Sorgen bereiteten Metropolit Arsenios die vielen wirtschaftlichen und sozialen Probleme in Europa. Es brauche mehr europäisches Zusammengehörigkeitsgefühl. Arsenios sprach von einer “europäischen Familie”, in der man sich mit Mitgefühl und Solidarität begegnet und einander hilft. Die Stimme der Kirchen müsse in Europa noch stärker werden, zeigte sich der Metropolit zudem überzeugt.
Gemeinsam mit Metropolit Arsenios nahmen am Freitag, 12. Juli, bei der Sommerakademie auch der katholische Bischof Manfred Scheuer und der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker zu zentralen Sozialfragen Stellung. Die Banken- und Staatsschuldenkrise waren für Bischof Scheuer und Bischof Bünker zwei der ganz zentralen Themen, denen sich auch die Kirchen widmen müssten. Gleiches gelte für den Aspekt der Klimagerechtigkeit.
Die Sommerakademie in Stift Kremsmünster (10. bis 12. Juli) stand heuer unter dem Generalthema “Wer ist mein Nächster? Das Soziale in der Ego-Gesellschaft”. Ein wesentlicher inhaltlicher Aspekt der Tagung war das Ökumenische Sozialwort, dessen Veröffentlichung sich heuer zum zehnten Mal jährt.
Das Sozialwort wurde 2003 von 14 christlichen Kirchen in Österreich veröffentlicht. Dem vorausgegangen war ein mehr als dreijähriger Diskussionsprozess über soziale und gesellschaftliche Herausforderungen, denen sich die Kirchen zu stellen haben. Die wesentlichen Ergebnisse dieses Prozesses sind im Sozialwort angeführt.
Das Sozialwort der christlichen Kirchen habe sich in den vergangenen zehn Jahren als Impulsgeber für innerkirchliche und politische Prozesse bewährt, müsse aber nun aktualisiert werden, um auf gegenwärtige Probleme Antworten anzubieten, so der Tenor der Tagungsteilnehmer.
Abgeschlossen wurde die Sommerakademie mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Stiftskirche von Kremsmünster, bei dem Bischof Scheuer, Metropolit Arsenios und Bischof Bünker mitgebetet haben.