Gott erschien durch die Fleischwerdung

Metropolit Arsenios von Austria und Exarch von Ungarn

„Ich bekenne, dass es für Gedanken unergründlich und für menschliche Wörter unaussprechlich ist, auf welche Weise die göttliche Geburt geschehen ist“[1], so Basilius der Große, als er das Mysterium der Geburt Christi betrachtete. Es ist wahrlich ein Mysterium, dem sich der einfache und endliche Geist des Menschen nicht nähern kann, so sehr er es auch versucht. „Denn dies ist nicht der Natur gemäß geschehen, sondern es ist ein Wunder, welches die Natur übersteigt.“[2] Die Geburt unseres Herrn Jesus Christus ließ der Welt das ewige Licht Seiner Ankunft aufstrahlen, des Königreiches Gottes, d.h. der Rettung des Menschengeschlechts. Der Sohn Gottes wurde Mensch, um dem Menschen abermals das zu schenken, wofür er ihn in der Schöpfung bestimmt hatte, d.h. die Gemeinschaft mit Jenem. Die Menschwerdung des Logos offenbart den in Unscheinbarkeit geschehenen, aber nichtsdestoweniger glorreichen „Eingriff“ des ungeschaffenen Gottes in die Geschichte.

 Der Heilige Johannes Chrysostomus betont, dass er selbst nicht verstehen kann, wie bzw. auf welche Weise Christus geboren wurde; diese Unkenntnis verleite ihn aber nicht dazu, das Ereignis der Geburt Christi im Ganzen zu leugnen, [3]  wie es der gegenwärtige Mensch tut. Gott hat den Menschen also zur vollen Gemeinschaft mit Ihm erschaffen. Er hat ihn erschaffen, auf dass er unvergänglich bleibe, Er erhob ihn zur Unsterblichkeit, indem Er ihn in Seiner Nähe hielt. Er hat ihn erschaffenen nach seinem eigenen Bild, mit Vernunft begabt und frei. Er erschuf ihn mit dem Ziel, dass er Ihm immer ähnlicher werde, dass er also, wie sein Schöpfer, vollkommen tugendhaft sei. Dies ist für die menschliche Natur ohne Zweifel möglich, zumal die Tugenden, d. h. Nüchternheit, Ruhe, Redlichkeit, Güte, Weisheit, Gerechtigkeit oder Versöhnlichkeit in erster Linie Eigenschaften der göttlichen Natur sind. Wir jedoch haben diese Merkmale der göttlichen Natur verfremdet und verfälscht durch die Übertretung der Gebote und haben uns der Schlechtigkeit hingegeben, was den Verlust der Gemeinschaft mit Gott zur Folge hatte. Und als wir schon des Lebens ermangelten, sind wir in die Vergänglichkeit des Todes gefallen. „Denn was hat das Licht mit der Dunkelheit zu schaffen?“ (vgl. 2 Kor 6,14).

Gott selbst musste, da Er uns das Höchste dargeboten hat, wir es aber nicht behütet haben, in unsere verkommene Natur hinabsteigen, um uns mit Seinen Gaben und Taten jenes verlorene Bild zurückzugeben. Genau das meint die Rede von der Entäußerung (Kenose) Gottes und der Erneuerung des Menschen.[4] Mit Seiner Geburt schenkt Gott dem Menschen die Möglichkeit zur Erneuerung. Er lehrt ihn das Ethos des wahren Lebens, nämlich jenes Ethos, das er selbst in Seinem irdischen Leben umrissen und zugänglich gemacht hat. Er befreit Sein Geschöpf von der Vergänglichkeit und führt ihn wieder zurück in die Gemeinschaft mit dem Leben, da Er selbst den Weg unserer eigenen Wiedergeburt öffnet. Er erneuert unsere zu Boden getretene Existenz, Er löst die Fesseln der Herrschaft des Teufels über uns und lädt uns ein, die Herrschaft Gottes anzuerkennen. Er erfüllt uns mit Mut und lehrt uns, in unserem Leben mit Geduld und Demut zu kämpfen.

