Lesung vom Herrenfest der Beschneidung des Herrn (Lk 2,20–21. 40–52)

Lesung aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit kehrten die Hirten zurück, rühmten Gott und priesen Ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man Ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, bevor das Kind im Mutterleib empfangen war. Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit und Gottes Gnade ruhte auf Ihm. Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als Er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der Knabe Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass Seine Eltern es merkten. Sie meinten, Er sei in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie Ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie Ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten nach Ihm. Da geschah es, nach drei Tagen fanden sie Ihn im Tempel; Er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die Ihn hörten, waren erstaunt über Sein Verständnis und über Seine Antworten. Als seine Eltern Ihn sahen, waren sie voll Staunen und seine Mutter sagte zu Ihm: Kind, warum hast Du uns das angetan? Siehe, dein Vater und ich haben Dich mit Schmerzen gesucht. Da sagte Er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden das Wort nicht, das Er zu ihnen gesagt hatte. Dann kehrte Er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte all die Worte in ihrem Herzen. Jesus aber wuchs heran und Seine Weisheit nahm zu und Er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.

Lk 2,20–21. 40–52

Überarbeitet nach dem Patriarchalen Text, Ἡ Καινὴ Διαθήκη ἐγκρίσει τῆς Μεγάλης τοῦ Χριστοῦ Ἐκκλησίας, Hrsg. Β. Ἀντωνιάδου, Ἐν Κωνσταντινουπόλει 1904.