Orthodoxe Theologie-Studenten auf Besuch in Wien

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Theologie Studenten aus München und aus Wien haben im Rahmen eines gemeinsamen Seminars in Wien Dokumente zum orthodox-katholischen Dialog erforscht und dabei Chancen aber auch Hürden für eine Annäherung zwischen den beiden Kirchen zur Sprache gebracht. Geleitet wurde das Seminar von Prof. Rudolf Prokschi (katholisch, Universität Wien) und Prof. Athanasios Vletsis (orthodox, Universität München).

Die aus München kommenden Studenten nahmen gemeinsam mit Prof. Vletsis am Sonntag an der Göttlichen Liturgie in der Metropolis teil. Im Anschluss an den Gottesdienst lud Metropolit Arsenios die jungen Theologen zu einem Gespräch ein.

Im Mittelpunkt des Seminars standen das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) der römisch-katholischen Kirche und nachfolgende Dokumente zum Dialog zwischen orthodoxer und katholischer Kirche. Ein orthodoxer und katholischer Theologiestudent stellten jeweils gemeinsam ein Dokument vor und besprachen die Bedeutung für das Verhältnis zwischen den beiden Kirchen mit dem Ziel, einander besser zu verstehen und einander näher zu kommen.

Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil vollzog die katholische Kirche eine Öffnung hin zu den anderen Kirchen. Im Jänner 1964 traf Papst Paul VI. bei seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land mit dem Ökumenischen Patriarchen Athenagoras zusammen. Ein Jahr später erklärten die Oberhäupter der beiden Kirchen den gegenseitigen Kirchenbann von 1054 für obsolet. Im Juli 1967 besuchte Paul VI. Athanagoras im Phanar, dem Sitz des Patriarchen, in Konstantinopel, wenige Monate später erfolgte bereits der Gegenbesuch. Seitdem sind in den Beziehungen zwischen der orthodoxen und katholischen Kirche große Fortschritte erzielt worden, zahlreiche Fragen sind aber auch noch offen und sind in Zukunft noch anzusprechen und zu klären.