Patrozinium der Kirche zum Heiligen Großmärtyrer Georg dem Trophäenträger
Metropolit Arsenios: Die Einheit der Kirche muss die Einheit des Glaubens widerspiegeln
Heilige Ostern in der Metropolis von Austria und das Exarchat von Ungarn 2025
Metropolit Arsenios: Orthodoxe Kirche trauert um Papst Franziskus
Osterbotschaft von Patriarch Bartholomaios I. 2025
Osterbotschaft Seiner Eminenz Metropolit Arsenios von Austria 2025
Palmsonntag und Erzbischöfliche Göttliche Liturgie in der Kirche zum Heiligen Großmärtyrer Georg in Wien

Hirtenbrief zum Tag der Bewahrung der Schöpfung 2018

Protokoll-Nr. 738

+ Bartholomaios
durch Gottes Erbarmen Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom,
und Ökumenischer Patriarch dem ganzen Volk der Kirche
Gnade und Friede von dem Schöpfer der ganzen Schöpfung,
unserem Herrn, Gott und Erlöser Jesus Christus

Brüder und Kinder im Herrn!

Schon 29 Jahre sind vergangen, seitdem die Heilige Große Kirche Christi das Fest des kirchlichen Neujahrs als „Tag des Schutzes der Umwelt“ etabliert hat. In all diesen Jahren hat das Ökumenische Patriarchat viele Aktivitäten inspiriert und initiiert, die zahlreiche gute Früchte hervorgebracht und das geistliche Umweltpotenzial unserer orthodoxen Tradition manifestiert haben.

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Osterbotschaft 2018 Seiner Allheiligkeit des Ökumenischen Patriarchen

Protokoll-Nr. 312

+ Bartholomaios,
durch Gottes Erbarmen Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom,
und Ökumenischer Patriarch
allem Volk der Kirche Gnade, Friede und Erbarmen
von Christus, dem in Herrlichkeit auferstandenen Erlöser

Geliebte Brüder und Kinder im Herrn!

Die Erfahrung der Auferstehung Christi, des alle errettenden Sieges also des Lebens über den Tod, ist der Kern des Glaubens, des Gottesdienstes, der Moral und der Kultur des orthodoxen Christenvolkes Gottes. Das Leben der orthodoxen Gläubigen wird in all seinen Aspekten und Dimensionen vom Glauben an die Auferstehung durchtränkt und gespeist. Es ist ein tägliches Osterfest. Dieses österliche Erleben ist nicht einfach nur eine Erinnerung an die Auferstehung des Herrn, sondern auch die Erfahrung unseres eigenen Neu-Werdens und die unerschütterliche Gewissheit, dass alles in der Endzeit vollendet wird.

Insbesondere in der eucharistischen Liturgie, die unlösbar mit dem „ersehnten und heiligen Tag“, dem Sonntag, verbunden ist, feiert die Orthodoxe Kirche diese existentielle Teilhabe an der Auferstehung Christi und erfährt den Vorgeschmack der Segnungen des Reiches Gottes. Beeindruckend ist der österliche und freudige Charakter der Feier der Eucharistie, die stets in einer Atmosphäre der Freude und des Jubels vollzogen wird und die endzeitliche Erneuerung alles Seienden, die Erfüllung der Freude, die Fülle des Lebens und den künftigen Überschwang der Liebe und der Erkenntnis darstellt.

Dies ist die erlösende Sicht der Gegenwart im Licht der letzten Dinge und des dynamischen Weges zum Reich, es ist die unauflösliche Verbindung und Verwobenheit des gegenwärtigen mit dem endzeitlichen Charakter der uns in Christus geschenkten Erlösung des Menschen und der Welt - eine Sicht, die dem kirchlichen Leben seine einzigartige Dynamik verleiht und die Gläubigen zu einem guten Zeugnis in der Welt anfacht. Der orthodoxe Gläubige hat einen besonderen Grund und ein starkes Motiv dafür, das Böse in der Gesellschaft zu bekämpfen, denn er erlebt in besonderem Maß den Widerspruch zwischen den letzten Dingen und den jeweiligen Gegebenheiten der Geschichte. In orthodoxer Sicht sind der Dienst am Mitmenschen, die Hilfe, die den bedrängten Geschwistern gemäß dem Herrenwort „Was ihr einem der geringsten meiner Brüder getan habt, habt ihr mir getan“(Mt 25,40) – gewährt wird, und die tatkräftige Liebe des Guten Samariters (s. Lk 10,30-37) - gemäß dem Wort des Kirchenvaters „Den halte für den Nächsten, der deiner bedürftig ist, und eile aus eigenem Antrieb, ihm zu helfen“ (Isidor von Pelusium) – die Verlängerung und der Ausdruck des eucharistischen Ethos der Kirche; sie sind die Offenbarung, dass die Liebe die gelebte Quintessenz des Lebens in Christus ist, bereits in diesem Leben ebenso wie im endzeitlichen Reich Gottes.

In diesem Zusammenhang versteht man auch, dass das liturgische Leben in der orthodoxen Kirche von der Erfahrung der „gemeinsamen Erlösung“, der Gabe der „gemeinsamen Freiheit“ und des „gemeinsamen Reiches“ und von der Erwartung der „gemeinsamen Auferstehung“ durchdrungen ist. Es herrscht das „wir“ vor, nämlich die Gemeinsamkeit des Lebens, die gemeinsame Teilhabe und das gemeinsame Sein, dies ist heilsame Identifizierung der in Christus geschenkten Freiheit mit der sich aufopfernden und lobpreisenden Liebe. Das ist auch die überwältigende Botschaft der festlichen Ikone der Auferstehung, des Abstiegs Christi in das Reich des Todes. Der Herr der Herrlichkeit, der in die tiefste Tiefe der Erde hinabsteigt und die Pforten des Hades zertrümmert, ersteht siegreich und hell strahlend aus dem Grab, nicht nur mit dem Siegesbanner, sondern mit Adam und Eva, die Er mit sich auferweckt, stützt und aufrichtet - und durch sie die ganze Menschheit und die gesamte Schöpfung.

Das Evangelium der Auferstehung, des „gemeinsamen Festes aller“, der allvermögenden Liebe, die die Macht des Todes gebrochen hat, ertönt heute in einer Welt, die erfüllt ist von sozialer Ungerechtigkeit und der Missachtung der menschlichen Person. Es erklingt in einer Welt, die für Flüchtlinge und ungezählte unschuldige Kinder zum Golgotha geworden ist. Dieses Evangelium der Auferstehung proklamiert unerschütterlich, dass das Leben der Menschen vor Gott absolute Würde hat. Es verkündet, dass die Leiden und Nöte, dass das Kreuz und Golgotha nicht das letzte Wort haben. Es kann nicht sein, dass die Peiniger über ihre tragischen Opfer obsiegen. Zwar befindet sich in der orthodoxen Kirche das Kreuz im Mittelpunkt der Frömmigkeit, doch ist es nicht die letzte Wirklichkeit und bestimmt auch nicht das Endziel der Ausrichtung des kirchlichen Lebens. Die eigentliche Bedeutung des Kreuzes besteht darin, dass es zur Auferstehung, also zur Fülle unseres Glaubens führt. Mit dieser Begründung rufen wir Orthodoxe aus: „Siehe, durch das Kreuz ist Freude gekommen in die ganze Welt!“ Es ist bezeichnend, dass in der orthodoxen Kirche die Feier der Leiden Christi im Passionsgottesdienst keinen ausgesprochenen Trauercharakter trägt, sondern Kreuz und Auferstehung miteinander verbindet. Denn das Leiden erschließt sich uns, wird uns erfahrbar durch die Auferstehung, die uns „von der Trauer erlöst“. In der orthodoxen Wahrnehmung ist die unauflösliche Verbindung von Kreuz und Auferstehung unvereinbar mit jeder Form von Introversion und Flucht in Mystizismen oder in einen selbstgefälligen Pietismus, die zumeist gegenüber den Leiden und Gefährdungen des Menschen in der Geschichte indifferent sind.