Der Herr „entäußert“ sich selbst und zieht den Menschen an, wahrhaft und nicht nur zum Schein. Als Knecht geht er „zu den Wegen und Zäunen“ (Lk 14,23) und lädt alle ein zum Festgelage des Herrenmahls.[5] So bekundet und eröffnet Er die Möglichkeit für das Geschaffene, das Ungeschaffene anzuziehen.[6]

Mit der Menschwerdung des Sohnes Gottes wurde die gesamte Schöpfung geheiligt. Dies sind die Ergebnisse des Kommens Christi, dies sind die Folgen der Durchsetzung seiner Macht. Er hat die gesamte Menschheit gerettet vor der Vergänglichkeit des Todes und der Herrschaft voller Schlechtigkeit, d.h. der Sünde. Er hat alle Menschen gerettet, aber nicht indem Er sie zu einem tugendhaften Leben nötigte, sondern indem Er sie mit Güte, Geduld und Bereitschaft zur Vergebung davon überzeugt, das Gute zu wählen und sich für dessen Erwerb anzustrengen.

Die Fleischwerdung des Sohnes und Logos Gottes ist die Zusammenfassung[7] und der Höhepunkt der Offenbarungen Gottes, die sich konzentrieren im gottmenschlichen Antlitz von Jesus Christus. Die Geburt Christi ist nach dem hl. Gregor dem Theologen buchstäblich die Offenbarung Gottes selbst, wie er auch in seinem Kommentar zur heiligen Theophanie des Erlösers schreibt: „Gott ist erschienen durch die Fleischwerdung“[8].

Nach Athanasius dem Großen zielt die Menschwerdung des Sohnes und Logos Gottes ab auf die Erhöhung des Menschen von der Nichtexistenz zur Existenz. Der alexandrinische Kirchenvater betont, dass die Entäußerung des Logos und Seine Annahme der menschlichen Natur ein entschlossener „Eingriff“ Gottes in die Menschheit ist, um den gefallenen Menschen zu heiligen, zu erneuern und zu vergöttlichen: „Er ist Mensch geworden, auf dass wir vergöttlicht werden“ und die Unvergänglichkeit erlangen. Die Wohltaten für den Menschen in Folge der Fleischwerdung sind „weit wie das Meer“, so der gleiche Vater.[9] Der Mensch kann sie nicht abmessen. So gilt: Die Art und Weise, das „Wie“ der unbegreiflichen „göttlichen Entäußerung“ – es wird zur Lebensweise. Jegliche verschattete Sicht auf die Existenz strahlt wider von der Kraft der göttlichen „Entleerung“. Das Mysterium der Geburt des Logos öffnet unsere Augen wie „das strahlende Licht der Wahrheit“, auf dass wir die „verschwommenen Bilder und die dunklen Schatten“ sehen.[10]

Voraussetzung der Fleischwerdung des Logos, welche auf die Rettung der Menschen zielt, ist die Gutheit Gottes und Seine Liebe für sie. Wir aber, die Menschen, wir sind heute nicht voller Ruhe. Uns stellen die vielen Ersatzformen nicht zufrieden. Im mühevollen Streben nach der Erlösung können uns falsche „Messiasse“ nicht zufriedenstellen, weder Menschen noch erdachte Götter. Diese alle machen die Leere, das Unglück und die Enttäuschung nur noch schmerzhafter. Wir sind der Vorherrschaft des alten Menschen in unserem Herzen leid geworden. Streben wir also danach, das Neue anzuziehen, den neuen Menschen. Wir wollen Christus in unseren Herzen gebären und trotz aller Widrigkeiten innerlich und äußerlich das große und unbegreifbare Mysterium zu leben, welches die Ewigkeit und Seine Wahrheit uns zu eigen machten. Dazu fehlt uns aber, wie es im Evangelium heißt, noch eine Sache.

Dieses Eine offenbart zwei unserer Schwächen: Zum einen unsere Gleichgültigkeit Gott gegenüber, zum anderen aber auch gegenüber dem Menschen, unserem Bruder. Uns fehlt der Vater, aber auch unsere Familie. Denn die Gemeinschaft mit Gott ist nicht ohne die Gemeinschaft mit den Menschen zu denken: Die Gemeinschaft mit dem Menschen offenbart erst unsere Liebe zu Gott.

