Die Bedeutung der Orthodoxen Kirche und Theologie für Europa

Die Bedeutung der Orthodoxen Kirche und Theologie für Europa

Metropolit Arsenios von Austria und Exarch von Ungarn

 

Einführend

In der wechselvollen Geschichte von Begriff und Wirklichkeit Europas ist es bezeichnend, dass der Gedanke an Europa immer dann pointiert auftrat, wenn den unter diesem Sammelbegriff zu vereinigenden Völkern Gefahr drohte. Dies ist nicht erst in unserer Zeit so, wo nach den beiden Weltkriegen angesichts der Zerstörungen in der europäischen Welt die Frage nach dem Abendland und nach der Wiederherstellung eines geeinten Europa drängend wurde[1]. Mit diesen Worten hat 1987 Joseph Ratzinger den Drang der europäischen Völker, eine Einheit zu bilden, dahingehend gedeutet, dass europäische Einheit erst immer durch die äußere und innere Gefahr der Auflösung und Zerstörung zu Stande kommt. 

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Ansprache Seiner Eminenz des Metropoliten Arsenios von Austria beim Internationalen Friedensforum in Kotor, Slowenien, 14. Juni 2025

Es ist mir ein Segen, eine Ehre und Freude, im Namen Seiner Allheiligkeit des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios heute zu dieser hochrangigen Versammlung zu sprechen und den Gruß und den Segen der Mutterkirche von Konstantinopel, der lebendigen und ununterbrochen bezeugenden Kirche Christi, zu überbringen. Ich stehe hier als Vertreter einer Kirche, die seit Jahrhunderten das hohe Gut des Friedens verteidigt und als demütiger Diener eines ökumenischen Auftrags, der heute dringlicher ist denn je.

Frieden ist kein abstraktes Wesen, kein politisches Konstrukt, kein bloßes Abkommen über das Ende von Kriegen. Er entspringt der Tiefe des Herzens, quillt aus einer bußfertigen Seele, reift in Gerechtigkeit und Liebe. Und doch bleibt unsere Welt zutiefst verwundet. Der tragische Krieg in der Ukraine raubt weiterhin Leben, zerstört Zukunft und sät Hass und Spaltung.

Die anhaltende Katastrophe im Gazastreifen verwandelt Tausende unschuldige Menschen, insbesondere Kinder, in Opfer von Gewalt, Entrechtung und Entmenschlichung. Angesichts dieser Wunden der Menschheit darf die Stimme der Kirchen nicht schweigen. Wir richten einen dringenden Appell an alle Verantwortlichen, die Gewalt zu beenden, humanitäre Hilfe ungehindert zu gewähren und eine Grundlage für Gerechtigkeit und friedliches Zusammenleben wiederherzustellen.

Wir tragen eine Verantwortung gegenüber den Opfern, gegenüber unserer gemeinsamen Menschlichkeit und gegenüber dem Gott des Friedens. In diesem Weg ist die Zusammenarbeit der christlichen Kirchen heute unerlässlich. Wir rufen alle Kirchen auf, über sichtbare Trennungen hinaus, die Stimme der leidenden Welt gemeinsam zu hören und ein vereintes Zeugnis für Frieden und Versöhnung zu geben.

Gemeinsam als Christen können wir zu einem friedenstiftenden Faktor werden, Brücken des Dialogs bauen, Hoffnung stiften und ein Zeugnis der Vergebung und der Versöhnung ablegen. Doch, meine Brüder und Schwestern, der Weg zum Frieden ist nicht selbstverständlich. Er erfordert einen tiefgreifenden Paradigmenwechsel in unserem Verständnis von Politik, von der Ethik der Institutionen und von der Würde der menschlichen Person. Frieden darf sich nicht nur auf wechselhafte Interessen oder instabile Machtbalancen stützen. Er erfordert Gerechtigkeit, das heißt die Integration ethischer Dimensionen in politisches Denken und Handeln; einen authentischen Dialog, in dem das Bewusstsein für die gegenseitige Verbundenheit der Völker kalte geopolitische Logik überwindet; und eine gemeinsame Sorge für die Schöpfung, damit unser gemeinsames Haus nicht zum Schauplatz neuer Rivalitäten wird.

Auf philosophischer Ebene ist Frieden vor allem eine Haltung der Beziehung: den Anderen anerkennen, nicht als Bedrohung wahrnehmen, sondern als Person und Bruder; Grenzen ethisch gestalten, damit das Recht des einen nicht die Verleugnung der Rechte des anderen bedeutet; und eine innere Bildung und Kultur, in der Groll, Nationalismus und Fanatismus dekonstruiert und durch eine Haltung der Versöhnung und der solidarischen Mitmenschlichkeit ersetzt werden. Nur durch eine solche politische und geistige Umkehr kann unsere Welt zu dauerhaften Bedingungen des Friedens gelangen. Der auferstandene Herr trat zu seinen Jüngern, als sie sich bei verschlossenen Türen versammelt hatten, und sprach zu ihnen: „Friede sei mit euch!“ (Joh 20,19).