Die Botschaft von Kreuz und Auferstehung steht heutzutage auch im Gegensatz zur arroganten Selbstvergötzung des zeitgenössischen Menschen, der säkularisiert, rationalistisch, von der Allmacht der Wissenschaft überzeugt, egozentrisch und dem Irdischen und Zeitlichen verhaftet und ohne Sehnsucht nach der Ewigkeit ist; sie ist gleichermaßen konfrontiert mit der Ablehnung der Menschwerdung und des gesamten Heilshandelns Gottes sowie des „Ärgernisses“ des Kreuzes, die im Namen der absoluten Transzendenz Gottes und der unüberbrückbaren Kluft zwischen Himmel und Erde vertreten wird.

Ehrwürdige Brüder und geliebte Kinder im Herrn,

deshalb rufen wir orthodoxe Gläubige, erfüllt mit der Erfahrung der lichtstrahlenden Auferstehung, die wir das Licht vom abendlosen Licht empfangen, die wir Gott in allem danken und die Sinne zum Himmel erheben, da wir bereits hier des Angelds und der Zusage der endzeitlichen Fülle des göttlichen Heilshandelns teilhaftig sind, in der Kirche den österlichen Gruß „Christus ist auferstanden!“ und bitten: Der Herr, der gelitten hat, ins Grab gelegt wurde und auferstanden ist, möge unseren Verstand, unser Herz und unser ganzes Leben erleuchten, unsere Schritte lenken zu jedem guten Werk und Sein Volk stärken, dass es das Evangelium der Liebe „bis an der Welt Ende“ (Apg. 1,8) bezeuge, zur Ehre Seines „über jeden Namen“ erhabenen Namens.

Phanar, Ostern 2018
+ Bartholomaios von Konstantinopel
Euer aller inständiger Fürbitter bei Christus, dem Auferstandenen

Hirtenbrief zur Großen Vierzigtägigen Österlichen Fastenzeit 2018

Protokoll-Nr. 169

Hirtenbrief zum Beginn der heiligen großen vierzigtägigen österlichen Fastenzeit

+ Bartholomaios
durch Gottes Erbarmen Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom,
und Ökumenischer Patriarch dem ganzen Volk der Kirche
Gnade und Friede von Christus, unserem Erlöser,
von uns aber Fürsprache, Segen und Vergebung.

Einen Dankeshymnus singen wir dem Dreieinigen Gott dafür, dass er uns gewürdigt hat, wiederum an die Schwelle der Heiligen Großen Fastenzeit zu gelangen, um den guten Kampf der Enthaltsamkeit zu kämpfen und uns dem „Einen, das notwendig ist“ (vgl. Lk 10,42) zuzuwenden.

Inmitten einer askesefeindlichen Welt und angesichts der heutigen Entsakralisierung des Lebens und der Vorherrschaft individualistischer und eudämonistischer Konzepte besteht die orthodoxe Kirche auf der vierzigtägigen Zeit geistlicher Kämpfe und Enthaltsamkeit zur Vorbereitung ihrer Kinder auf die heilige Große Woche, Christi Leiden und Kreuz, damit wir Augenzeugen und Teilhaber seiner ruhmreichen Auferstehung sein können.

In der Großen Fastenzeit sind wir aufgerufen, das Handeln des Dreieinigen Gottes in Schöpfung und Erlösung tiefer zu erfahren und uns bewusster in die eschatologische Ausrichtung des kirchlichen und geistlichen Lebens zu begeben. Wir erkennen die tragische Ausweglosigkeit in der Selbsterlösungsrhetorik des Pharisäers, in der Hartherzigkeit des älteren Sohnes im Gleichnis vom Verlorenen Sohn und in der gefühllosen Gleichgültigkeit im Angesicht von Hunger, Durst, Nacktheit, Krankheit und Verlassenheit in der Perikope vom Gericht. Wir werden angehalten, die Reue und die Demut des Zöllners nachzuahmen, ebenso wie die Heimkehr des Verlorenen Sohnes ins Haus des Vaters und das Vertrauen auf Seine Gnade, weiterhin denjenigen, die den Bedürftigen Barmherzigkeit erweisen, und das Leben des Gebetes, das der hl. Gregorios Palamas geführt hat, die Askese des hl. Johannes Klimakos und der hl. Maria von Ägypten – all dies bestärkt durch die Verehrung der heiligen Ikonen und des ehrwürdigen Kreuzes. So gerüstet mögen wir dem aus dem Grab auferstandenen Spender des Lebens, Christus, persönlich begegnen.

In dieser gesegneten Zeit offenbart sich uns besonders einprägsam das gemeindliche und das gemeinschaftliche Wesen des geistlichen Lebens. Wir sind nicht allein. Wir stehen nicht als Einzelne vor Gott. Wir sind keine Versammlung von Individuen, sondern eine Gemeinschaft von Personen, für die „Sein“ „Gemeinsam Sein“ bedeutet. Askese ist kein individuelles, sondern ein kirchliches Geschehen, ein kirchliches Handeln, die Teilhabe des Gläubigen am Mysterium und an den Mysterien der Kirche, Kampf gegen die Eigenliebe, Ausüben der Liebe zu den Mitmenschen, eucharistischer Gebrauch der Schöpfung, ein Beitrag zur Verwandlung der Welt. Askese ist eine gemeinsam geübte Freiheit und Tugend; ein gemeinsames Gut, ein gemeinsam geübter Gehorsam gegenüber der Ordnung der Kirche. Wir fasten nicht nach Maßgabe unserer individuellen Wünsche, sondern wir richten uns nach dem Maß, das die Kirche uns setzt. Unser asketisches Bemühen vollzieht sich im Rahmen unserer Beziehungen zu den anderen Gliedern des Leibes der Kirche, als Teilhabe an denjenigen Geschehnissen und Handlungen, die die Kirche zur Gemeinschaft des Lebens machen, als „die Wahrheit in Liebe“ (vgl. Eph 4,15). Die orthodoxe Spiritualität ist untrennbar mit der Teilhabe am ganzen liturgischen Leben der Kirche, das in der Göttlichen Eucharistie gipfelt, verbunden. Sie geht aus der Kirche hervor und realisiert sich zugleich als Kirche.