So kann der hl. Siluan vom Berg Athos ganz charakteristisch festhalten: „Einige denken, dass der Herr aus Liebe zum Menschen geboren wurde und gelitten hat; weil sie aber in sich selbst nicht diese Liebe wiederfinden, meinen sie, das sei irgendwann vor langer Zeit geschehen und sei vergangen. Wenn aber unsere Seele die Liebe Gottes erkennt, dann fühlt sie klar und deutlich, dass der Herr unser Vater ist, der Echteste, der Nächste, der Liebste, der Gütigste und es kein größeres Glück gibt, als Gott und den Nächsten mit all deinen Gedanken und deinem Herz zu lieben wie dich selbst. Sobald sich diese Liebe in uns eingenistet hat, wird alles die Seele erfreuen.“[11]

Die Gnade entspringt der Liebe zum Bruder und wird durch diese bewahrt. Diese grenzenlose Liebe führte den Logos in die für den endlichen menschlichen Verstand unbegreifliche göttliche Entäußerung. Von den unerklimmbaren Höhen der himmlischen Herrlichkeit ließ er sich herab und stieg herunter, um die menschliche Natur anzuziehen und sie fortan zu einem Teil Seiner gottmenschlichen Seinsweise zu machen. Die Lehre von der göttlichen Entäußerung (Kenose) gehört zum Fundament der Theologie des Apostels Paulus: „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht: Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern Er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; Er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz“ (Phil 2,5-8). Die göttliche Demut wirkte als starkes Gegenmittel gegen menschliche Dünkel, welche die Wurzel der Sünde sind. Adam hat gesündigt und ist gefallen, weil er die Grenzen seines Selbstbewusstseins überschritten hat und dem Vater der Arroganz folgte, dem Teufel, und gelangte zu einer trügerischen Selbstgenügsamkeit und erhob sich folglich gegen Gott. Dieses Ereignis entfernte ihn nicht nur von Gott, der Quelle der Liebe und der Versöhnung, sondern schloss ihn ein in der erstickenden Enge seiner krankhaften Egozentriertheit, sodass er sich daraus nicht mehr befreien und wiederherstellen konnte. Die göttliche Demut wirkte wie ein Katalysator gegen diesen teuflischen Hochmut. In den wunderbaren Hymnen von Weihnachten singen wir: „Es sah der Schöpfer das Verderbnis des Menschen, den er mit den eigenen Händen erschaffen hat, Er neigt die Himmel und steigt herab. Seine Natur nimmt er gänzlich an aus der heiligen und unschuldigen Jungfrau und ward in Wahrheit Fleisch, denn verherrlicht ward Er.“[12] Unsere Rettung ist Werk und Gnade Gottes. Diese Erlösung, dieser Ausweg in das Leben, die „Fülle“[13] des Lebens Gottes und der Welt ist ein Geschenk der Fleischwerdung des Logos. „In Christus begegnen wir der vollkommenen Seinsweise. Nur mit Seiner Kraft können wir all das überwinden, was gegen Seine Liebe steht und nicht in die Ewigkeit eintreten kann.“[14]

Der Apostel Paulus umschreibt die unbeschreibliche Wohltat, welche die Menschheit von Gott empfing mit folgenden Worten: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns mit allem Segen Seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in Ihm hat Er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor ihm. Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus […]. In ihm haben wir die Erlösung durch Sein Blut, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum Seiner Gnade“ (Eph 1,3-7). Der Begriff der Sohnschaft gibt besser als jeder andere Begriff unsere organische Verbundenheit mit Gott wider. Durch unseren Abfall wurden wir zu Fremden und waren „von dem Bund der Verheißung [Gottes] ausgeschlossen“ (Eph 2,12). Aber: „Der Logos ist Fleisch geworden“ (Joh 1,14), „damit wir die Sohnschaft erlangen“. Daher ist jeder einzelne von uns „nicht mehr Sklave, sondern Sohn; bist du aber Sohn, dann auch Erbe Gottes, Erbe durch Christus“ (Gal 4,4-7). Dies ist der größte Segen, den wir dank der Göttlichen Menschwerdung empfangen dürfen!

Wenn wir den Rationalismus und den Skeptizismus beiseitelegen, den Stolz und die Selbstgenügsamkeit des Menschen, der meint, dass er alles erklären und schaffen kann, die quälende Sorge um das Leben, die Leidenschaften und Schwächen, die tagtägliche und vergebliche „Routine“ vieler unserer Handlungen und Ziele unseres Lebens und mit Demut und Einfachheit in die Höhle in Bethlehem eintreten, wird uns offenbar werden das große und einzigartige Mysterium, das dort stattfindet.

