Ökumenischer Patriarch Bartholomäus: „Ich betrachte mich als Soldat Christi und führe keinen Krieg.“

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Am Sonntag, den 24. September 2023, stand Seine Allheiligkeit Ökumenischer Patriarch Bartholomäus der Göttlichen Liturgie in der Basilika des Heiligen Martinus von der Erzabtei Pannonhalma vor. Die Metropoliten Arsenios von Austria und Exarch von Ungarn, Michael von Luzk und Wolhynien, die Bischöfe Siluan von der Präsenz der Rumänischen Kirche in Ungarn und Paisios von Apameia sowie zahlreiche orthodoxe Gläubige begleiteten den Patriarchen im Gebet. Anwesend waren der Botschafter von Griechenland, der Botschafter von Zypern und der Botschafter von Frankreich in Ungarn sowie der Botschaftsassistent der Ukraine.

Nach der Lesung des Heiligen Evangeliums hielt der Ökumenische Patriarch Bartholomäus in seiner Predigt über das Leben des Heiligen Martin, Bischof von Tours (316-397), eine Rede. Dieser hatte sich nach Kriegshandlungen dem Friedensdienst gewidmet. In Bezug auf den fortlaufenden Krieg betonte der Patriarch den vergeblichen Aufruf der Mutterkirche von Konstantinopel zur Beendigung desselben. Weiterhin erwähnte er mutige Priester, die sich gegen Brutalität widersetzt und das Wort des Heiligen Martins zu ihrer eigenen Überzeugung gemacht haben: „Ich betrachte mich als Soldat Christi und führe keinen Krieg.“ Er sagte, dass wir uns in einem Zeitalter befinden, das von Gewalt geprägt ist. Allerdings sollten wir als orthodoxe Christen, die den Namen Christi tragen, uns als Friedensstifter erweisen und stets barmherzig sein. Wir sollten jederzeit bereit sein, unser Leben im Namen der Liebe zu opfern.

Am Ende der Göttlichen Liturgie begrüßte Metropolit Arsenios von Austria Seine Allheiligkeit mit herzlichen Worten und stellte fest, dass sie heute in einem Kloster empfangen werden, wo die Benediktiner Mönche und Brüder uns freundlicherweise Unterkunft angeboten haben und in ihrer Klosterkirche die Liturgie feiern werden. Arsenios betonte, dass diese Geste die Frucht des Beitrags von Ökumenischen Patriarch Bartholomäus zur geistlichen Annäherung der Christen ist, was von allen Beteiligten zweifellos bezeugt wird. Dies ist ein Anliegen, welches von seinen verstorbenen Vorgängern eingesetzt wurde und von ihm entscheidend fortgeführt und erweitert wurde.

Metropolit Arsenios betonte, dass der Besuch Seiner Allheiligkeit im Zusammenhang mit wichtigen Ansprachen zu den Themen Frieden und Umweltschutz steht. Diese werden wertvolle Beiträge des Ökumenischen Patriarchen zu weltweit anerkannten Interventionen zu neuralgischen Themen für die Menschheit sein. Schließlich verknüpfte der Metropolit in seiner eschatologischen Perspektive das Begehren nach Frieden mit dem Begehren nach Heil, da beide Voraussetzungen sind, um das Antlitz Gottes zu schauen: „Trachtet nach Frieden mit allen und nach Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird“ (Heb 12,14). Am Ende bat Metropolit Arsenios Seine Allheiligkeit um den Segen für die Priesterschaft und das angesammelte Volk. 

Nach der Göttlichen Liturgie traf der Ökumenische Patriarch Bartholomäus Gläubige aus Ungarn sowie Flüchtlinge aus der Ukraine. Er spendete ihnen seinen patriarchalen Segen und sprach seine väterlichen Wünsche aus.

Am Sonntagnachmittag fuhr der Patriarch mit seiner Gefolgschaft nach Budapest, um die neue Kapelle des Exarchats zur Ehre und zum Gedächtnis an die Heilige Piroschka zu besuchen. Die Kapelle befindet sich in den Räumlichkeiten des größten traumatologischen Krankenhauses Mitteleuropas, der "Dr Jenő Manninger". Die Kapelle und ein Saal wurden dem Exarchat für 99 Jahre zur Verfügung gestellt. Für die volle Ausstattung sorgte der ungarische Unternehmer Miklos Szunai mit einer großzügigen Spende. Am Sonntagabend nahm der Heilige Vater an einem Abendessen zu seinem Ehren teil, zu dem Seine Exzellenz, der Botschafter der Republik Griechenland in Ungarn, Herr Emmanouil Apostolakis, eingeladen hatte.

 

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