Die Rennbahn der Großen Fastenzeit ist keine Zeit einer religiös bedingten Euphorie und demonstrativer Emotionen. Spiritualität im orthodoxen Sinn ist keine Hinwendung zum Geist oder zur Seele, die von einer dualistischen Geringschätzung der Materie und des Leibes ausgeht. Spiritualität ist eine Durchdringung unseres ganzen Seins, des Geistes, des Verstandes und des Willens, unserer Seele und unseres Leibes, unseres ganzen Lebens durch den Heiligen Geist, der ein Geist der Gemeinschaft ist. Spiritualität bedeutet insofern Verkirchlichung unseres Lebens, ein Leben, das vom Parakleten inspiriert und geleitet wird, wirkliche Geistträgerschaft, die unsere eigene freie Mitwirkung, unsere Teilnahme am sakramentalen Leben der Kirche und einen Gott gemäßen Lebenswandel voraussetzt.

Hochgeehrte Brüder und im Herrn geliebte Kinder,

Es gibt keine wahre Spiritualität, die keine Früchte brächte. Wer Gott wahrhaft liebt, liebt auch den Nächsten, den Fernsten und die ganze Schöpfung. Diese „nie versagende“ (vgl. 1 Kor 13,8) opfermütige Liebe ist ein eucharistisches Handeln, Fülle des Lebens auf Erden, Vorgeschmack und Wahrheit der Vollendung. Unser orthodoxer Glaube ist eine Quelle unerschöpflicher Dynamik, er befähigt zu geistlichen Kämpfen, zu Gott und die Menschen liebendem Handeln, zu überreichem Ertrag zum Wohl der Welt. Glaube und Liebe sind in der Kirche eine einheitliche und untrennbare Erfahrung des Lebens. Die Askese, die in der durch den Heiligen Geist bewirkten Gemeinschaft der Kirche realisiert wird, das Fasten und die Menschenliebe sind ein Bollwerk gegen die Degenerierung der Religion und die Umwandlung der ursprünglich kirchlichen Frömmigkeit in eine unfruchtbare Introversion und Individualisierung.

Der Geist Gottes weht unablässig in der Kirche. Gott ist immer „mit uns“. An den heiligen Tagen der Großen Fastenzeit sollen wir unseren asketischen Einsatz gegen eine selbstsüchtige Gesinnung verstärken – „beharrlich im Gebet“ (Röm 12,12), „demütig im Geist und voll Erbarmen“ (Altvater Poimen) der Liebe zum Guten ergeben und barmherzig, einander verzeihend und einander durch die Liebe verbunden, Gott, den Geber des Guten, verherrlichend und Ihm dankend für seine reichen Gaben. „Siehe, jetzt ist die willkommene Zeit! Siehe, jetzt ist der Tag des Heils!“ (2 Kor 6,2)

Indem wir Euch dieses verkünden, rufen wir die Kraft, die von oben kommt, auf Euch herab, damit wir alle glühenden Geistes und frohen Mutes die Heilige Große Fastenzeit als Gottes Gabe empfangen; wir bitten darum, „dass unser Lauf im Stadion des Fastens unbehindert sei“, und erteilen unseren ehrwürdigen Brüdern in Christus und den geliebten Kindern der Heiligen Großen Kirche Christi in der ganzen Welt unseren patriarchalen Segen.

Heilige Große Fastenzeit 2018
+ Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel
Euer aller inständiger Fürbitter bei Gott

Weihnachtsbotschaft des Ökumenischen Patriarchen Bartolomaios I. 2017

Protokollnummer: 1123

Weihnachtsbotschaft des Ökumenischen Patriarchen 
+ B A R T H O L O M A I O S
durch Gottes Erbarmen Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom,
und Ökumenischer Patriarch
allem Volk der Kirche Gnade, Erbarmen und Friede
von Christus, unserem in Bethlehem geborenen Erlöser

 Im Herrn geliebte Brüder und Kinder,

durch Gottes Gnade wurden wir wiederum gewürdigt, das große Fest der leiblichen Geburt des göttlichen Wortes zu feiern. Es ist in die Welt gekommen, um uns das vollkommene Leben,[1] die Befreiung von Sünde, von der Versklavung durch die Werke des Gesetzes und vom Tod zu schenken; um uns das wahre Leben und jene große Freude zu schenken, „die niemand von uns nehmen kann“.[2]

Wir empfangen „den vollkommenen Gott“,[3] den „die Liebe der Erde gebracht hat“,[4] den der uns „näher ist als wir selbst“.[5] Das sich seiner Gottheit entäußernde Wort steigt zu seinem in die Irre gegangenen Geschöpf herab, indem es sich „unsagbar und unfassbar erniedrigt“.[6] Der, den kein Raum umfassen kann, geht ein in den Schoß der Jungfrau. Der Große wohnt im Kleinen. Dieses große Hauptstück unseres Glaubens, dass der überwesentliche Gott „auf übermenschliche Weise Mensch geworden ist“,[7] bleibt ein „nicht offenbartes“ Mysterium. „Das große Mysterium der göttlichen Menschwerdung bleibt für immer ein Mysterium.“[8] 

Dieses fremdartige und wunderbare Ereignis, „das seit ewigen Zeiten und Geschlechtern verborgene Mysterium“,[9] ist das Fundament der gnadenhaften Vergöttlichung des Menschen. „In keinem anderen ist das Heil, auch ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen gerettet werden“.[10] Das ist die höchste Wahrheit zur Rettung des Menschen. Wir gehören zu Christus. Alles ist in Christus geeint. In Christus wird unsere der Verwesung preisgegebene Natur neu gebildet; wird die Ebenbildlichkeit wiederhergestellt und jedem Menschen der Weg zur Ähnlichkeit Gottes gebahnt. Weil das göttliche Wort die menschliche Natur angenommen hat, weil die göttliche Vorsehung und die Rettung allen gemeinsam ist, ist auch der Grund für die Einheit des Menschengeschlechts gelegt. Doch wird nicht allein die Menschheit, sondern die gesamte Schöpfung erlöst. Wie der Fall der Stammeltern die ganze Schöpfung mit sich ins Verderben reißt, so betrifft auch die Menschwerdung des Sohnes und Wortes Gottes die gesamte Schöpfung. „Die Schöpfung ist befreit und die ehedem Verfinsterten erscheinen als Söhne des Lichts.“[11] Der hl. Basilius fordert uns auf, Christi heilige Geburt als das „die ganze Schöpfung umfassende Fest“, und als „den Geburtstag der Menschheit zur Rettung der Welt“[12] zu feiern.

Das „Christus wird geboren“ ertönt leider wiederum in einer Welt, die von Gewalt, gefährlichen Spannungen, sozialer Ungleichheit und der Missachtung der grundlegenden allgemeinen Menschenrechte erfüllt ist. Im Jahr 2018 sind es 70 Jahre seit der weltweiten Proklamation der allgemeinen Menschenrechte. Nach der furchtbaren Erfahrung und den Katastrophen des Zweiten Weltkriegs hat diese Proklamation die grundlegenden hohen Ideale propagiert, die alle Völker und alle Staaten der Erde uneingeschränkt respektieren müssen. Allerdings setzt sich die Missachtung dieser Proklamation fort. Vielfältige Missbräuche und intendierte Missdeutungen der Menschenrechte unterminieren ihren Rang und ihre Realisierung. Weiterhin gilt, dass wir weder gegenwärtig noch zukünftig aus der Geschichte Lehren ziehen wollen. Weder die tragischen Erfahrungen von Gewalt, noch die Schändung der menschlichen Person, noch die Bekräftigung hoher Ideale konnten die Fortsetzung von Gewaltausübung und Kriegen, den Machthunger und die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen verhindern. Aber natürlich konnten auch die Kraft technischer Mittel, die herausragenden Errungenschaften der Wissenschaft oder der wirtschaftliche Fortschritt die soziale Gerechtigkeit und den vielersehnten Frieden nicht herbeiführen. Im Gegenteil; in unserer Zeit wächst das Wohlstandsdenken der Besitzenden und zerstört die Globalisierung die Bedingungen des gesellschaftlichen Zusammenhalts und des Friedens.

