Gastvortrag an der Universität in Thessaloniki März 2018

Am Mittwoch, 14. März 2018, besuchte Metropolit Arsenios von Austria auf Einladung von Prof. Christos Arampatzis die Theologische Fakultät der Aristoteles-Universität Thessaloniki, um einen Gastvortrag zu halten und mit den Studenten und Professoren über wichtige Themen der Orthodoxen Theologie zu diskutieren.

Thema des Gastvortrages war das viel diskutierte Verhältnis von Freiheit und Gehorsam in der Orthodoxen Tradition. Der Metropolit betonte, dass nach der Lehre der Kirchenväter zu unterscheiden ist zwischen einer bloß biologischen Freiheit (βίος) und der eigentlichen, „ontologischen Freiheit“ (ζωή). Während es im täglichen Leben besonders die natürliche, biologische Freiheit ist, die wir als Selbstbestimmung (αὐτεξούσιον) verstehen, über die wir auch Verantwortung und Rechenschaft ablegen müssen, ist es doch noch eine viel tiefer gehende Freiheit, zu der uns Christus befreit hat. Diese Freiheit gilt es allerdings erst zu erlernen. Die Kirche spricht daher von einem Gehorsam gegenüber dem geistlichen Vater, der jedoch keineswegs die Freiheit aufhebt, sondern den Menschen erst frei macht für die Freiheit selbst, um auf diesem Weg in die Gemeinschaft der Kirche und der Heiligen Raum zu finden und schließlich Gott immer ähnlicher zu werden. In diesem Sinne stehen sich Freiheit und Gehorsam nicht gegenüber, sondern sind zutiefst aufeinander bezogen.

Die große Anzahl der anwesenden Studenten machte deutlich, dass es gerade diese wichtigen und existenziellen Fragen sind, die auch heute diskutiert werden müssen. Nach dem Vortrag beantwortete der Metropolit die Fragen der interessierten Zuhörerschaft und stand für die persönliche Begegnung und den gemeinsamen Austausch zur Verfügung.