Dieser göttliche Friede, der nicht von dieser Welt ist, sondern aus dem auferstandenen Christus hervorgeht, ist der einzige, der die Abgründe der Feindschaft überbrücken, die Wunden des Hasses heilen und die Einsamkeit des modernen Menschen verwandeln kann.

Wir beten darum, dass dieser Friede unsere Herzen, unsere Kirchen, unsere Nationen und die ganze Welt erfülle; und dass Christus, der Fürst des Friedens, unsere Schritte auf Wege der Gerechtigkeit, der Hoffnung und des Heils leite.

Grußwort Seiner Eminenz Metropolit Arsenios von Austria bei der dritten „Karavangelia“-Konferenz

Kastoria, 15.2.2025

Eure Eminenz, Metropolit Kalinikos von Kastoria, verehrte Väter, liebe Brüder und Schwestern im Herrn,
es ist mir ein dringendes Bedürfnis, Ihnen meinen aufrichtigen Dank für die höchst ehrenvolle Einladung zur Teilnahme an der Dritten Karavangelia-Konferenz zum Thema „Justinian und Kastoria“ auszusprechen, die von der Heiligen Metropolis von Kastoria unter der Schirmherrschaft der Abteilung für Makedonien und Thrakien des Innenministeriums veranstaltet wird. Als Vertreter der Heiligen und Großen Mutter Kirche Christi übermittle ich Ihnen den väterlichen Segen und die Liebe Seiner Allheiligkeit des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios und seinen Segen für diese wichtige Institution des historischen Gedenkens und der gebührenden Würdigung einer Gestalt, die wie kaum eine andere in kritischen und dunklen Zeiten für das orthodoxe Griechentum sowohl in Westmakedonien als auch in Pontos ihre hohepriesterliche Mission verherrlicht und gewürdigt hat.
Die Erinnerung an das vielfältige und vielschichtige Werk von Metropolit Germanos Karavangelis und seine Förderung ist eine historische Verpflichtung gegenüber den jüngeren und zukünftigen Generationen, weil in seiner Person die absolute Einheit von Hellenismus und Orthodoxie am besten verkörpert ist, In seiner Person verkörpert sich die absolute Zusammengehörigkeit von Hellenismus und Orthodoxie, von nationalem Geist und orthodoxem Glauben, den beiden Säulen, die die lange Präsenz und die Bewahrung unserer Identität über die Jahrhunderte hinweg ermöglicht haben, angesichts der fremden Eroberer und der homodoxen Eindringlinge, die mit der Entwurzelung des Hellenismus aus den angestammten Gebieten Makedoniens und des Pontos einhergingen. Die Aktivitäten von Germanos Karavangelis reichten von der täglichen Seelsorge über die Gründung von Schulen und karitativen Einrichtungen bis hin zur Organisation bewaffneter Gruppen zum Schutz der griechischen Bevölkerung, die in den beiden genannten Gebieten ständig verfolgt wurde.
Es gibt viele Werke und Studien, die über Metropolit Germanos geschrieben wurden, viele seiner Zeitgenossen, Hierarchen, die seine Arbeit gelobt haben, aber wir glauben, dass die neu gegründete Institution der Karavangeleia Konferenzen der Metropolis von Kastoria, eine Initiative von Metropolit Kallinikos, neue Bereiche der Erforschung nicht nur des langen und bewegten Lebens von Metropolit Germanos, sondern auch der gesamten heroischen und turbulenten Ära des nationalen Erwachens zu Beginn des 20. Jahrhunderts eröffnet. Als langjähriger Metropolit von Kastoria in Makedonien, wo mehrere Märtyrer geboren wurden, als Metropolit von Amaseia in der schwierigen Zeit des Märtyrerpontos und später als Metropolit von Ioannina hat dieser große Hierarch der Kirche und der Nation, dem Geburtsland der Märtyrer, gedient. Dann, wieder als Metropolit von Amaseia, in schweren Zeiten für den gequälten Pontos, bis zur Entwurzelung seiner Herde, ein Ereignis, das seine Trennung von den heiligen Ländern des Pontos bedeutete, während er selbst ohne kirchliche Jurisdiktion blieb. Dann wurde er von der Mutterkirche berufen, im damals unruhigen Mitteleuropa pastorale Verantwortung, Mission und Aktion zu übernehmen.
Ich gratuliere Ihnen jedoch zur Wahl des äußerst interessanten Themas der dritten Karabageleia-Konferenz, Justinian und Kastoria, da die heutige Stadt Kastoria um die Mitte des 6. Jahrhunderts gegründet wurde – etwa ein Jahrhundert nach der Zerstörung des benachbarten, wohlhabenden Diokletianopolis. Sie wurde vom Theologen-Kaiser Justinian ins Leben gerufen und in die Strukturen des Byzantinischen Reiches eingegliedert. In weiser Voraussicht schätzte Kaiser Justinian das Nervenzentrum dieses gesegneten Ortes am Ufer des Sees, in der Nähe der Ruinen des antiken Keletro. Dank ihrer privilegierten Lage und ihrer Verbindungen zu den wichtigsten Zentren des Reiches (Konstantinopel, Thessaloniki, Ioannina), den Handelsstädten an der Adria und dem Hinterland des Balkans war die Stadt Kastoria während des gesamten Byzantinischen Reiches und später während des Osmanischen Reiches ein wichtiges wirtschaftliches und kulturelles Zentrum. Kastoria wurde von der göttlichen Vorsehung gesegnet, da es nicht nur im Schatten von Byzanz entstand und aufwuchs, sondern auch seinen gottgefälligen Prinzipien treu blieb und so zu einem Leuchtturm der Kultur und des kirchlichen Lebens für Makedonien und ganz Romania wurde. Seit dieser Zeit hat Kastoria seine Rolle als lebendiges Denkmal der Orthodoxie bewahrt, in dem Kunst und Glaube auf eine Weise zum Ausdruck kommen, die sich im Laufe der Zeit nicht verändert hat.
Heute ist Kastoria ein lebendiges Erbe der göttlichen byzantinischen Tradition, das seine orthodoxe Identität und sein kirchliches Gedächtnis unverändert bewahrt hat. Ihre Geschichte ist die Geschichte von Byzanz und ihre heilige Tradition wird von ihren Einwohnern gelebt.
Dieses wichtige und einzigartige kirchliche, kulturelle und historische Erbe wird durch die bahnbrechende Initiative Seiner Eminenz, de Metropoliten Kallinikos von Kastoria, durch die inzwischen etablierten jährlichen Veranstaltungen im Rahmen der Karangelia-Konferenzen hervorgehoben, und wir wünschen von ganzem Herzen, dass sie weitergeführt werden und auf die Menschen der Ortskirche und das Volk Gottes in der ganzen Welt ausstrahlen.

