Übertragung der Kreuzreliquie in der Kathedrale zur Heiligen Dreifaltigkeit in Wien

1828156779.jpg

Am Samstag, dem 22. März 2025, wurde die Kreuzreliquie von der Bernadikapelle im Heiligenkreuzhof in einer Prozession in die Kathedrale zur Heiligen Dreifaltigkeit übertragen. Seine Eminenz Metropolit Arsenios von Austria zeigte sich sehr dankbar für die brüderlichen Geste und hieß sowohl Abt Maximilian Heim als auch den Wiener Apostolischen Administrator Josef Gründwidl herzlich willkommen. Nach der feierlichen Vesper, bei der die Kreuzreliquie in einer Monstranz in der Mitte der Kathedrale ausgesetzt wurde, fand ein Konzert mit gregorianischen und byzantinischen Hymnen zum Heiligen Kreuz statt. Zahlreiche Christen orthodoxen und katholischen Bekenntnisses nahmen die Gelegenheit wahr, die Kreuzreliquie zu verehren, die zum dritten Mal in der Geschichte die Wiener Innenstadt besuchte.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 1700-jährigen Jubiläum des Ersten Ökumenischen Konzils von Nizäa wurde die Kreuzreliquie übertragen. Die Kreuzreliquie wurde in einem kunstvoll gestalteten Kreuz verwahrt und in einer feierlichen Prozession zur Heiligen Dreifaltigkeitskathedrale am Fleischmarkt überführt. Das Kreuz wurde von Metropolit Arsenios, Abt Maximilian und Administrator Josef sowie einer großen Anzahl von Gläubigen getragen. Die Vertreter der katholischen Orden befanden sich an vorderster Stelle, während der orthodoxe Klerus mit dem Chor hinter der Kreuzreliquie folgte und Lobgesänge zum Heiligen Kreuz anstimmte. Mit der Ankunft des Kreuzes begann die Vesper vom Fest der Kreuzverehrung, woran Seine Eminenz Metropolit Arsenios von Austria, Seine Exzellenz Bischof Maximos von Aristi und der Klerus der orthodoxen Wiener Gemeinden teilgenommen. Im Anschluss an die Vesper hielt Metropolit Arsenios eine Ansprache, in der er auf das historische Ereignis einging und seinen Dank an die Patres des Klosters sowie insbesondere an den Abt Maximilian und den Apostolischen Administrator Gründwidl für die fruchtbare Zusammenarbeit der Kirchen in Österreich aussprach. Des Weiteren verschenkte Metropolit Arsenios der Abtei Unsere Liebe Frau zum Heiligen Kreuz eine kostbare Ikone der Maria der Süßküssenden.
Im Jahr 1133 erfolgte die Stiftung des Klosters durch Markgraf Leopold III., welcher den Mönchen eine erste Reliquie des Kreuzes Christi übergab. Aus diesem Anlass wurde die Neugründung auch als „Kloster Unserer Lieben Frau zum Heiligen Kreuz“, kurz „Heiligenkreuz“, bezeichnet. Die erste Reliquie wurde 1649 bei einem Einbruch in die damalige Kreuzkapelle entwendet und ist seither verschollen. Im Jahre 1182 brachte Herzog Leopold V. – „der Tugendhafte“ – aus Jerusalem ein handgroßes Stück des heiligen Kreuzes mit. Im Jahre 1188 wurde diese Reliquie dem Kloster Heiligenkreuz vermacht. Diese Reliquie ist bis in die Gegenwart erhalten geblieben und spielt in der ökumenischen Verbundenheit zwischen dem Kloster und der Orthodoxen Kirche in Österreich eine signifikante Rolle. Das Stift Heiligenkreuz ist wiederholt Zielort für orthodoxe Gläubige, die die Kreuzreliquie verehren. Am diesem Sonntag der Kreuzverleihung wurde die Metropolis von Austria zum zweiten Mal von den Patres mit der Kreuzreliquie bedacht. Die Verbindung Österreichs mit Byzanz und der orthodoxen Kirche lässt sich auf eine historische Begebenheit zurückführen: Nach seiner Vermählung mit Theodora aus der Dynastie von Angeloi verschenkte Leopold VI. eine Kreuzreliquie an das Tochterstift Lilienfeld.

Fotos:

3881561156.jpg

2644229924.jpg

2700842644.jpg

316361348.jpg

800809780.jpg

1746606564.jpg

1434136660.jpg

3609962373.jpg

3930820149.jpg

738672609.jpg