Metropolit Michael

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Metropolit Michael (griechisch Μιχαήλ; * 22. November 1946 in Athen, Griechenland; + 18. Oktober 2011 in Wien, Österreich) war der zweite griechisch-orthodoxer Metropolit von Austria und Exarch von Ungarn und Mitteleuropa.


Metropolit Michael wurde am 22. November 1946 in Athen geboren, wo er das Gymnasium der römisch-katholischen Marienbrüder absolvierte. Seit 1964 lebte er mit seinen Familienangehörigen in Wien. Er studierte Theologie an der Universität Thessaloniki, wo er auch zum Dr. theol. promovierte. Im Jahre 1965 trat er als Sekretär und Zeremoniär in den Dienst der Griechisch-Orientalischen Metropolis von Austria unter dem damaligen Metropoliten Chrysostomos Tsiter ein. 1977 wurde er zum Diakon und Priester geweiht, in den Rang eines Archimandriten erhoben, zum Pfarrer der Griechischen Kirchengemeinden und zum Direktor der Griechischen Nationalschule in Wien ernannt und schließlich zum Generalvikar der Metropolis von Austria bestellt.

Am 5. November 1985 erfolgte seine Wahl zum Vikarbischof. Genau sechs Jahre später (1991) wählte die Heilige Synode in Konstantinopel in ihrer ersten Sitzung unter dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios Bischof Michael zum Metropoliten von Austria und Exarchen von Mitteleuropa und Ungarn. Als Metropolit von Austria arbeitete er intensiv für die Panorthodoxie in Österreich (unter anderem im Bereich der Seelsorge, des Religionsunterricht und des sozialen Engagements), als Exarch von Ungarn setzte er sich nach dem Fall des Eisernen Vorhanges erfolgreich für die Wiederbelebung der unter dem Kommunismus unterdrückten griechischen Orthodoxie ein.

Metropolit Michael wirkte als Lektor am Institut für Byzantinistik und Neogräzistik sowie an der Evangelischen Fakultät der Universität Wien und war für zwei Amtsperioden (1996-1999) Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich.

Als Legat des Ökumenischen Patriarchen vertrat er oft die Kirche von Konstantinopel bei panorthodoxen und ökumenischen Ereignissen sowie in der Konferenz Europäischer Kirchen. Metropolit Michael hat während der letzten Jahre als Repräsentant der Orthodoxie die Ökumene in Österreich entscheidend mitgeprägt, u. a. im Ökumenischen Rat der Kirchen, in der  Ökumenischen Morgenfeier und in der Stiftung Pro Oriente, deren Konsultor er war und an deren erstem Ökumenischen Symposion er bereits am 18. Juni 1965 teilgenommen hatte.

Auf wissenschaftlichem Gebiet beschäftigte er sich besonders mit der Kirchengeschichte, vor allem mit der Geschichte der historischen griechischen Gemeinden in Österreich und in Ungarn, worüber er auch mannigfaltig publizierte. Sein Buch “Anastasis-Auferstehung. Von erlebter orthodoxer Spiritualität” (erschienen Wien 2000) hatte großen Anklang im deutschsprachigen Raum, wie auch seine Studie über die Rolle der Laien in der Orthodoxen Kirche. Für seine pastorale und ökumenische Tätigkeit erhielt Metropolit Michael Auszeichnungen des ungarischen Staates, der Hellenischen Republik sowie von mehreren Orthodoxen Kirchen. Mit der Gründung der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich im Oktober 2010 wurde Metropolit Michael von Austria als Vertreter des Ökumenischen Patriarchats zu deren erstem Vorsitzenden ernannt.

Metropolit Michael entschlief am 18. Oktober 2011 in Wien und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof zur ewigen Ruhe gebettet.

 
 
 

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