Johannes I. Chrysostomos, Patriarch von Konstantinopel (13. November)
Der große Vater und Lehrer der Kirche wurde um die Mitte des vierten Jahrhunderts in Antiochia geboren. Sein Vater Secundus war Hauptmann, seine Mutter, die ihn nach dem Tod des Vaters allein aufzog, hieß Anthusha. Er studierte Jura bei Libanios in Antiochia und später in Athen. Nach seiner Rückkehr nach Antiochia zog er sich in die Wildnis zurück und lebte fünf Jahre lang als Asket. Als er krank wurde, kehrte er nach Antiochia zurück und wurde unter Meletius von Antiochia zum Diakon und unter dessen Nachfolger Meletius Flavianus zum Presbyter geweiht. In seinem priesterlichen Dienst entfaltete er alle seine geistlichen Gaben, in seinen ergreifenden Predigten zeigte er eine Beredsamkeit, die ihresgleichen suchte; er war eine große Inspiration für seine Schäfchen in Antiochia und eine große Ermutigung für ihre Seelen; ein solcher Ruhm, der sich bis in die Königsstadt verbreitete, erhob ihn durch das gemeinsame Votum des Königs Arkadius und des Klerus auf den Thron von Konstantinopel (15. Dezember 397). Als strenger Asket und unerbittlicher Verfolger aller Gesetzlosigkeit und des Bösen schuf er sich mächtige Feinde, vor allem die Kaiserin Eudoxia, die eine Synode von 36 Bischöfen in das Dorf Drys bei Chalkedon einberief, seine Absetzung und Verbannung in ein Dorf in Bithynien erreichte. Diese Entscheidung erregte jedoch die Massen so sehr, dass Eudoxia gezwungen war, ihn aus dem Exil zurückzurufen und ihn durch einen weiteren synodalen Freispruch (402) wieder auf den Thron zu setzen. Aber erneut (20. Juni 404) wurde er nach Cucusos in Armenien verbannt und von dort nach Komana, wo er starb (407).
Chrysostomus starb am 14. September, aber das Fest der Kreuzerhöhung wurde auf den 13. November verlegt. In den Synaxaristen heißt es am 15. Dezember:„Und an diesem Tag wurde Chrysostomos, Patriarch von Konstantinopel, zum Bischof geweiht, und am selben Tag führte er das Weihnachtsfest ein, das am 25. des Monats vollendet wird“.
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Quelle: Sofronios von Leontopolis (Eustratiades), Ἁγιολόγιον τῆς Ὀρθοδόξου Ἐκκλησίας, (Athen: Apostoliki Diakonia 1961).
Übersetzung: Mag. Emmanouil Drylerakis für die Heilige Metropolis von Austria