Die Kirche kann diese Bedrohungen der menschlichen Person unmöglich ignorieren. „Denn nichts ist in dem Maße heilig wie der Mensch, an dessen Natur Gott Anteil genommen hat.“[13] Wir kämpfen für den Menschen, für den Schutz der Freiheit und der Gerechtigkeit, im Wissen darum, „dass der wahre Friede von Gott kommt“[14] und dass das unbegreifliche Mysterium der Inkarnation des Wortes Gottes und der gnadenhaften Vergöttlichung des Menschen die Wahrheit über seine Freiheit und seine göttliche Bestimmung offenbart.

Wir leben in der Kirche die Freiheit; jene Freiheit, die Christus uns gibt; die Freiheit, die darin besteht, in Christus zu leben; die Freiheit, die uns zu Christus führt. Zum Kern dieser Freiheit gehört die Liebe, „die nicht das Ihre sucht“;[15] die Liebe, die „aus einem reinen Herzen entspringt“.[16] Während der selbstgesetzliche, der nach eigenem Gutdünken lebende und sich selbst genügende, der sich selbst vergöttlichende und sich selbst glücklich schätzende Mensch um sich selbst und seine individuelle selbstgefällige Glückseligkeit kreist und den Mitmenschen als Beschränkung seiner Freiheit betrachtet, richtet sich die Freiheit in Christus auf den Bruder, auf den Nächsten, und gibt der Wahrheit Zeugnis in der Liebe. Die Sorge des Gläubigen besteht nicht darin, seine Rechte einzufordern, sondern in Demut und Dankbarkeit „die Weisungen Christi zu erfüllen“.[17]

Diese Wahrheit des Lebens in Christus, der Gerechtigkeit als Liebe und der Liebe als Gerechtigkeit, ist der Grundstein und die Garantie für die Zukunft der Menschheit. Wenn wir uns auf dieses in Gott gegründete Ethos stützen, können wir die großen Herausforderungen der Gegenwart, die nicht nur das Leben in Fülle, sondern sogar das Überleben der Menschheit bedrohen, meistern. Die Wahrheit des „Gottmenschen“ als Antwort auf den zeitgenössischen „Menschen-Gott“ und als Nachweis seiner ewigen Vorherbestimmung hat auch das Heilige und Große Konzil der Orthodoxen Kirche (Kreta 2016) betont: „Die orthodoxe Kirche stellt dem zeitgenössischen „Menschen-Gott“ den „Gottmenschen“ als letztes Maß aller Dinge gegenüber: ‚Wir sagen nicht, der Mensch sei Gott, sondern Gott sei Mensch geworden‘.[18] Sie – die orthodoxe Kirche – offenbart die rettende Wahrheit des Gottmenschen und Seinen Leib, die Kirche, als Ort und Weise des Lebens in Freiheit, als das ‚Die-Wahrheit-in-Liebe-Bezeugen‘[19] und als schon auf Erden gewährte Teilhabe am Leben des auferstandenen Christus“.[20]

Die Inkarnation des Wortes Gottes ist die Vergewisserung und die Gewissheit, dass Christus selbst die Geschichte als Weg zum Reich Gottes am Ende der Zeiten führt. Natürlich war der Weg der Kirche zum Reich Gottes, der nicht fern und unabhängig von der geschichtlichen Realität, ihren Widersprüchen und Wandlungen verläuft, niemals ein Weg ohne Beschwernisse. Inmitten dieser bezeugt die Kirche die Wahrheit und vollzieht ihr Werk der Heiligung, der Seelsorge und der Verklärung der Welt. „Denn die Wahrheit ist ein Pfeiler und eine Grundfeste der Kirche … Die Kirche ist ein Pfeiler der bewohnten Welt … und sie ist ein Mysterium, das groß ist und ein Mysterium der Frömmigkeit“.[21]

Brüder und Kinder im Herrn,

lasst uns in von Jubel und Freude erfülltem Wohlgefallen an dem Wort Gottes, das unter uns Wohnung genommen hat, die Feste der heiligen zwölf Tage begehen. Wir erbitten Euch vom Phanar aus, der Fleisch gewordene und zum Menschengeschlecht herabgestiegene Herr und Erlöser schenke in dem neuen Jahr seiner Güte allen Gesundheit an Seele und Leib, Frieden und gegenseitige Liebe; er bewahre unversehrt seine heilige Kirche und segne die Werke ihres Dienstes, auf dass sie Seinen überheiligen und überaus gepriesenen Namen verherrliche.

Weihnachten 2017

+ Bartholomaios von Konstantinopel, euer aller inständiger Fürbitter bei Gott


[1] Gregor d. Theologe, 38. Rede (PG 36,313).

[2] Joh 10,18.

[3] Doxastikon der Aposticha der Großen Vesper von Christi Geburt.

[4] Nikolaos Kabasilas, Vom Leben in Christus, 6. Kap. (PG 150,657).

[5] A.a.O. (PG 150,660).

[6] Johannes von Damaskus, De Fide Orthodoxa 3,1 (PG 94,984).

[7] Maximos der Bekenner, Theologische und Heilsgeschichtliche Centurien, 1. Centurie 12 (PG 90,1184).

[8] A.a.O.

[9] Kol 1,26.

[10] Apg 4,12.

[11] Jambische Katavasien von Theophanie, 8. Ode.

[12] Basilius der Große, Rede über Christi Geburt (PG 31,1472-73).

[13] Nikolaos Kabasilas, s.o. (PG 150,649).

[14] Johannes Chrysostomos, Homilien zum Ersten Korintherbrief, 1. Homilie (PG 61,14).

[15] 1 Kor 13,5.

[16] 1 Tim 1,5.

[17] Theotokion der Aposticha der Ainoi vom 12. Oktober.

[18] Johannes von Damaskus, De Fide Orthodoxa 3,2 (PG 94,988).

[19] Vgl. Eph 4,15.

[20] Enzyklika des Heiligen und Großen Konzils der Orthodoxen Kirche, § 10.

[21] Johannes Chrysostomos, Homilien zum Ersten Timotheusbrief, 11. Homilie (PG 62,554).

Gemeinsame Botschaft von Papst Franziskus und dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung 2017

Der Schöpfungsbericht gewährt uns einen herrlichen Rundblick über die Welt. Die Heilige Schrift offenbart, dass Gott „im Anfang“ wollte, dass die Menschheit bei der Erhaltung und Bewahrung der natürlichen Umwelt mitarbeite. Zu Beginn, wie wir im Buch Genesis lesen, „gab es auf der Erde noch keine Feldsträucher und wuchsen noch keine Feldpflanzen; denn Gott, der Herr, hatte es auf die Erde noch nicht regnen lassen und es gab noch keinen Menschen, der den Erdboden bearbeitete“ (Gen 2,5). Die Erde wurde uns anvertraut als ein erhabenes Geschenk und Vermächtnis, für das wir alle gemeinsam Verantwortung tragen, bis „am Ende“ in Christus alles zusammengeführt wird, alles, was im Himmel und auf Erden ist (vgl. Eph 1,10). Unsere menschliche Würde und unser Wohlergehen sind tief mit unserer Sorge um die ganze Schöpfung verbunden.