Ansprache S. E. des Metropoliten Arsenios von Austria beim Empfang zur Osterzeit am 15. April 2024

Sehr geehrte Frau Bundesministerin Dr. Raab,

Exzellenzen,

Hochwürdige Väter,

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Die Orthodoxe Kirche befindet sich noch inmitten der Fastenzeit in Vorbereitung auf das größte christliche Fest: Ostern. Ostern ist das Fest aller Feste, es ist unser eigener Hinübergang (pascha) von der geistigen Knechtschaft und unserer in Widersprüche verstrickten Umgebung in die geistige Freiheit und den tiefen und wahren Frieden. Ostern bedeutet Auferstehung Jesu Christi. Und Ostern ist gleichzeitig die Erneuerung der Beziehung Gottes zum Menschen. Indem Christus den Tod überwunden hat, hat er den Menschen neue Hoffnung gegeben.

Wenn wir unsere Welt in den vergangenen Jahren und Monaten betrachten, bedürfen wir mehr denn je der Hoffnung und der Erneuerung. Pandemie, Krisen und Kriege, in der Ukraine, in Gaza und in zahlreichen weiteren Ländern der Welt beherrschen die Nachrichten. Wir beten, dass Gott der Herr die Herzen der Verantwortlichen erweichen und diesen Ländern, sowie unserer ganzen Weltbald wieder Frieden schenken möge. 

Eine unserer Aufgaben als Kirche und Klerus ist es, die Hoffnung in unserer Gesellschaft zu erneuern und zu stärken, damit Konflikte und Spaltungen überwunden werden können. Dies gelingt vor allem durch die Freude und Zuversicht, welche das Licht der Auferstehung Christi gibt, eine Freude, die unser Leben nicht nur in der Osterzeit prägt, sondern jeden Tag unseres Lebens erleuchtet. Diese Freude und Zuversicht wollen wir mit allen Menschen teilen. 

