Weihnachtsbotschaft von Patriarch Bartholomaios I.

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Zur Solidarität mit den Flüchtlingen hat Seine Allheiligkeit, der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I., aufgerufen. In seiner Weihnachtsbotschaft, in der er vor allem auch auf das Schicksal der vielen Flüchtlingskinder eingeht, nennt er die aktuelle Flüchtlingskrise wörtlich eine "Schande für die Menschheit". So wie das Kind Jesus als "politischer Flüchtling" nach Ägypten fliehen musste, seien auch heute viele Kinder gezwungen, das Flüchtlingsschicksal ihrer Eltern zu teilen, um ihr nacktes Überleben zu retten. Viele kämen auf der Flucht ums Leben.

Patriarch Bartholomaios betont, "dass alle Gesellschaften verpflichtet sind, den Schutz der Kinder zu gewährleisten und ihr Recht auf Leben und Ausbildung zu respektieren". Die dramatische Situation, die von einer ständig wachsenden Zahl von Flüchtlingen gekennzeichnet ist, nehme zudem jene besonders in Verantwortung, die in Frieden und Sicherheit leben könnten. Angesichts des "täglichen Dramas Tausender unserer Mitmenschen" dürfe niemand teilnahmslos bleiben.

Wörtlich schreibt der Patriarch: „Dieses in Bethlehem geborene und nach Ägypten geflohene göttliche Kind ist der wahrhafte Fürsprecher der heutigen, von den gegenwärtigen Herodes-Gestalten vertriebenen Flüchtlinge. Dieses Kind Jesus, unser Gott, ‚wurde den Schwachen wie ein Schwacher‘, wurde uns allen gleich: den Schwachen, den Verachteten, den Gefährdeten, den Flüchtlingen. Der Beistand und die Hilfe, die wir unseren verfolgten und vertriebenen Mitmenschen ungeachtet ihrer Nationalität, ihrer Herkunft und ihrer Religion erweisen, werden unserem in Betlehem geborenen Herrn als Gaben gelten, die die Gaben der Weisen an Kostbarkeit, die die Schätze von ‚Gold, Weihrauch und Myrrhe‘ an Ehre übertreffen: ein unentwendbarer und unvergänglicher geistlicher Reichtum, der nicht verdirbt, wie viele Jahrhunderte auch vergehen mögen. Ein Reichtum, der uns erwartet im Reich der Himmel.“

 
Die Weihnachtsbotschaft des Patriarchen im Wortlaut:
 
Weihnachtsbotschaft des Ökumenischen Patriarchen 2015