In der „Zwischenzeit“ zeigt uns die Weltgeschichte jedoch ein ganz anderes Bild. Es offenbart ein Szenario im moralischen Verfall, in dem unsere Haltung und unser Benehmen gegenüber der Schöpfung unseren Ruf als Mitarbeiter Gottes verdunkeln. Unsere Neigung, das feine und ausgewogene Ökosystem zu stören, unsere unersättliche Lust, die begrenzten Ressourcen des Planeten zu manipulieren und zu kontrollieren, und unsere Gier nach grenzenlosem Gewinn an den Märkten – all das hat uns dem ursprünglichen Ziel der Schöpfung entfremdet. Wir achten die Natur nicht mehr als ein gemeinsames Geschenk; stattdessen betrachten wir sie als einen privaten Besitz. Wir verbinden uns nicht mit der Natur, um sie zu erhalten; stattdessen herrschen wir über sie, um unsere eigenen Konstrukte abzusichern.

Die Folgen dieser abweichenden Weltsicht sind tragisch und dauerhaft. Die menschliche Lebenswelt und die natürliche Umwelt verschlechtern sich gemeinsam und dieser Verfall des Planeten lastet auf seinen verwundbarsten Bewohnern. Die Auswirkung des Klimawandels betrifft vor allem jene, die in Armut im letzten Winkel dieser Welt leben. Unsere Verpflichtung, die Güter der Erde verantwortungsbewusst zu gebrauchen, beinhaltet die Anerkennung und die Achtung gegenüber allen Menschen und allen Lebewesen. Der dringende Aufruf und die Aufgabe, für die Schöpfung Sorge zu tragen, sind eine Einladung an alle Menschen, auf eine nachhaltige und ganzheitliche Entwicklung hinzuwirken.

Wir sind in derselben Sorge um die Schöpfung Gottes verbunden und bekennen, dass die Erde ein gemeinsames Gut ist. Daher laden wir eindringlich alle Menschen guten Willens ein, am 1. September eine Zeit dem Gebet für die Umwelt zu widmen. Bei dieser Gelegenheit wollen wir dem liebenden Schöpfer für das großherzige Geschenk der Schöpfung Dank sagen und ihm unseren Einsatz für ihren Schutz und ihre Bewahrung um der künftigen Generationen willen versprechen. Schließlich wissen wir, dass wir vergeblich arbeiten, wenn nicht der Herr uns zur Seite steht (vgl. Ps 127), wenn das Gebet nicht im Zentrum unserer Reflexion und Feier steht. Ein Ziel unseres Gebets ist nämlich, unsere Wahrnehmung der Welt zu verändern, um unsere Beziehung zur Welt zu erneuern. Das Ziel unseres Versprechens ist, uns mutig eine größere Einfachheit und Solidarität in unserem Leben zu eigen zu machen.

Wir richten einen dringenden Appell an die gesellschaftlichen und ökonomischen wie auch politischen und kulturellen Verantwortungsträger, den Schrei der Erde zu hören und sich um die Nöte der an den Rand Gedrängten zu kümmern. Ganz besonders sollen sie aber auf die Bitte von Millionen antworten und den Konsens der Welt zugunsten der Heilung unserer verwundeten Schöpfung unterstützen. Wir sind überzeugt, dass es keine echte und nachhaltige Lösung zur Veränderung der ökologischen Krise und des Klimawandels gibt, wenn wir keine übereinstimmende und gemeinsame Antwort geben, wenn wir nicht zusammen Verantwortung und Rechenschaft übernehmen, wenn wir nicht der Solidarität und dem Dienst den Vorzug geben.

Aus dem Vatikan und dem Phanar, am 1. September 2017

Papst Franziskus und der Ökumenische Patriarch Bartholomaios

Hirtenbrief von Seiner Allheiligkeit Patriarch Bartholomaios zum Tag der Bewahrung der Schöpfung 2017

Protokoll-Nr. 702 

+ Bartholomaios
durch Gottes Erbarmen Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom,
und Ökumenischer Patriarch dem ganzen Volk der Kirche
Gnade und Friede von dem Schöpfer der ganzen Schöpfung,
unserem Herrn, Gott und Erlöser Jesus Christus

Im Herrn geliebte Geschwister und Kinder,

Durch Gottes Gnade treten wir heute in ein neues Kirchenjahr ein und fahren fort, «durch den, der uns geliebt hat»[1] gemeinsam Zeugnis und Rechenschaft abzulegen von der «Hoffnung, die in uns ist»[2], da wir in der Kirche leben, in Christus und gemäß Christus, der uns verheissen hat, «alle Tage bis an der Welten Ende»[3] bei uns zu sein.

Es sind 28 Jahre Jahre vergangen seitdem das Ökumenische Patriarchat den Synodalbeschluss gefasst hat, dass der Tag des kirchlichen Neujahrs als «Tag der Schöpfung» gefeiert werden soll, an dem wir in diesem Zentrum der Orthodoxie Gebete und Fürbitten «für die gesamte Schöpfung» verrichten. Die entsprechende Patriarchal-Enzyklika rief damals die orthodoxe und die übrige chtistliche Welt dazu auf, dass an diesem Tage Dankgebete «für das große Geschenk der Schöpfung»[4], und Bittgebete für ihren Schutz an den Schöpfer aller Dinge gerichtet werden sollen.

Wir bringen die Freude und die Genugtuung unserer geringen Person für das Echo und den reichen Ertrag dieser Initiative der Kirche von Konstantinopel zum Ausdruck. Wir haben die spirituellen Wurzeln der ökologischen Krise und die Notwendigkeit der Umkehr und der Neuordnung der Werte des heutigen Menschen aufgezeigt. Es hat sich erwiesen, dass die Ausbeutung und die Zerstörung der Schöpfung eine Verfälschung und Veränderung zum Bösen des christlichen Ethos darstellt und keineswegs eine notwendige Folge des biblischen Auftrags «Wachset und mehret euch»[5], dass das umweltfeindliche Verhalten eine Beleidigung des Schöpfers und eine Missachtung seiner Gebote bedeutet und der wahren Bestimmung des Menschen widerspricht. Es kann keine nachhaltige Entwicklung zulasten der geistigen Werte und der Umwelt geben.

Die Große Kirche Christi, das Ökumenische Patriarchat, hat das umweltfreundliche Potential unseres orthodoxen Glaubens stets hervorgehoben und tut dies weiterhin. Sie empfiehlt den eucharistischen Gebrauch der Schöpfung, das Handeln des Gläubigen als eines «Priesters» der Schöpfung, der sie ohne Unterlass dem Schöpfer aller Dinge darbringt, und sie betont den unübertroffenen Wert des asketischen Geistes als Gegenmittel zum derzeit vorherrschenden Konsumstreben. Denn in der Tat gehört der respektvolle Umgang mit der Schöpfung zum Kern der orthodoxen Tradition.

