Große Wasserweihe 2018 in St. Andrä und Leoben

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Am Samstag, 27. Jänner 2018, besuchte Metropolit Arsenios von Austria das orthodoxe Kloster Maria Schutz in St. Andrä am Zicksee, um dort in der Klosterkirche St. Bartholomäus die Göttliche Liturgie zu feiern. Mit ihm zelebrierten der Abt des Klosters Archimandrit P. Paisios, der Priestermönch P. Arsenios und der Diakon P. Bartholomaios; Bischof Ägidius Zsifkovics von Eisenstadt war im Gebet anwesend.

Im Beisein vieler orthodoxer Gläubigen und Einwohner des Ortes dankte Metropolit Arsenios am Ende der Liturgie Bischof Ägidius für seine brüderliche Nächstenliebe, mit der dieser das Grundstück für die Errichtung des Klosters geschenkt habe. Mit Freude sehe er nunmehr der Grundsteinlegung entgegen, so der Metropolit, die mit Gottes Wille den Baubeginn einleiten werde. Er betonte, dass dadurch die orthodoxe und die katholische Kirche noch näher zueinander fänden. Bischof Ägidius hob hervor, dass sich in St. Andrä am Zicksee das erfülle, was Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch der katholischen Diözese Burgenland eingefordert hatte, nämlich dass dieses österreichische Bundesland und dessen Gläubige Brückenbauer zwischen Ost und West sein sollen. Das erste orthodoxe Kloster Österreichs habe genau diese ersehnte Brückenfunktion.

Danach besuchten Metropolit Arsenios und Bischof Ägidius die Ortskirche von St. Andrä, wo sie eine Gedenktafel zur Erinnerung an den Besuch Seiner Allheiligkeit des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. von Konstantinopel enthüllten. Anwesend waren Bürgermeister Ing. Andreas Sattler und Dechant Mag. Gabriel Kožuch sowie zahlreiche Gläubige. Bischof Ägidius betonte, dass der Besuch des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel an einem Ort Österreichs keine Selbstverständlichkeit sei, sondern vielmehr ein historisches Ereignis, das einer würdigen Verewigung bedürfe.

Im Anschluss daran vollzog Metropolit Arsenios die Große Wasserweihe am Zicksee. Er predigte über die Bedeutung dieses hohen kirchlichen Festes, das uns daran erinnere, dass die Natur an sich von Gott geweiht ist, und wir dessen gewahr sein sollten, die Schöpfung Gottes nach Kräften zu erhalten und zu beschützen. Weiters bedankte er sich herzlich bei den Einwohnern von St. Andrä für deren Liebe und Gastfreundschaft. Beides seien jene Elemente, die ihn als Metropoliten von Austria dazu bewogen haben, die Entscheidung zugunsten des Grundstückes an diesem Ort zu treffen. Bischof Ägidius bezeichnete diese Entscheidung als das größte Weihnachtsgeschenk des Jahres 2017 und dankte der Bevölkerung für die wiederholt positive Einstellung zum Klosterbau. Nach diesen Feierlichkeiten gab es Gelegenheit, miteinander bei Tee und Punsch ins Gespräch zu kommen.

Am Sonntag, 28. Jänner 2018, war Metropolit Arsenios von Austria in Leoben, wo er die Göttliche Liturgie feierte. Mit ihm zelebrierte Priester P. Sladjan Vasić. An diesem Sonntag, dem „Sonntag des Zöllners und des Pharisäers“, wurde die Evangeliumsperikope mit dem entsprechenden Gleichnis verlesen. Dieses Gleichnis handle von zwei Menschen, einem Pharisäer und einem Zöllner, die einst zusammen in einem Tempel beten waren. Der Pharisäer dankte in seinem Gebet Gott, dass er kein Räuber, kein Ehebrecher und kein Betrüger sei wie der ebenfalls anwesende Zöllner. Der Zöllner hingegen, der ganz hinten blieb und seine Augen nicht zum Himmel erheben wollte, bat in seinem Gebet Gott um Verzeihung und entschuldigte sich für seine Sünden und seine Fehler. Der Herr selbst habe uns mit diesem Gleichnis gelehrt, dass derjenige, der sich selbst erhöht, erniedrigt wird, doch wer sich selbst erniedrigt, erhöht wird – wie der Zöllner.

Metropolit Arsenios erklärte in seiner Predigt, was die Kirche von uns allen erhofft und erwartet. Wesentlich sei das Gebet und die Art desselben. Im Gebet sollen wir Gott mit Demut und Vertrauen begegnen, was uns wiederum zur Selbsterkenntnis führe. Dies helfe und heile uns nachhaltig.

Nach dem Gottesdienst weihte Metropolit Arsenios zunächst Wasser in der Kirche selbst und dann durch das Untertauchen des Kreuzes auch im Fluss Mur. Viele Orthodoxe haben sich an diesem Tag in Leoben versammelt, um bei diesem wichtigen Fest mitzufeiern und mitzubeten. Nachdem Metropolit Arsenios sich bei allen für ihre Anwesenheit und im Besonderen bei den Vertretern des öffentlichen Lebens und der für die Sicherheit sorgenden Wasserrettung bedankt hat, kehrten alle Anwesenden zur Kirche zurück. Dort konnten sich alle an einem von der Kirche bereitgestellten reichhaltigen Buffet stärken.

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