Teilnahme an der Sommervollversammlung der katholischen Bischofskonferenz

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Am 20. und 21. Juni 2022 nahm Metropolit Arsenios in Begleitung von Priester Athanasius Buk an der erweiterten Vollversammlung der katholischen Bischofskonferenz von Österreich in Mariazell teil. Neben den katholischen Bischöfen selbst nahmen auch Priester und Laienvertreter der Diözesen und verschiedener katholischer Organisation Österreichs an der Versammlung teil, um sich im Hinblick auf die bevorstehende Weltsynode der katholischen Kirche über die Themen „Gemeinschaft, Partizipation, Mission“ auszutauschen. Metropolit Arsenios sowie der evangelische Bischof Chalupka waren als ökumenische Gäste eingeladen, um einen Impulsvortrag über die Synodalität in ihren jeweiligen Kirchenstrukturen zu halten.

3295622179.jpgMetropolit Arsenios gab einen kurzen Überblick über die theologischen Hintergründe der Synodalität im Orthodoxen Verständnis. Er betonte hierbei zunächst die enge Verbindung der Synodalität mit der Eucharistie. Die Wurzeln des synodalen Systems sind schon in der Struktur und im Leben der ersten christlichen Gemeinschaften finden. Die enge Verbindung von synodal-konziliaren Elementen des Gemeindelebens und der eucharistischen Versammlungen war entscheidend für die folgende Ausgestaltung der synodalen Strukturen der Kirche.

In der Taufe werden die Christen neu geboren und zu Königen, Propheten und Priestern gesalbt. Das ist die tiefste Grundlage jeder Form von Synodalität: erst der Anteil der einzelnen Glieder am einen Leib der Kirche ermögliche ihre Lebendigkeit; alle Glieder des einen Leibes sind aufeinander angewiesen. Die Einheit der Glieder darf aber nicht mit Einheitlichkeit verwechselt werden, ein jedes Glied hat auch seine eigenen spezifischen Aufgaben, diese haben sie aber nicht für sich selbst erhalten, sondern sie müssen eingesetzt werden für den Aufbau und die Einheit des lebendigen Leibes Christi, der Gemeinde.

Besonders wichtig ist hierbei das Motiv der Einheit, nicht nur äußerlich, es hat vielmehr soteriologischen Charakter. Die sichtbare Einheit untereinander, besonders die Einheit mit dem Bischof und dem Presbyterium, ermöglicht die Einheit der Eucharistie, am einen Kelch und am einen Altar, und daher mit Gott. Ohne diese Einheit kann es keine Kirche geben.

Synodalität ist nicht eine einmal eingerichtete kirchliche Struktur, sondern die Gegenwart des Heiligen Geistes, die sich auf vielfältige Weise dort ausdrückt, wo die Menschen auf Ihn antworten. Der „synodale“ Aufbau der Kirche drückte sich am eindrücklichsten auf den Ökumenischen Konzilien aus, aber auch auf den zahlreichen regionalen oder lokalen Synoden, die zusammengerufen werden, um Fragen des Glaubens oder der heiligen Kanones zu klären, aber ebenso bei Wahlen und Weihen von Bischöfen sowie nicht zuletzt auch in der konkreten Verwaltung eines jeden Bischofssitzes.

Die synodale Lebensweise der Kirche offenbart sich in jeder Form der Gemeinschaft, da „die ganze Kirche wie eine einzige Synode gedacht wird“, zwischen dem Ersten und den Bischöfen, die ihm unterstellt sind, zwischen dem Bischof und anderen Klerikern und Laien, aus denen sich eine bestimmte Ortskirche zusammensetzt.

Synodalität hat also mit einem gemeinsamen Weg zu tun, mit dem Hören auf das Evangelium, dem Erfahren der Nähe Christi und dem Brechen des Brotes. Letztlich kann und muss die gesamte Kirche als eine einzige Synode gedacht werden.

Der Metropolit nahm sodann an den weiteren Gesprächen und Diskussionen in den Groß- und Kleingruppen teil, die sich intensiv mit der Frage der Synodalität und der angemessenen Vorbereitung auf die Weltsynode der katholischen Kirche beschäftigte und teilte dabei mit den Anwesenden immer wieder Einsichten und Erfahrungen aus dem reichen Schatz der Orthodoxen Tradition.

Den vollständigen Vortrag des Metropoliten finden Sie hier.

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