Besonders beunruhigend ist die Tatsache dass, obwohl offensichtlich ist, dass die ökologische Krise ständig wächst, die Menschheit sich zugunsten des ökonomischen Wachstums und des technischen Fortschritts taub stellt, wenn es um den Ruf nach einer radikalen Veränderung unseres Handelns gegenüber der Schöpfung geht. Es ist offensichtlich, dass die fortschreitende Veränderung der Umwelt die Folge eines konkreten ökonomischen Fortschrittsdenkens ist, das keinerlei Rücksicht auf seine umweltfeindlichen Auswirkungen zeigt. Der kurzfristige Nutzen, der durch den Anstieg des Lebensstandards in bestimmten Gegenden der Welt erzielt wird, kaschiert die unvernünftige Ausbeutung und Schändung der Schöpfung. Eine ökonomische Aktivität, die das Haus des Lebens nicht respektiert, ist keine «Haushalterschaft», sondern eine «Hausspalterschaft». Die zügellose Ökonomisierung im Zuge der Globalisierung geht einher mit dem rapiden Fortschritt der Wissenschaft und der Technologie, die trotz vieler positiver Ergebnisse von einem Hochmut gegenüber der Natur geprägt ist und zu vielfältiger Ausbeutung derselben führt. Der heutige Mensch weiß, aber er handelt, als ob er nicht wisse. Er weiß, dass die Natur sich nicht ständig regeneriert, aber ist gleichzeitig indifferent gegenüber den negativen Folgen des «Technopols» für die Umwelt. Diese wirklich explosive Mischung aus zügelloser Ökonomisierung und grenzenlosem Vertrauen in die Fähigkeiten der Wissenschaften und der Technologie vergrößert die Gefahren für die Bewahrung der Schöpfung und den Menschen.

Das Heilige und Große Konzil der Orthodoxen Kirche hat eindeutig und klug die Gefahren der «Verselbständigung der Ökonomie» benannt, ihrer Loslösung also von den essentiellen Bedürfnissen der Menschen, die nur in einer lebensfähigen Umwelt befriedigt werden können und hat eine Ökonomie vorgeschlagen, «die auf den Prinzipien des Evangeliums gegründet ist»[6], sowie den Umgang mit der derzeitigen Umweltkrise «auf der Grundlage der Prinzipien der christlichen Tradition»[7]. Die Tradition der Kirche fordert angesichts der derzeitigen Bedrohungen einen «radikalen Wandel des Denkens und des Handelns» gegenüber der Schöpfung, eine asketische Einstellung der «Genügsamkeit und der Enthaltsamkeit»[8], angesichts der «Unersättlichkeit»[9], der «Vergöttlichung der Bedürfnisse und des Besitzergreifens»[10]. Das Heilige und Große Konzil hat sich auch dezidiert zu den «sozialen Dimensionen und den tragischen Konsequenzen der Zerstörung der natürlichen Umwelt»[11] geäußert.

Wir folgen den Beschlüssen dieses Konzils und unterstreichen im vorliegenden Hirtenbrief den engen Zusammenhang zwischen den Umwelt- und den sozialen Problemen und ihren gemeinsamen Ursprung im «törichten Herzen» des Menschen, der fern von Gott ist, im Sündenfall und in der Sünde, im Missbrauch der gottgegebenen Freiheit des Menschen. Der Zerstörung der Natur und der Gesellschaft geht stets eine innere «Umwälzung der Werte» voraus, eine spirituelle und moralische Zerstörung. Wenn das Haben unser Denken und unser Herz beherrscht, wird unsere Einstellung zum Mitmenschen wie auch zur Schöpfung unausweichlich besitzergreifend und unangemessen sein. Der «schlechte Baum» bringt, nach den Worten der Heiligen Schrift, stets «schlechte Früchte» hervor. [12]

Wir heben dementsprechend hervor, dass der Respekt vor der Schöpfung und vor dem Menschen den gleichen geistlichen Ursprung und Ausgangspunkt haben, nämlich die Erneuerung des Menschen in Christus und seine gnadenhafte Freiheit. Eben so wie die Zerstörung der Umwelt und das gesellschaftliche Unrecht Hand in Hand gehen, so sind auch das umweltfreundliche Verhalten und die soziale Solidarität nicht voneinander zu trennen.

Es versteht sich von selbst, dass es einer multilateralen Aktivierung und gemeinsamer Anstrengung bedarf, um die derzeitige vielfältige Krise des Menschen, der Kultur und seiner Umwelt anzugehen. Wie es bei allen großen Problemen der Fall ist, können die schwelenden und miteinander zusammenhängenden Krisen der Umwelt und der Gesellschaft nicht ohne die Zusammenarbeit der Kirchen und der Religionen bewältigt werden. Der Dialog stellt hier den angemessenen Raum dar, um bereits bestehende umweltfreundliche und soziale Traditionen zu präsentieren, um zur ökologischen und gesellschaftlichen Sensibilisierung beizutragen und um konstruktive Kritik am exklusiven technischen und wirtschaftlichen Fortschritt und an den eigennützigen und gesellschaftlich relevanten Modellen zu formulieren, die der Schöpfung und der Kultur der Personen entgegenstehen.

Abschließend heben wir noch einmal hervor, dass der Respekt vor der Schöpfung nicht von dem vor der menschlichen Person zu trennen ist und rufen alle Menschen guten Willens zum guten Kampf für die Bewahrung der Umwelt auf und das Vorherrschen der Solidarität auf; wir beten zum Herrn, dem „Geber alles Guten“, er möge auf die Bitten der allzeit gepriesenen Gottesmutter, der Pammakaristos, seinen Kindern «das Herz, das für die gesamte Schöpfung brennt»[13] und den Ansporn «zu Liebe und zu guten Taten »[14] schenken.

 

1. September 2017

 Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel,
Euer aller inständiger Fürbitter bei Gott

 


[1] Röm 8,38

[2] vgl. 1 Petr 3,15

[3] Mt 28,20

[4] Enzyklika zum kirchlichen Neujahr, 1/9/1989

[5]  Gen 1,22

[6] Enzyklika §15

[7] ebd. §15

[8] Der Auftrag der Orthodoxen Kirche in der heutigen Welt, §10

[9] ebd., §10

[10] Enzyklika, §14

[11] ebd.

[12] Mt 7,17

[13] Isaak der Syrer, Asketische Rede 81

[14] Hebr 10,24

Hirtenwort Seiner Allheiligkeit des Ökumenischen Patriarchen Bartolomaios, Erzbischofs von Konstantinopel, zur Heiligen und Großen Fastenzeit 2017

Prot. Nr. 118

Hirtenwort zu Beginn der Heiligen und Großen Fastenzeit

Bartholomaios,

durch Gottes Erbarmen Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom,
und Ökumenischer Patriarch allem Volk der Kirche Gnade und Friede
von unserem Erlöser, dem Herrn Jesus Christus,
von uns jedoch Fürbitte, Segen und Vergebung

 

