Flüchtlingstragödie: „Europa darf nicht wegschauen”

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Wesentlich mehr innereuropäische Solidarität zur Bewältigung der Flüchtlingskrise fordert Metropolit Arsenios angesichts der jüngsten Katastrophe im Mittelmeer mit bis zu Tausend Toten.  “Das Mittelmeer, das über Jahrtausende die Völker an dessen Ufern geistlich, kulturell, wirtschaftlich und politisch verbunden hat, wird immer öfter zum Schauplatz menschlicher Tragödien und zum nassen Grab tausender Menschen”, schreibt der Metropolit in einer Stellungnahme. Im Angesicht dieser Entwicklungen dürfe das zivilisierte Europa nicht wegschauen, “dürfen nicht Gleichgültigkeit und Intoleranz unsere Herzen erfüllen, dürfen weder Glaubensgemeinschaften noch Staaten schweigen. Wir als Christen können dem Leiden und Sterben so vieler unschuldiger Menschen nicht gleichgültig gegenüber stehen.”

 

 

Spanien, Italien und Griechenland dürften nicht mehr länger allein die Hauptlast tragen. “Das Problem der Flüchtlingsströme betrifft nicht nur die Grenzländer, sondern das ganze Europa, das hier solidarisch seine christlichen und menschlichen Werte zeigen muss”, so der Metropolit: “Was heute unseren Nächsten überall auf der Welt passiert, kann morgen unser Schicksal sein. Dann werden auch wir dankbar sein für jede Hilfe und Solidarität der Anderen. Es ist an der Zeit, dass wir uns mehr für das Wohl unserer Mitmenschen interessieren und weniger für Zahlen.”

Metropolit Arsenios spricht sich für verstärkte Hilfsmaßnahmen in den Herkunftsländern der Flüchtlinge aus: “Nur wenn die gesellschaftlichen und sozialen Strukturen vor Ort gestärkt werden, wird dauerhafter Frieden herrschen, und es werden die Not leidenden Menschen die notwendige Sicherheit in ihrer Heimat verspüren, die schließlich verhindert, dass sie unmenschlich auf die reißenden Wellen und in die Stürme des Mittelmeeres getrieben werden.” Zugleich begrüßt der Metropolit auch der Idee der Errichtung von Asylzentren in den Ursprungsländern der Flüchtlinge.

Die Stellungnahme des Metropoliten im Wortlaut:

 

 

 

Stellungnahme Seiner Eminenz, des Metropoliten Arsenios von Austria, zur Flüchtlingstragödie auf dem Mittelmeer

In tiefer Trauer und aufrichtiger Anteilnahme haben wir von dem fürchterlichen Schicksal der vor kurzem zu hunderten verstorbenen Schiffsflüchtlinge gehört. Diese Tragödie vor den Toren Europas lässt uns so kurz nach dem Osterfest, dem wichtigsten aller christlichen Feste, innehalten und in uns gehen. Das Mittelmeer, das über Jahrtausende die Völker an dessen Ufern geistlich, kulturell, wirtschaftlich und politisch verbunden hat, wird immer öfter zum Schauplatz menschlicher Tragödien und zum nassen Grab tausender Menschen.

Im Angesicht dieser Entwicklungen darf das zivilisierte Europa nicht wegschauen, dürfen nicht Gleichgültigkeit und Intoleranz unsere Herzen erfüllen, dürfen weder Glaubensgemeinschaften noch Staaten schweigen. Wir als Christen können dem Leiden und Sterben so vieler unschuldiger Menschen nicht gleichgültig gegenüber stehen. Ist nicht der Herr zu Ostern auferstanden, um uns Seine unerschütterliche und unveränderliche Liebe zu beweisen? Was wäre mit uns allen geschehen, hätte Er weggeschaut und egoistisch lediglich Sein Wohlergehen vor Augen gehabt?

Eingedenk der Liebe des auferstandenen Herrn rufen wir die Zivilisation und die Menschlichkeit des vereinten Europa an. Eine rasche Lösung der Flüchtlingsproblematik, deren Hauptlast derzeit die südeuropäischen Staaten Spanien, Italien und Griechenland tragen, muss gefunden werden. Das Problem der Flüchtlingsströme betrifft nicht nur die Grenzländer, sondern das ganze Europa, das hier solidarisch seine christlichen und menschlichen Werte zeigen muss. Was heute unseren Nächsten überall auf der Welt passiert, kann morgen unser Schicksal sein. Dann werden auch wir dankbar sein für jede Hilfe und Solidarität der Anderen. Es ist an der Zeit, dass wir uns mehr für das Wohl unserer Mitmenschen interessieren und weniger für Zahlen.

Wir begrüßen alle zurzeit anlaufenden Initiativen, die Nächstenliebe und Unterstützung wachsen und gedeihen lassen. Auch die Errichtung von Asylzentren in den Ursprungsländern der Flüchtlinge wird ausdrücklich begrüßt. Nur wenn die gesellschaftlichen und sozialen Strukturen vor Ort gestärkt werden, wird dauerhafter Frieden herrschen, und es werden die notleidenden Menschen die notwendige Sicherheit in ihrer Heimat verspüren, die schließlich verhindert, dass sie unmenschlich auf die reißenden Wellen und in die Stürme des Mittelmeeres getrieben werden.

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