Griechenland braucht finanzielle und moralische Unterstützung

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Griechenland braucht nicht nur finanzielle sondern vor allem auch moralische Unterstützung, um die Finanz- und Wirtschaftskrise zu überwinden. Das hat Metropolit Arsenios zum Abschluss eines Besuchs in Athen betont, wo er gemeinsam mit Journalisten Sozialprojekte der orthodoxen Kirche besichtigte. U.a. werden allein im Zentrum der griechischen Hauptstadt von kirchlichen Stellen 10.000 Essensportionen täglich ausgegeben. Griechenlandweit sind es mehr als 100.000.

Diese Hilfe der Kirche werde von einfachen Leuten aus dem Volk getragen, zeigte sich der Metropolit beeindruckt. Er sprach von einem neuen “Netz der Solidarität”, das Hoffnung für die Zukunft mache. Umso enttäuschender sei es daher, wenn in europäischen Medien ein negatives Bild von Griechenland gezeichnet werde, das der Realität nicht entspricht. Es brauche verstärkte gesamteuropäische Bemühungen “einander besser zu verstehen und auch kulturelle und mentalitätsmäßige Grenzen anzuerkennen”.

 


Die Griechen hätten in der Vergangenheit “mit Geld gelebt, das wir nicht hatten” und auf Schulden Waren gekauft, die nicht einmal im eigenen Land produziert wurden, räumte der Metropolit ein. Schuld an dieser Entwicklung habe freilich nicht nur das Volk, sondern maßgeblich seien dafür Politik und Banken verantwortlich. Nun gelte es, die gemachten Fehler einzugestehen und einen Neuanfang zu setzen.

Die Rolle der Kirche in Griechenland liegt laut dem Metropoliten neben der konkreten Hilfe für Notleidende vor allem auch in der Sorge um die Einheit des Volkes.

Er sehe die Krise auch als Chance, sagte Metropolit Arsenios, dass Europa verlorengegangene christliche Werte wiederentdecken kann, um einem überbordenden Materialismus eine bessere Antwort entgegensetzen zu können.

Neben den täglich rund 100.000 Mahlzeiten an Bedürftige verteilen kirchliche Hilfsstellen auch jede Woche tausende Nahrungsmittelpakete für verarmte kinderreiche Familien und alte Menschen, die besonders unter der Krise leiden. Die Kirche betreibt auch über ihre Hilfsorganisation “Apostoli” drei Sozial-Supermärkte sowie eine Reihe von Gesundheitszentren, in denen unversicherte und verarmte Menschen kostenlos medizinisch versorgt werden. Die griechischen Inseln werden mit eigenen Schiffstransporten mit Medikamenten versorgt. Besondere Hilfestellungen gibt es auch für Waisenhäuser, Altenheime. Für immer mehr Griechen und im Land lebende Ausländer ist die Unterstützung der Kirche der letzte Rettungsanker.

Die Metropolis von Austria hat auch ein eigenes Spendenkonto eingerichtet, über das die kirchliche Sozialhilfe in Griechenland unterstützt werden kann: Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, Kontonr. 1-06.604.771, IBAN AT143200000106604771, BIC RLNWATWW, BLZ 32.000, Kennwort: “Alle Griechen”