Brüder und im Herrn gesegnete Kinder,
durch die Gnade und die Menschenliebe Gottes treten wir ab morgen in die Heilige und Große vierzigtägige vorösterliche Fastenzeit ein, der für die Hinwendung der menschlichen Seele, unserer eigenen Seele, zu Gott geeignetste Zeitraum.
Diese Zeit ist ein durchgängiges Sich-Besinnen angesichts des sich Tag für Tag entfaltenden Mysteriums Gottes, des Mysteriums der Errettung des Menschen. Deshalb haben alle Fastenzeiten des Kirchenjahres für uns ein besonderes Merkmal: Die Wachsamkeit und Nüchternheit der Seele, die während dieser Zeit voll göttlicher Ermahnungen und Heiligkeit besonders dazu aufgerufen ist, die vergänglichen und sichtbaren Dinge zu erkennen und allmählich zu den größeren und bedeutenderen, den unsichtbaren Dingen zu schreiten.
Ganz deutlich und ausdrücklich spricht der hl. Andreas von Kreta zu sich selbst und zu jeder betrübten und unter den Versuchungen und Verwicklungen dieses Lebens leidenden Seele. Der Heilige spürt die Last der von der Sünde verletzten Seele und ruft voller Pein: «Meine Seele, meine Seele, steh auf, was schläfst du?». Dieser Aufschrei führt zur Erkenntnis der Eitelkeit aller Dinge und zur unbeschreiblichen Angst vor dem Ende des irdischen Lebens: «Es naht das Ende und dann wirst du wehklagen». Vor dem unerwarteten Ende des Lebens, das «wie ein Dieb in der Nacht» kommt, ruft der Erleuchter Kretas (der heilige Andreas) sich selbst und jeder leidenden und von der Angst der Unsicherheit erfüllten Seele zu: «Sei also wachsam, dass Christus sich deiner erbarme, der an allen Orten zugegen ist und alles erfüllt.»
Die orthodoxe Lehre und Stimme der Kirchenväter ruft uns im vor uns liegenden Zeitraum auf, sich bewusst zu werden «wer wir sind, wo wir stehen und wohin wir gehen», was also unser Ziel ist. Wir sollen die Eitelkeit des vergänglichen Lebens erkennen und bereuen, was wir «wissentlich und unwissentlich, in Worten, in Taten und Handlungen und allen (unseren) Gefühlen» getan haben, was nicht dem Evangelium und dem Gnadengesetz Christi entsprach, und wachsam werden. Nur dann werden wir Erbarmen und Gnade finden und der Herr, der uns auf Herz und Nieren prüft und alles Verborgene und die Gedanken der Menschen kennt, wird sich unser erbarmen und unsere ungerechten Gedanken nicht anrechnen, die zu eitlen und unnützen Taten führen.
Der vor uns liegende Kampf besteht in der Nüchternheit und im Wachsamwerden, in unserer Reue und Umkehr. Durch die Reue, d.h. durch die Selbsterkenntnis unseres Zustands und durch die Beichte wird unser Leben gekrönt durch «die Vergebung der Sünden, durch die Gemeinschaft des Heiligen Geistes, durch die Fülle des Himmelreichs». Das Wachsamwerden ist gleichzusetzen mit dem Gewissen des Reue zeigenden Menschen (vgl. 2 Kor 1,12 und Röm 2,15). Das Gewissen ist ein Geschenk Gottes.
Geschwister und Kinder im Herrn,
als orthodoxe Christen sind wir berufen, die Heilige und Große Fastenzeit als Zeit der Nüchternheit und des Wachsamwerdens unseres Gewissens zu erleben, als einen Moment der Ewigkeit unserer orthodoxen Identität. Wir sind also dazu aufgerufen, mit Christus zu leben. Wir sind dazu aufgerufen, kirchlich und spirituell zu leben. Denn nur im Leben in Christus kann unser Gewissen wachsam werden und können wir zur wirklichen Freiheit und zu den wahren Voraussetzungen unserer Ruhe und Erlösung gelangen.
Am Beginn dieser gesegneten Zeit besuchen der Ökumenische Patriarch und die Mutterkirche, die Heilige Große Kirche Christi, jede orthodoxe Christenseele, die mühselig und beladen oder ungetröstet ist wegen der Herausforderungen und Lüste und Genüsse des Fleisches und dieser Welt; gemeinsam gehen sie und beten zu Dem, «Der kommt, um geschlachtet und den Gläubigen zur Speise gegeben zu werden, dem König der Könige, dem Herrscher der Herrschenden»: Würdige, Herr, alle orthodoxen Gläubigen, diese heilige und dem geistlichen Wettlauf gewidmete Zeit in Frieden und mit zerknirschtem Herzen zu durchschreiten, «begnade und stärke uns, damit wir standhaft den Lauf vollenden, den großen Tag Deiner Auferstehung erreichen und Dich in Freude und mit dem Siegeskranz geschmückt unaufhörlich loben» (vgl. Stichiron des Theodor Studites zum Dienstag der 2. Fastenwoche).
Wir segnen euch, die geliebten und treuen Kinder der Mutter Kirche, väterlich und sind mit euch im Gebet und in der Fürbitte vereint; wir rufen auf euch alle die Kraft des ehrwürdigen und lebensspendenden Kreuzes und die Gebete unserer Herrin und Gottesgebärerin, der heiligen Engel und aller Heiligen herab, damit wir alle unserer Berufung als orthodoxe Christen würdig wandeln und auf diese Weise den Genuss und die Herrlichkeit der Auferstehung des Herrn erfahren mögen. Ihm gebührt die Herrschaft und der Dank und die Ehre und die Kraft und die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Heilige und Große Fastenzeit 2017

+ Bartholomaios, Erzbischof von Konstantinopel
Euer aller inständiger Fürbitter bei Gott

Hirtenbrief zum Tag der Bewahrung der Schöpfung 2016

+ Bartholomaios durch Gottes Erbarmen Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom, und Ökumenischer Patriarch dem ganzen Volk der Kirche Gnade, Friede und Erbarmen von dem Bildner der ganzen Schöpfung, unserem Herrn, Gott und Erlöser Jesus Christus

 

Liebe Mitbrüder und im Herrn geliebte Kinder,

Die heilige Mutter, die Große Kirche Christi, verfolgt schon seit vielen Jahren wachsam die weltweiten katastrophalen Entwicklungen auf dem Gebiet der Umwelt. Darum hat sie die Initiative ergriffen, den Beginn des Kirchenjahres der Schöpfung und der Umwelt zu widmen und ruft an diesem Tag die ganze orthodoxe und die übrige christliche Welt dazu auf, dem Schöpfer des Alls Bitten und Gebete darzubringen – Danksagungen für das große Geschenk der Schöpfung sowie Fürbitten für ihren Schutz und ihre Rettung vor jedem sichtbaren oder unsichtbaren Angriff der Menschen. So erinnern wir auch an diesem besonderen Tag von unserem Ökumenischen Patriarchat aus daran, dass alle für die ökologischen Probleme, vor denen unser Planet heute steht, sensibilisiert werden müssen.

Der gegenwärtige rasante technologische Fortschritt und die Möglichkeiten und Erleichterungen, die er dem modernen Menschen schenkt, dürfen uns nicht in die Irre führen: Bei jedem technologischen Vorhaben müssen wir ernsthaft die Gefährdungen in Betracht ziehen, denen diese Technologie die natürliche Umwelt und die Zivilisation aussetzt, sowie generell alle damit zusammenhängenden schwerwiegenden Beeinträchtigungen, welche möglicherweise (bzw. tatsächlich) die Schöpfung und das Leben auf Erden bedrohen.