Niemand kann sich diesem Mysterium nähern, wenn er nicht umkehrt und seine Gesinnung ändert, wenn er nicht aufhört, die Welt mit dem verengten und armseligen Blick eines am menschlichen Egoismus Erkrankten anzusehen, sondern sie aus der ewigen und unendlichen Perspektive Gottes wahrnimmt. Nach dem hl. Johannes Chrysostomus „wird Jener aus freiem Willen in Windeln gewickelt, der die Fesseln der Sünde zerbrochen hat. Denn er möchte auch die Schande in Ehre wandeln, die Ruhmlosigkeit mit Ehre bekleiden, dem Wort des Hochmuts das tugendvolle Handeln zeigen. Er hat meinen Leib angenommen, auf dass ich Seinem Logos ausgesondert werde. Er nahm mein Fleisch an und gab mir Seinen Geist, damit – Er gebend und ich empfangend – Er mich zum Schatz des Lebens führt. Er nimmt mein Fleisch an, um mich zu heiligen. Er gibt mir Seinen Geist, um mich zu retten.“[15] All das geschieht, ohne dass die Göttlichkeit Christi dadurch verändert würde, „denn unveränderlich blieb das Unsterbliche“[16].

Basilius der Große ist auch sehr deutlich in Bezug auf die Art, auf welche der Mensch durch die Fleischwerdung des Gott-Logos erneuert wird. Christus ist gekommen, um den durch die Vergänglichkeit verfluchten Menschen, die ihn von Gott trennte als er aus dem Paradies vertrieben wurde, zu heiligen und das menschliche Fleisch in den Himmel zu erheben. Aus diesem Grund brauchte es eine Werkstatt, welche niemand anders war als die Hochheilige Gottesgebärerin, die der Heilige Geist und die Kraft des Höchsten überschattete[17], denn „weder hat die Jungfräulichkeit die Geburt verhindert noch die Geburt die Jungfräulichkeit zuschanden gemacht“[18].

Schließlich, so der hl. Gregor der Theologe, wurde Christus Mensch, auf dass wir „Götter“ der Gnade nach werden.[19] Wie der Mensch aufgrund der Missachtung der Gebote zu Staub wurde, so wird er mit dem Gehorsam und mit dem Glauben an Christus himmlisch, ein neuer Mensch, der in die Unvergänglichkeit und in das wahre Leben geführt wird.[20] Diesem Heilsplan, so sind wir aufgerufen, mögen wir uns einfügen und uns darum mühen, unsere Heiligung zu empfangen, indem wir unsere Leidenschaften in Tugenden verwandeln im Zusammenwirken (Synergie) mit dem Heiligen Geist.

 

[1] Basilius der Große, Predigt auf die Heilige Geburt Christi: „[...] ὁμολογῶ ἀνεπινόητον εἶναι λογισμοῖς καὶ ἄφατον ῥήμασιν ἀνθρωπίνοις τὸν τρόπον τῆς θείας γεννήσεως.“ (PG 31, 1457D f.).

[2] Johannes Chrysostomus, Rede auf die Geburt unseres Erlösers Jesus Christus: „Denn was soll ich sagen und was soll ich sprechen? Ich sehe die Gebärende, den Geborenen sehe ich, wie diese Geburt jedoch geschieht, verstehe ich nicht. Denn besiegt wird die Natur, besiegt wird auch die begriffliche Ordnung, wo Gott dies will. Denn dies ist nicht der Natur gemäß geschehen, sondern es ist ein Wunder, das die Natur übersteigt“ (PG 56, 388).

[3] Ders., Nützlicher Beweis, dass die Prophezeiungen über Christus und die Völker und den Abfall der Juden unklar sind: „Dass er aus der Jungfrau geboren wurde, weiß ich. Wie dies aber geschehen ist, verstehe ich nicht. […] Was nun die Jungfrauengeburt angeht, so weiß ich nicht, wie Er aus der Jungfrau geboren wurde, ich bekenne aber, dass Er geboren wurde und ich leugne auch nicht dieses Geschehen aufgrund der bloßen Unkenntnis, auf welche Weise dies geschah [...]“ (PG 56, 166).

[4] Anm.: Im Griechischen ist hier das phonetische Wortspiel der beiden ähnlich klingenden Worte „κένωσις“ (Entäußerung, „Kenose“) und „καινισμός“ (Erneuerung) zu beachten.

[5] Es ist an dieser Stelle von außerordentlich großer theologischer Bedeutung, dass Theophylakt von Bulgarien darauf beharrt, dass der ausgesandte Knecht des Gleichnisses der Geladenen zum großen Festmahl (Lk 14,16-24) Christus selbst ist, der Sohn Gottes (PG 123, 936A).

