Feier der Theophanie in Wien
Seine Eminenz Metropolit Arsenios feierte am Montag, den 6. Januar 2020, die Göttliche Liturgie anlässlich des Festes der Theophanie (Erscheinung Gottes) in der Kathedrale zur Heiligen Dreifaltigkeit. Mit ihm feierten der Erzpriester des Ökumenischen Thrones Ioannis Nikolitsis, Erzpriester Alexander Lapin, die Priester Yuriy Strugov, Mykola Lesiuk, Bartholomäus Ungureanu, Erzdiakon Maximos Rudko sowie zahlreiche Gläubige, die in die Kirche gekommen waren, um am Fest der Theophanie der Taufe des Herrn zu gedenken und zu beten.
In seiner Predigt sprach Metropolit Arsenios über die Bezeichnung des Festes als „Theophanie“. Es wird oft auch „Fest des Lichtes“ (griech. phota) genannt, weil bei der Taufe Christi im Jordan das Licht der Heiligsten Dreifaltigkeit auf Erden allen Menschen erschienen ist: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Das Licht Gottes ist in der Welt erschienen. In der Offenbarung des „geliebten Sohnes“ am Jordan bestätigt Gott, dass das Werk der Erlösung der Menschen in Christus ein Werk der ganzen Dreifaltigkeit ist. „Fest des Lichtes“ wird zudem auch genannt, weil Christus das Licht ist, das wir alle benötigen, da wir uns in Finsternis befinden. „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt“ (Joh 1,9). Außerdem sprach Metropolit Arsenios auch über die Gnade Gottes und wie sie im Leben der Menschen wirkt und Gestalt annimmt. Als Beispiel nannte er die Wasserweihe, die am Fest der Theophanie gefeiert wird, um das Wasser, aber auch das menschliche Leben als Ganzes zu heiligen.
Durch die Gnade Gottes wird das einfache Wasser zum heiligen Wasser und kommt so in die Häuser und das Leben der Menschen. Durch die Gnade Gottes wird in der Eucharistiefeier das Brot zum Leib Christi und der Wein zum Blut Christi. Durch diese Wirkung der Gnade Gottes wird der dafür offene Mensch geheiligt, Kranke geheilt und der Segen in der Kirche gespendet. Wenn beispielsweise der Priester oder Bischof segnet, wird die Gnade Gottes an die Menschen verteilt, weshalb es auch die vornehmste Aufgabe des Bischofs ist, zu segnen, was sich nicht zuletzt auch in der traditionellen Anrede an einen Priester und Bischof zeigt: „Segne!“ Metropolit Arsenios wünschte allen Mitfeiernden ein gesegnetes neues Jahr, auf dass 2020 ein Jahr des Lichtes in der Gegenwart Gottes in unserem Leben werde.
Am Ende der Göttlichen Liturgie wurde die Große Wasserweihe gefeiert, wobei die Gläubigen die Gelegenheit hatten, das Kreuz zu verehren und den Segen und die Gnade Gottes zu empfangen. Anschließend folgte die mittlerweile seit Jahren übliche Wasserweihe am Donaukanal, an der auch dieses Jahr wieder hunderte Menschen teilnahmen. Bei der Wasserweihe wurde nicht nur das Wasser und die ganze Schöpfung geweiht und für diese gebetet, sondern auch für alle Menschen, die in Wien und in ganz Österreich leben, dass sie auch weiterhin in Frieden miteinander leben und dass Gott allen Menschen Seine Gnade schenke.
Auch im Exarchat von Ungarn feierte Seine Exzellenz Bischof Paisios von Apameia in Budapest die Große Wasserweihe an der Donau, gemeinsam mit Klerikern und zahlreichen Gläubigen des Exarchats.