Osterbotschaft des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios 2016
Zum unbedingten Einsatz für Frieden und Nächstenliebe hat Seine Allheiligkeit Patriarch Bartholomaios in seiner Osterbotschaft aufgerufen. „Die Auferstehung Christi ist der Mittelpunkt unseres orthodoxen Glaubens. Ohne die Auferstehung ist unser Glaube ‚leer‘“, schreibt der Patriarch wörtlich und stellt zugleich die Frage: „Was bedeutet das Osterfest, der Sieg des Lebens über den Tod, in einer Welt der Gewalt und der Kriege, noch dazu, wenn diese im Namen der Religion und Gottes selbst geführt werden?“
Die Klage und die Qual der Opfer, die uns durch die modernen Medien in kürzester Zeit erreichen, „beherrschen die Welt und zerreißen unser Herz“. Darum hätten die Verantwortlichen in den Bereichen von Politik, Kultur und Kirche „die Pflicht, aus Liebe alles zu tun, was geeignet ist, solche abnormen Verhältnisse zu beenden“.
Der bewegendste Ausdruck, die bewegendste Deutung des Geschehens der Auferstehung und ihrer erneuernden Kraft sei das Bild des Abstiegs unseres Herrn Jesus Christus in den Hades, wie man es in der Kirche des Chora-Klosters bestaunen kann, schreibt Patriarch Bartholomaios: „Der Herr steigt in das Reich des Todes hinab und zertrümmert seine Pforten. Er steigt siegreich empor und lässt mit sich Adam und Eva auferstehen, d. h. die gesamte Menschheit vom Anfang bis zum Ende der Zeiten.“
Durch die Auferstehung des Erlösers sei die Menschheit ein einziges Volk geworden, „sind wir zu einem Leib vereinigt worden“. Durch sein Kreuz und seine Auferstehung habe Christus die Feindschaft unter uns endgültig getilgt, so der Patriarch. Die orthodoxen Christen seien deshalb auch aufgerufen, „inmitten der heutigen Welt, einer ‚Welt des Irrsinns‘, das gute Zeugnis der Liebe und der Hingabe an den Mitmenschen zu geben – zu lieben und nichts sonst“.
Die Osterbotschaft des Ökumenischen Patriarchen im Wortlaut:
Osterbotschaft des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios 2016