[6] Vgl. Gal 3,27: „Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen.“

[7] Christus, „als ewiger König, führt alles in sich zusammen“, schreibt der hl. Irenäus von Lyon (Adv. haer. III, 21,9), um mit dem Ausdruck „ἀνακεφαλαίωσις“ bzw. lat. „recapitulatio“ das Zusammenlaufen und die Konzentration des ganzen Heilsplanes Gottes in Christus zu beschreiben. Vgl. dazu sein monumentales Werk Adversus haereses, eingel. u. übers. v. Norbert Brox, 5 Bde. (Fontes Christiani 8), Freiburg i. B. – Basel – Wien 1993–2001.

[8] Gregor der Große, Logos 38 in Theophania (PG 36, 313C).

[9] Athanasius der Große, Über die Inkarnation des Logos (Edition: Athanase d’Alexandrie, Sur l’Incarnation du Verbe, hg. v. Charles Kannengiesser, Paris 1973 [Sources Chrétiennes 199]), 54, 4-5: „Und alle wohlgelungenen Taten des Erlösers, geschehen durch Seine Menschwerdung, sind solcher Art und so groß, dass, wollte sie jemand erzählen, wäre es als würde er die ganze Weite des Meeres und die Wellen darauf zu zählen versuchen“  (SC 199, 458).

[10] Jambischer Kanon des Mönches Johannes, 9. Ode: „Reine Mutter, wir haben die verschwommenen Bilder und die dunklen Schatten des Wortes, das eben durch die verschlossenen Türen erschienen ist, gesehen; aber in der Meinung, das wahre Licht zu sehen, preisen wir deinen Schoß, wie es sich geziemt.“ Menaion vom Dezember, Athen 32009, 517. (dt. Übersetzung: Andreas-Bote, Hochfest der Geburt unseres Herrn, Gottes und Erlösers Jesus Christus, Morgengottesdienst mit der Hl. Liturgie des Johannes Chrysostomos, 35)

[11] Erzpriester Andreas Papaioannou, O Christos pro Christou, Athen 1991, 37–49 (griech.).

[12] Kanon von Weihnachten. 2. Troparion der 1. Ode: „᾽Ιδὼν ὁ Κτίστης ὀλλύμενον τὸν ἄνθρωπον χερσὶν ὃν ἐποίησε, κλίνας οὐρανοὺς κατέρχεται. Τοῦτόν δε ἐκ Παρθένου θείας ἁγνῆς ὅλον οὐσιοῦται ἀληθείᾳ σαρκωθείς, ὅτι δεδόξασται.“

[13] Vgl. Joh 10,10: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“

[14] Archim. Sophronios (Sacharov), Opsometha ton Theon kathōs esti, Essex 2010, 171 (griech.).

[15] Johannes Chrysostomus, Rede auf die Geburt unseres Erlösers Jesus Christus (PG 56, 389).

[16] Basilius der Große, Predigt auf die Heilige Geburt Christi: „Denke nicht, die Gottheit wäre dadurch gefallen. Den sie geht nicht von einem Ort zum nächsten über wie die Körper; glaube auch nict, dass die Gottheit in Fleisch verwandelt wurde, denn unveränderlich blieb das Unsterbliche“ (PG 31, 1460D f.).

[17] Ebd.: „Lerne, dass Gott im Fleisch ist, denn er wollte dieses verfluchte Fleisch heiligen, das kranke stärken, das von Gott entfremdete mit Ihm verbinden, das aus dem Paradies vertriebene in die Himmel erheben. Und welche ist die Werkstätte dieses Heilsplans? Der Leib der heiligen Jungfrau. Womit beginnt die Geburt? Mit dem Heiligen Geist und der Kraft des Höchsten, die ihn überschatten“ (PG 56, 1464).

[18] Gregor von Nyssa, Auf die Geburt des Erlösers (PG 44, 1136).

[19] Gregor der Theologe, Orationes theologicae – Theologische Reden, übers. und eingl. Von Hermann J. Sieben, Freiburg i. B. u. a. 1996 (Fontes Christiani 22), 3. Rede, 19: „[…] damit ich so weit Gott werde, wie jener Mensch geworden ist“ (FC 22, 210).

[20] Kyrill von Alexandrien, Über die Menschwerdung (Edition: Cyrille d’Alexandrie, Dialogue sur L’Incarnation du Monogéne, in: Ders., Deux Dialogues Christologiques, hg. v. G. M. de Durand,  Paris 1964 [Sources Chrétiennes 97], 692,8-13: „Bild des Staubes sagt er auf die Sünde bezogen, und den auf uns fallenden Tod darin. Das Bild des Himmels, d.h. Christus, ist fest verbunden mit der Heiligung und der Erneuerung zu Unvergänglichkeit und Leben“ (SC 97, 232).