Diese Notwendigkeit haben wir übrigens – zusammen mit unseren Brüdern, den Vorstehern und Hierarchen der heiligen orthodoxen Ortskirchen anlässlich des im vergangenen Juni auf der Insel Kreta unter unserem Vorsitz segensreich zusammengetretenen Heiligen und Großen Konzils – verkündet, als wir in der Enzyklika des Konzils feststellten: „Durch die gegenwärtige Entwicklung von Wissenschaft und Technologie verändert sich unser Leben radikal und was eine solche Änderung im Leben des Menschen mit sich bringt, erfordert von seiner Seite Besorgnis, da abgesehen von den offenkundigen Wohltaten (...) wir auch mit negativen Folgen des wissenschaftlichen Fortschritts konfrontiert werden“. Dazu gehören auch die Bedrohung und die Zerstörung der natürlichen Umwelt. 

Es bedarf beständiger Wachsamkeit, Bildung und Aufklärung, damit der Zusammenhang der gegenwärtigen ökologischen Krise mit den menschlichen Leidenschaften des Geizes, der Unersättlichkeit, des Egoismus, der Raffsucht – alles Leidenschaften, die jene ökologische Krise herbeiführen, die wir jetzt erleben – deutlich wird. Die Rückkehr zur ursprünglichen Schönheit der Ordnung und des klugen Haushaltens, der Selbstbeschränkung und der Askese, also jener Tugenden, die zu einem besonnenen Umgang mit der natürlichen Umwelt führen können, ist mithin der einzige mögliche Weg. Besonders die Unersättlichkeit bei der Stillung materieller Bedürfnisse führt mit Gewissheit zur geistlichen Verarmung des Menschen, welche die Zerstörung der Umwelt nach sich zieht: „Die Wurzeln der ökologischen Krise sind spirituell und einfach, insofern sie im Herzen jedes Menschen liegen“, hat das erwähnte Heilige und Große Konzil der Orthodoxen Kirche festgestellt, das sich an die moderne Welt wendet. „Das Streben nach ständigem Wachstum des Wohlstands und der ungezügelte Konsum führen zu einer nicht angemessenen Nutzung und zum Versiegen der natürlichen Ressourcen.“ (Konzilsdokument „Der Auftrag der Orthodoxen Kirche in der heutigen Welt“)

Heute begehen wir, liebe Geschwister und Kinder im Herrn, auch das Gedächtnis des hl. Symeon d. Styliten, jener bedeutenden Säule unserer Kirche, dessen Klostergebäude gleich vielen anderen wunderbaren archäologischen Stätten in Syrien und in der ganzen Welt, wie z. B. das antike Palmyra, die zum Weltkulturerbe gezählt werden, der Barbarei und den Schrecknissen des Krieges zum Opfer gefallen ist. Darum erwähnen wir an dieser Stelle noch ein ebenso wichtiges Problem: die Krise der Zivilisation, die in den letzten Jahren die ganze Welt ergriffen hat. Denn Umwelt und Zivilisation sind Begriffe und Werte, die komplementär zueinanderstehen und einander durchdringen. Die den Menschen umgebende Umwelt wurde durch den einfachen Imperativ Gottes „Es werde!“ (s. Genesis 1,3.6.14) erschaffen. Die Zivilisation wurde von dem mit der Vernunft ausgestatteten menschlichen Geist gebildet; darum ist auch der Respekt ihr gegenüber selbstverständlich und geboten. Denn der Mensch ist anerkannterweise die Krone der göttlichen Schöpfung und wird deswegen geehrt.

Darum richten wir von diesem zentralen Bischofssitz der Orthodoxie, der eine einzigartige Überlieferung birgt und die kostbarsten Schätze des kulturellen Erbes hütet, pflichtschuldig die Aufmerksamkeit aller Verantwortlichen und jedes Menschen auf die Notwendigkeit, parallel zur natürlichen Umwelt auch das universale kulturelle Erbe, das durch den Klimawandel, kriegerische Konflikte auf der ganzen Welt und aus anderen Gründen bedroht ist, zu schützen.

Die kulturellen Schätze, die in Gestalt von religiösen und geistlichen Denkmälern, aber auch in Gestalt des zeitübergreifenden Ausdrucks des menschlichen Geistes der ganzen Menschheit, und nicht nur den Staaten, auf deren Gebiet sie sich befinden, gehören, unterliegen denselben Gefährdungen wie die Umwelt. Deshalb ist der Schutz der Umwelt wie auch der unschätzbaren kulturellen Güter für das Wohlergehen der ganzen Menschheit geboten.

Die Beschädigung oder die Zerstörung des Kulturdenkmals eines Landes verletzt auch das weltweite Erbe der ganzen Menschheit. Darum ist es die Pflicht und die Schuldigkeit jedes Menschen, aber insbesondere jedes zivilisierten Staates, die Maßnahmen zum Schutz und zur Bewahrung seiner Denkmäler, also jene Maßnahmen, die geeignet sind, ihren Fortbestand unbeeinträchtigt zu bewahren, zu verstärken. Jeder nach Recht und Gesetz verfasste Staat muss Handlungen vermeiden, welche die Unversehrtheit der zum Weltkulturerbe gehörenden Denkmäler beeinträchtigen und die immateriellen Werte, die ein jedes von ihnen repräsentiert, in Mitleidenschaft ziehen.

Während wir unser Augenmerk auf unsere – panorthodox verkündete – „größte Verantwortung“ lenken, „eine lebensfähige natürliche Umwelt kommenden Generationen weiterzugeben und sie gemäß dem göttlichen Willen und Segen zu nutzen“ (Enzyklika des Heiligen Großen Konzils) und darauf hinweisen, dass „nicht nur die heutigen, sondern auch die künftigen Generationen ein Anrecht auf die natürlichen Ressourcen haben, die uns der Schöpfer geschenkt hat.“ (Entscheidung des Heiligen und Großen Konzils „Der Auftrag der Orthodoxen Kirche in der heutigen Welt“) rufen wir alle dazu auf, die Kräfte – insbesondere des Gebetes – zu mobilisieren, um für den Schutz der Umwelt in der weiteren Bedeutung dieses Begriffes, d. h. für die harmonische Verbindung der natürlichen und der vom Menschen geschaffenen zivilisatorischen Umwelt einzutreten, und bitten unseren Herrn Jesus Christus, er möge auf die Fürsprache der allheiligen – in der Pammakaristos Kirche verehrten - Gottesgebärerin, des hl. Johannes des Täufers als Stimme des Rufers in der Wüste, und durch die Mittlerschaft des hl. Symeons des Styliten und aller Heiligen unser gemeinsames natürliches und kulturelles Haus vor jeglicher Bedrohung und Zerstörung bewahren und ihm Seinen reichen Segen unverbrüchlich gewähren.

In andächtiger Seele und dem Gebet des Herzens mit allen Gläubigen vereint bitten wir den Schöpfer der sichtbaren und der unsichtbaren, der reellen und der ideellen Schöpfung, „maßvolle, günstige Winde und zuträglichen, sanften Regen“ zu schenken, „auf dass die Erde reichlich Frucht bringe“, sowie der ganzen Welt „tiefen Frieden, den Frieden, der jeden Verstand übersteigt“ zu gewähren, und rufen auf alle Menschen und auf das Haus der Erde Gottes Gnade und unermessliches Erbarmen herab.

1. September 2016

+ Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel,

   Euer aller inständiger Fürbitter bei Gott

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