Botschaft des Ökumenischen Patriarchen

3528988824.jpg

+ Bartholomaios

durch Gottes Erbarmen Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom,

und Ökumenischer Patriarch dem ganzen Volk der Kirche

Gnade und Friede von Christus, unserem Erlöser,

von uns aber Fürsprache, Segen und Vergebung

 

“Freudig lasst uns, Gläubige, empfangen, des Fastens gottgegebene Kunde”.

 

Geliebte Brüder und Kinder im Herrn,

in der jüngsten Zeit zeigt sich allenthalben eine zunehmende Beunruhigung. Wir sehen uns mit einer Fülle von Problemen konfrontiert. Die Welt leidet und verlangt Hilfe. Tatsächlich durchleben wir eine generelle Krise. Einige nennen sie eine Krise der Wirtschaft, andere eine Krise der Politik. Für uns handelt es sich um eine Entgleisung des geistlichen Lebens. Und dafür gibt es eine Therapie. Es werden viele Lösungen angeboten und viele Auffassungen geäußert. Doch die Probleme bleiben. Der Mensch fühlt sich alleingelassen und einsam. Er verkennt sein eigenes Wesen. Er verharrt in einer von Unklarheit und Verzweiflung hervorgerufenen Niedergeschlagenheit.

Die vorgeschlagenen Lösungen, in welche Richtung sie auch gehen, zu welchem Resultat sie auch führen mögen, erlösen den Menschen nicht, denn sie befreien ihn prinzipiell nicht aus der Gefangenschaft der Verwesung und des Todes. Die Kirche ist der gottmenschliche Herr, der Befreier unserer Seelen. Wenn der Mensch den Raum der Kirche betritt, tritt er ein in ein Klima der göttlichen Tröstung, der Versöhnung des Himmels mit der Erde. Er kommt nach Hause. Sein Geist wird ruhig. Er findet die Schönheit des Himmels und eine geistliche Reife, “die die ganze Welt mit göttlichem Wohlgeruch erfüllt”. Die Kirche kennt alle unsere Leiden. Und sie hat die Kraft, uns von ihnen zu befreien. Sie ruft uns zur Umkehr. Sie beschönigt nicht die Lüge, sie leugnet nicht die Abgründe. Sie sagt uns die ganze Wahrheit. Und sie hält uns dazu an, uns der Wirklichkeit zu stellen, wie sie ist, und uns dessen bewusst zu werden, dass wir Staub und Asche sind.

Im Großen Kanon des hl. Andreas von Kreta ist die Rede von den Tränen der Umkehr, von den Tränen der Traurigkeit und vom Schmerz der Wunden. Aber dem folgen die Ruhe der Seele und die Gesundheit des Geistes. Unser Schöpfer und Erlöser lebt. Er hat uns um der Fülle seines Erbarmens willen unseren Platz genau in der Mitte zwischen Sterblichkeit und Unsterblichkeit gegeben. Er hat uns nicht verlassen. Er ist gekommen und hat uns erlöst. Er hat durch sein Kreuz den Tod vernichtet. Er hat uns die Unsterblichkeit des Fleisches geschenkt.

Warum sollten wir uns, die wir Glieder des Leibes Christi sind, grundlos beunruhigen lassen? Warum nehmen wir unsere Zuflucht nicht zu Ihm? Die Kirche schert sich nicht um die Verwesung, noch überlässt sie uns ihr. Sie kennt die tiefsten Sehnsüchte des Menschen und kommt zu uns als unser Beistand und Erlöser. Wir bedürfen der Nahrung. Doch “der Mensch lebt nicht vom Brot allein” (Mt 4,4). Wir brauchen ein geistliches Erkennen, doch wir sind nicht wie die Körperlosen. In der Kirche finden wir die Fülle des Lebens und der Erkenntnis in Gestalt einer gottmenschlichen Balance. Fern von Gott wird der Mensch untauglich und geht zugrunde. Wo die materiellen Güter im Überfluss vorhanden sind und die Verschwendung herrscht, gedeihen die Versuchungen der Skandale und die Verwirrung durch die Verfinsterung des Geistes.

Wo der Mensch in der Furcht Gottes lebt und alles mit Danksagung und Dankbarkeit empfängt, wird alles geheiligt. Das Wenige wird gesegnet, dass es genügt, und das Vergängliche empfängt das Licht der Unvergänglichkeit. Der Mensch empfängt das Zeitliche als Gabe Gottes. Und er wird schon von heute an mit dem Unterpfand des künftigen Lebens ernährt. Die Probleme werden nicht einfach nur gelöst; vielmehr verwandeln sich die Qualen der Heimsuchungen in Lebenskraft und werden zum Anlass für Lobpreis. Wenn das in uns geschieht, wenn der Mensch seine persönliche Ruhe und Erlösung dadurch findet, dass er Christus, seinem Gott, alles anheimstellt, dann wird sein Geist erleuchtet. Dann erkennt er sich selbst und die ganze Welt. Dann hat er Vertrauen zur Liebe dessen, der die Macht hat. Dieser Prozess festigt den Gläubigen selbst. Zugleich bestärkt er durch eine unsichtbare Ausstrahlung auch all jene, die hungern und dürsten nach der Wahrheit.

Die ganze Welt bedarf der Rettung durch ihren Schöpfer und Bildner. Die ganze Welt bedarf der Gegenwart des Glaubens und der Gemeinschaft der Heiligen. Lasst uns unserem Herrn und Gott auch in dieser heiligen Fastenzeit für alle seine Wohltaten danken.

Siehe, jetzt ist die willkommene Zeit, siehe jetzt ist die Zeit der Umkehr.

Lasst uns das Meer des Fastens mit Reue und dem Bekenntnis unserer Sünden befahren, um so zur nicht endenden Freude der Auferstehung unseres Herrn und Gottes und Erlösers Jesus Christus zu gelangen. Ihm gebührt alle Herrlichkeit, Ehre und Anbetung von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

Heilige Große Fastenzeit 2012

 

Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel

Euer aller inständiger Fürbitter bei Gott

Liturgischer Kalender


Für heute sind keine Veranstaltungen eingetragen!
Mo Di Mi Do Fr Sa So
6
Mo Di Mi Do Fr Sa So
1
Datum : 01.03.2024
2
3
4
5
6
Datum : 06.03.2024
7
8
Datum : 08.03.2024
9
10
18
Datum : 18.03.2024
19
Datum : 19.03.2024
20
Datum : 20.03.2024
21
Datum : 21.03.2024
22
Datum : 22.03.2024
27
Datum : 27.03.2024
28
Datum : 28.03.2024
29
Datum : 29.03.2024

Ἐπὶ τὰς πηγάς /
Zu den Quellen


17. März 2024: Sonntag des Käseverzichts

Schriftlesungsarchiv

Ihre Spende


Die Metropolis von Austria organisiert eine Vielzahl an karitativen, seelsorgerlichen und kulturellen Aktivitäten in Österreich und Ungarn. Da unsere Diözese, wie auch unsere Gemeinden, sich ausschließlich von Spenden finanzieren, sind wir für jede Hilfe und Unterstützung herzlich dankbar!

Ihre Spende

Vergelt´s Gott

Kufstein

Keine anstehende Veranstaltung

Sankt Andrä am Zicksee

Keine anstehende Veranstaltung
Legetøj og BørnetøjTurtle