Sonntag der Orthodoxie in der Metropolis von Austria

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Am Sonntag, 5. März, dem "Sonntag der Orthodoxie", zelebrierte Metropolit Arsenios von Austria die Göttliche Liturgie in der griechisch-orthodoxen Kathedrale zur Heiligen Dreifaltigkeit in Wien. Mit ihm feierten der Erzpriester des Ökumenischen Thrones Bischofsvikar P. Ioannis Nikolitsis, Erzpriester P. Alexander Lapin und Priester P. Nikolaus Rappert im Beisein zahlreicher Gläubiger.

In seiner Predigt sprach Metropolit Arsenios über die tiefe Bedeutung des Wortes „Orthodoxie“. „Orthodoxie“ werde mit „wahrer Glaube“ übersetzt. Untrennbar mit der Orthodoxie sei jedoch die Orthopraxie verbunden. Ohne die Orthopraxie sei das geistliche Leben in der Orthodoxie unmöglich.

Metropolit Arsenios nahm Bezug auf die Lesung des Evangeliums (Joh. 1,44[43]-52[51]), in der Jesus Christus Philippus und Natanaël zu seinen Aposteln beruft. Jeder Mensch sei dazu eingeladen, Christus persönlich zu begegnen und seine eigene Erfahrung zu machen. Natanaël sei hierfür ein eindrucksvolles Bespiel, weil er bekennt, dass der Herr der Retter aller ist. Metropolit Arsenios betonte, dass jeder Mensch dies tun solle, weil er dadurch Fortschritte im Leben machen werde. Wer nämlich dieses Leben lebt, indem er Christus folgt, werde vieles erleben, sowohl im hier und jetzt als auch in Ewigkeit. Somit ist die frohe Botschaft aus der obengenannten Stelle des Evangeliums eine Verkündigung des Ereignisses der Beziehung und des Lebens.

20170305kl 02Der Metropolit erklärte, dass die Orthodoxie keine Angst vor der Offenheit und dem Dialog habe, weil sie das Leben, das heißt Christus selbst, verkündet. Demgemäß kenne die Orthodoxie keine Begrenzung in der Rettung der Menschen. Es werde nicht eine auserwählte Gruppe gerettet, sondern der Weg zur Errettung stehe jedem Menschen offen, der glaubt, dass Christus, der Sohn Gottes und unser Retter, die Wahrheit, das Leben und das Licht ist. Gott allein entscheide, wer gerettet wird, und wen Er retten will.

Konkret zum „Sonntag der Orthodoxie“ sagte Metropolit Arsenios, dass es ein Tag des Sieges der Freiheit und des Glaubens sei. Er stelle die Verbindung mit dem Einzigen her, der retten kann, nämlich Christus selbst, weil die Ikonen und deren Verehrung uns mit Christus verbinden, während die Gottesmutter und die Heiligen uns zu unserem Retter führen.

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Am Sonntagabend fand die Panorthodoxe Vesper in der griechisch-orthodoxen Kathedrale zur Heiligen Dreifaltigkeit in Wien statt. Auf Einladung von Metropolit Arsenios stand Metropolit Antonij der bulgarischen orthodoxen Kirche der Vesper vor. Anwesend waren der Klerus aller orthodoxen Jurisdiktionen in Österreich und eine sehr große Anzahl von Gläubigen.

Metropolit Antonij sprach in seiner Predigt am Ende der Vesper über die guten Möglichkeiten, die die Orthodoxie in Österreich habe, den heiligen orthodoxen Glauben zu bekennen. Dies verdanke man dem österreichischen Staat und dem von ihm erlassenen Orthodoxengesetz (1967), einer Tatsache, deren sich auf der ganzen Welt nur Österreich rühmen kann.

20170305kl 04Der Metropolit betonte, dass die Orthodoxen nicht nur am Sonntag der Orthodoxie sich dessen bewusst seien, dass sie Glieder der einen, heiligen, allumfassenden und apostolischen Kirche sind. In der himmlischen und der irdischen Kirche wirke ein und derselbe Geist Gottes und es werde ein und derselbe Wille Gottes erfüllt. Die Gemeinschaft der irdischen und der himmlischen Kirche zeuge auch von ihrer Einheit. Diese Gemeinschaft sei besonders stark in der Göttlichen Liturgie zu spüren.
Metropolit Arsenios gab danach seiner Freude Ausdruck, dass die Vesper am Sonntag der Orthodoxie wieder gemeinsam gefeiert wird. Er betonte, dass es eine Gnade sei, die Einheit im Glauben zu bewahren, die Gott schenkt. Gleichzeitig sei es aber auch Auftrag und Pflicht, dass wir uns nach Kräften darum bemühen, die Einheit zu bewahren.

Die Einheit zu bewahren gelingt, wenn wir an der Liebe zueinander festhalten. Wer liebt, sei eins. Wörtlich sagte Metropolit Arsenios: „Wir sind orthodoxe Christen ganz unterschiedlicher Herkunft. Wir feiern die Göttliche Liturgie in verschiedenen Sprachen. Und doch verstehen wir einander, weil der Geist selbst uns die Liebe zueinander schenkt, und wir diese Liebe pflegen und an Tagen wie dem heutigen auch sichtbar zum Ausdruck bringen.“

Schließlich betonte Metropolit Arsenios nachdrücklich, dass die Orthodoxie für den Dialog in Liebe, Wahrheit und Aufrichtigkeit mit allen Kirchen und Religionsgemeinschaften stets offen sei, ja diesen Dialog aktiv suche bzw. gestalte. Denn dies sei ein existentieller Bestandteil der Orthodoxen Kirche, so der Metropolit.

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