioannis Nikolitsis und dem Erzpriester P. Alexander Lapin, Priester Sladjan Vasic, und den Diakonen Athanasius und Nektarios. Eine große Zahl Gläubiger nahm an der Göttlichen Liturgie sowie dem anschließenden Gebet zum Triumph der Orthodoxie teil. Im Anschluss daran wurde auch eine Doxologie anlässlich des bevorstehenden griechischen Nationalfeiertages gesungen. Seit dem 9. Jahrhundert feiert die Orthodoxe Kirche am ersten Sonntag der Fastenzeit den Sieg des wahren Glaubens über die Häresien und insbesondere die Annahme der Heiligenverehrung mittels Ikonen und den Sieg über den Ikonoklasmus.

160321 7Bischof Porphyrios erläuterte in seiner Predigt die Bedeutung des Sonntags der Orthodoxie und der Ikonen für die orthodoxen Christen: „Wie bereits die Kirchenväter im 8. und 9. Jahrhundert erläuterten, ist es sinnvoll, Christus, die Allerheiligste Gottesgebärerin und die Heiligen auf Ikonen abzubilden, weil so dem Menschen erleichtert wird, eine Beziehung zu diesen Personen zu entwickeln. Die Verehrung der Ikone gilt dabei niemals der Ikone selbst, sondern immer der darauf abgebildeten Person. Die Verehrung der Heiligen wiederum, die Entwicklung einer Beziehung zu Ihnen, ist wichtig, da Sie uns einerseits als Vorbilder für unseren eigenen geistigen Kampf dienen und andererseits als Freunde und Helfer uns auf unserem Weg zu Gott begleiten und unterstützen.“

Am Abend wurde in der antiochenischen Gemeinde der Hl. Petrus und Paulus in der Fünfhausgasse (15. Bezirk) eine Panorthodoxe Vesper gefeiert. Kleriker und Gläubige aller orthodoxen Jurisdiktion kamen zusammen, um an diesem Sonntag der Orthodoxie gemeinsam zu Gott zu beten und die Einheit und Verbundenheit der Orthodoxen Kirche zu betonen und sichtbar zu machen. Neben Metropolit Arsenios und dem Gastgeber, Metropolit Isaak nahmen auch Bischof Lazarus und Bischof Porphyrios von Neapolis an dem Gottesdienst teil.

Am Ende der Vesper begrüßte Metropolit Isaak alle Gläubigen in der Gemeinde und wünschte allen eine frohe und gesegnete Fastenzeit. Metropolit Arsenios bedankte sich für die brüderliche Gastfreundschaft und erläuterte, dass die Fastenzeit sowohl eine Zeit der Freude als auch eine Zeit der Trauer sei. Die Trauer komme daher, dass der Gläubige in der Tiefe seiner Seele erkenne, „dass wir es oft nicht schaffen, dem Evangelium und den Geboten Christi zu folgen, dass wir nicht ganz treue Freunde Christi sind“. Die Fastenzeit sei aber auch von Freude geprägt, „weil wir wissen, dass Christus sein Leben aus Liebe zu uns Menschen hingegeben hat und dass die Liebe und Barmherzigkeit Gottes größer sind als unsere Sünde“.  Die Fastenzeit helfe den gläubigen Menschen zu verstehen, wie sie Christus finden können. In dieser Zeit nehme man das bevorstehende Osterfest zum Anlass, sich auf Christus zu konzentrieren und sein Herz und seine Seele für die Liebe Gottes zu öffnen.