Päpstliche Auszeichnung für Professor Larentzakis

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Der Grazer orthodoxe Theologe em. Prof. Grigorios Larentzakis ist am Mittwoch, 20. Februar, mit dem Päpstlichen Gregoriusorden ausgezeichnet worden. Der steirische Bischof Egon Kapellari ehrte den aus Griechenland stammenden Larentzakis, der 1969 erster nichtkatholischer Doktor der Theologie an einer katholischen Fakultät in Österreich wurde, im Bischöflichen Haus in Graz. Metropolit Arsenios überbrachte den Anwesenden den Gruß und die Glückwünsche des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., der sich über die Verleihung dieser außergewöhnlichen Auszeichnung im Sinne einer Annäherung der Kirchen erfreut zeigte.

Metropolit Arsenios hob seinerseits hervor, dass Graz eine herausragende Stellung für die Orthodoxen in Österreich einnimmt. In Graz habe Professor Larentzakis unterrichtet und gewirkt, in Graz erhielt und erhält die Ökumenische Bewegung neue Impulse, zu denen die zweite Europäische Ökumenische Versammlung im Jahre 1997 zählte. Wörtlich sagte Metropolit Arsenios: “Hier erleben wir oftmals fruchtbare theologische Gespräche und die christliche Zusammenarbeit mit dem einzigen Zweck und Sinn der christlichen Einheit, hier treffen wir in christlicher Nächstenliebe zusammen und finden im Gespräch, aber auch im Feiern, zueinander”.

Bischof Kapellari sagte wörtlich: “Das in vielem pionierhafte Wirken von Professor Larentzakis ist ein eindrucksvolles Beispiel für eine christliche Ökumene, die besonders die Verbundenheit zwischen katholischer Kirche und Orthodoxie bestärkt hat, aber immer auch offen war für den gesamten weiten ökumenischen Horizont”.

Der Dekan der Grazer Theologischen Fakultät, Prof. Hans-Ferdinand Angel, sagte in seiner Laudatio, die Auszeichnung von Prof. Larentzakis gelte einem Engagement, “das sein Leben zutiefst geprägt hat”: Der Jubilar habe stets das Anliegen verfolgt, “Brücken zwischen den Kirchen zu schlagen und dazu beizutragen, dass sie die volle Einheit wieder erlangen”.

Zu den Festgästen zählten unter anderem der steirische evangelische Superintendent Hermann Miklas, Altbischof Johann Weber, Generalvikar Heinrich Schnuderl, Superior von Mariazell P. Karl Schauer OSB, Pro Oriente-Präsident Hans Marte und sein Vize, Prof. Rudolf Prokschi, sowie der Vorsitzende der Grazer Pro Oriente-Sektion, Peter Piffl-Percevic.

Professor Larentzakis dankte Metropolit Arsenios und allen Gästen für ihre Teilnahme an der Verleihung. Er sagte: “Dass einem orthodoxen Theologen, der an einer Katholisch-Theologischen Fakultät über 40 Jahre hindurch orthodoxe und ökumenische Theologie vermittelt hat, diese päpstliche Auszeichnung verliehen wurde, ist mehr als symbolträchtig. Es bezeugt eine zwar noch nicht vollkommene aber doch glücklicherweise weitgehend erreichte Gemeinschaft, die eine solche Auszeichnung möglich macht”.