Metropolit Chrysostomos
Metropolit Chrysostomos (griechisch Χρυσόστομος; * 11. November 1903 in Triglia, Kleinasien; + 2. April 1995 in Wien, Österreich) war der erste Metropolit der Griechisch-Orientalischen Metropolis von Austria. Er studierte an der theologischen Hochschule von Chalki sowie in Athen und promovierte 1924 zum Doktor der Theologie. Von 1925 bis 1936 war er Mittelschulprofessor in Athen, 1936 wurde er zum Priester geweiht und zum Pfarrer der griechisch-orthodoxen Gemeinde zur Hl. Dreifaltigkeit in Wien bestellt.
In Wien wirkte er neben seinen priesterlichen Tätigkeiten auch als Lektor für neugriechische Sprache an der Universität Wien und promovierte 1939 in Wien zum Doktor der Philosophie. 1955 erfolgte die Bischofsweihe zum Titularbischof von Thermae. Mit der Errichtung der “Metropolis von Austria” im November 1963 wurde er vom Ökumenischen Patriarchen Athenagoras I. als Metropolit von Österreich, Italien, der Schweiz und Ungarn eingesetzt.
Metropolit Chrysostomos machte sich sehr um die orthodoxe Kirche in Österreich und ihre Entwicklung und Verwurzelung in Österreich verdient. Mit der Verabschiedung des Bundesgesetzes vom 27. Juni 1967, dem sogenannten “Orthodoxengesetz”, wurde die staatliche Anerkennung der Metropolis von Austria erreicht. Als Metropolit von Austria nahm er an zahlreichen herausragenden Ereignissen teil, u. a. am Versöhnungsakt zwischen Rom und Konstantinopel während der Schlußsitzung des 2. Vatikanums am 7. Dezember 1965, an den Feierlichkeiten zum 1.900-jährigen Jubiläum des Todes der Apostel Petrus und Paulus im Vatikan im Jahre 1967, am Besuch des Ökumenischen Patriarchen Athenagoras I. in Rom 1967, am Besuch von Pro Oriente bei Papst Johannes Paul II. 1979, sowie an den Feierlichkeiten anläßlich des Besuches des Papstes in Konstantinopel zum Andreasfest des Jahres 1979. Metropolit Chrysostomos zählt zu den großen Förderern der Ökumene in- und außerhalb Österreichs.
Am 2. April 1995 entschlief Metropolit Chrysostomos von Thermae in Wien im Alter von 92 Jahren.