Metropolit Arsenios für intensive Zusammenarbeit der Kirchen

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Zur “solidarischen intensiven Zusammenarbeit” der Kirchen in Österreich hat sich Metropolit Arsenios bekannt. Die Bemühungen zur Wiederherstellung der christlichen Einheit seien eine Verpflichtung für alle Christen, so der Metropolit. Er äußerte sich in einem Festvortrag in Graz zum 70. Geburtstags des orthodoxen Theologen Prof. Grigorios Larentzakis.

Das Ziel der Ökumene könne nur die “volle kirchliche und sakramentale Gemeinschaft von Schwesterkirchen auf dem wesentlichen Fundament des einen und desselben Glaubens sein, so der Metropolit wörtlich”. Diese Einheit finde ihren vollendeten Ausdruck im gemeinsamen Feiern der heiligen Eucharistie. Vorstellungen von “geduldeten Gästen” oder auch nur eine “friedliche Koexistenz von Nachbarn” sei zu wenig, zeigte sich Metropolit Arsenios überzeugt.

An dem Geburtstags-Festakt im Grazer Priesterseminar nahmen u.a. der steirische Weihbischof Franz Lackner und der steirische evangelische Superintendent Hermann Miklas teil. Der Salzburger Ostkirchen-Experte Prof. Dietmar Winkler stellte Larentzakis wichtigstes Buch vor: “Die Orthodoxe Kirche. Ihr Leben und Glaube”, das bereits in der dritten Auflage erschienen ist.

 

3734321334.jpgMetropolit Arsenios würdigte in seinem Festvortrag die Zusammenarbeit der Kirchen auf Österreich-Ebene im Ökumenischen Rat, aber auch in den Bundesländern – etwa im Rahmen des “Ökumenischen Forums christlicher Kirchen in der Steiermark” – oder durch die Stiftung Pro Oriente. Ausdrücklich würdigte er auch die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems, die von den Kirchen gemeinsam getragen wird. Als große pastorale Herausforderung wies der Metropolit auf die vielen gemischt-konfessionellen Paare hin.

Neben den Dialog zwischen den christlichen Kirche müsse auch der interreligiöse Dialog verstärkt werden, unterstrich Metropolit Arsenios.

Ökumene-Pionier

Grigorios Larentzakis wurde 1942 in Chania auf Kreta geboren. 1969 promovierte er in Innsbruck als erster nichtkatholischer Theologe an einer katholischen Fakultät in Österreich zum Doktor der katholischen Theologie.

Larentzakis lehrte an verschiedenen Katholisch-Theologischen Fakultäten und wurde 1987  in Graz zum Universitätsprofessor ernannt. Im System der konfessionsgebundenen theologischen Fakultäten in Österreich war es einmalig, dass ein orthodoxer Theologe Mitglied einer katholischen Fakultät wurde.

1990 wurde an der Theologischen Fakultät der Universität Graz eine eigene Abteilung für Ostkirchliche Orthodoxie (seit 2001 “Sektion für Orthodoxe Theologie”) errichtet und Larentzakis zu deren Leiter bestellt. 2007 trat er in den Ruhestand.

1453255901.jpgDie ökumenische Tätigkeit von Grigorios Larentzakis ging und geht weit über den Rahmen der Universität und Wissenschaft hinaus, beispielsweise mit seiner vielfältigen Tätigkeit für die Stiftung Pro Oriente oder als Delegierter des Ökumenischen Patriarchats in verschiedenen Funktionen auf Europa-Ebene.

 

Photos: Antonis Larentzakis