Ein lebendiges Vorbild für die orthodoxen Christen

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Zahlreiche Gläubige und Vertreter der Kirchen in Österreich haben am Sonntag in der Wiener griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale am offiziellen Totengedenken für den vor einem Jahr verstorbenen Metropoliten Michael teilgenommen. Metropolit Arsenios bezeichnete seinen Vorgänger als “lebendiges Vorbild” für die orthodoxen Christen. Als Diakon, Priester und Bischof habe Michael Staikos stets den Gemeinden und dem Volk Gottes gedient. Im Zentrum seines Wirkens sei die “Hoffnung der Auferstehung” gestanden. Die Orthodoxie in Österreich gehe einen Weg des Miteinanders, den ihr Metropolit Michael gezeigt habe und der “Vorbild für die ganze orthodoxe Welt” sei. “Diesen gemeinsamen Weg wollen wir weitergehen”, betonte Metropolit Arsenios.

Am Totengedenken nahmen u.a. der Vertreter des Papstes in Österreich,  Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, und der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker teil.

Metropolit Apostolos von Derkon sprach bei dem Totengedenken  über den Werdegang und die Verdienste von Metropolit Michael. Er betonte dessen Einsatz für die Festigung der Orthodoxie in Österreich und Ungarn und würdigte sein Wirken für die Ökumene.

1758594698.jpgSchon am Donnerstag, 18. Oktober, fand beim Grab von Metropolit Michael am Wiener Zentralfriedhof ein Totengedenken statt, dem Metropolit Arsenios vorstand. Unter den teilnehmenden Gläubigen war auch die Familie des Verstorbenen. Im Anschluss daran fand in der rumänisch-orthodoxen Pfarrkirche in Wien-Simmering ein weiterer Gottesdienst statt, bei dem auch viele Repräsentanten anderer Kirchen vertreten waren.

Der katholische Superior von Mariazell, Pater Karl Schauer, der katholische Wiener Dechant Ferenc Simon und der evangelische Altbischof Herwig Sturm übernahmen beim Gedenkgottesdienst Lesungen aus der Bibel, der armenisch-apostolische Alterzbischof Mesrob Krikorian – langjähriger ökumenischer Weggefährte von Metropolit Michael – sang eine Hymne für die Verstorbenen aus der armenischen Tradition.

Metropolit Arsenios bekräftigte auch bei diesem Gottesdienst, dass die Arbeit seines Vorgängers “für Christus, für die orthodoxe Kirche, für die Ökumene” gute Früchte gebracht habe. Es sei Metropolit Michael zu verdanken, dass “die Schwesterkirchen in Österreich zusammen arbeiten, zusammen beten, zusammen leben, einander kennen und einander respektieren”.

Auch der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar Nicolae Dura erinnerte daran, dass Staikos ein “geistlicher Vater der Ökumene” in Österreich war, er sei für eine “Ökumene mit Vernunft und Herz” eingetreten.

1437740858.jpgAm Samstag, 20. Oktober, hielt Metropolit Arsenios zusammen mit anderen Metropoliten des Ökumenischen Patriarchats am Grab von Metropolit Michael auf dem Zentralfriedhof ein weiteres Totengedenken. Daran nahmen auch jene Bischöfe teil, die zum großen Totengedenken am 21. Oktober in der Dreifaltigkeitskathedrale angereist waren.

Aus Anlass des ersten Todestages von Metropolit Michael hat die orthodoxe Metropolis von Austria eine Broschüre herausgebracht, in der mit zahlreichen Bildern in griechischer und deutscher Sprache die Reden dokumentiert sind, die beim Trauergottesdienst für den verstorbenen Metropoliten am 25. Oktober 2011 gehalten wurden.