Ihnen, sehr geehrte Frau Bundesministerin, danke ich im Namen der Orthodoxen Kirche in Österreich sehr für Ihre herzliche Einladung zum Empfang anlässlich des Osterfestes. Damit unterstreichen Sie die Bedeutung unserer Kirche in der österreichischen Gesellschaft. Möge dieser Empfang eine Tradition bleiben, die unseren Austausch erleichtert, das noch bessere Kennenlernen fördert und zu Frieden, Harmonie und Nächstenliebe in Österreich beitragen wird.

Ansprache S. Em Metropolit Arsenios von Austria zur Vesper des Sonntags der Orthodoxie am 17.03.2019

Liebe Väter, liebe Brüder und Schwestern,

Wieder einmal haben wir uns versammelt, um gemeinsam die Vesper zum Sonntag der Orthodoxie zu feiern. Am heutigen Tag feiern wir den Sieg des wahren, des richtigen Glaubens über die Häresien. Das Fest wurde zum Andenken an den Sieg über den Ikonoklasmus und die Anerkennung der Rechtmäßigkeit der Ikonenverehrung eingeführt, aber es beschränkt sich nicht auf dieses eine historische Ereignis, sondern betrifft die Gesamtheit des rechten orthodoxen Glaubens. Für uns Orthodoxe Christen, die wir in der Diaspora leben, in einer Situation, in welcher sich Diözesen und Kirchenstrukturen überlappen, ist der Sonntag der Orthodoxie deshalb schon seit vielen Jahren ein Anlass, uns unsere Einheit als Teile der einen und ungeteilten Kirche, des einen und ungeteilten Leibes Christis in Erinnerung zu rufen, sie zu erleben und auszudrücken. Die Vielfalt der Orthodoxie mit ihren verschiedenen Traditionen, Sprachen und kulturellen Prägungen ist ein Schatz, eine Bereicherung der Kirche, aber nur sofern Sie eine Vielfalt innerhalb der Einheit ist und wir stets in Christus vereint sind und bleiben.

Die Wichtigkeit der Einheit wird seit Anbeginn der Christenheit betont, schon Christus selbst betete zu seinem Vater für seine Jünger, das heißt für die Gläubigen, für die Mitglieder der Kirche: „Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. (…) Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir.“[1] Die Heiligen Väter des zweiten ökumenischen Konzils definierten im Glaubensbekenntnis, welches wir jeden Tag beten, die Kirche als die „eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“. Durch die Taufe werden wir Teil dieser einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche, der Kirche Christi, und nicht; leider, oder Gott sei Dank; Teil der griechischen, rumänischen, russischen, serbischen oder einer anderen Kirche.

Was aber bedeutet Einheit?

Die Einheit der Kirche gründet sich auf das Bekennen eines gemeinsamen Glaubens, nämlich des Glaubens an Jesus Christus, der das Haupt der Kirche ist und die sein Leib ist. Diese Vorstellung durchdringt das Denken der Kirchenväter der alten Kirche, so sagt etwa der Hl. Cyprian: „Wie die vielen Brotkörner, nachdem sie in eines zusammengekommen und eins geworden sind, ein Brot darstellen, so wissen wir auch in Christus, der das himmlische Brot ist, dass wir alle einen Leib bilden· Mit Diesem (Jesus) ist unser Ganzes zusammengefügt und verbunden“[2].

Die Einheit der Christen wird auf vielerlei Weise ausgedrückt, in besonderer Weise aber durch die Eucharistie, durch das gemeinsame Feiern der Göttlichen Liturgie und durch die gemeinsame Teilhabe am Leib und Blut Christi. Diese außerordentlich intensive Nähe des Menschen zu Gott und der Menschen untereinander, durch die wir alle wahrhaft zu Gliedern des Leibes Christi werden, wurde uns von Christus selbst geschenkt und dieses kostbare Geschenk darf niemals leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.

Die letzten Worte und der letzte Auftrag Christi an seine Jünger, bevor er in den Himmel hinaufstieg, waren: „Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“[3] Unsere Aufgabe als Christen ist es also, die Botschaft des Evangeliums zu verkünden, durch Worte, vielmehr aber noch durch unser gelebtes Beispiel.

Wir Orthodoxen Christen sind in Österreich eine Minderheit, zwar eine stets wachsenden Minderheit, aber doch noch immer eine kleine Minderheit. Das muss uns jedoch nicht Sorge bereiten, denn wie eine kleine Menge Sauerteig den ganzen Teig durchsäuern kann[4], so können auch wenige fromme Christen eine Gesellschaft durchdringen, verändern und erleuchten. Dies ist in der Geschichte der Christenheit oft geschehen. Um das erreichen zu können, um den Menschen die frohe Botschaft Christi überzeugend übermitteln zu können, müssen wir aber eins sein, eins mit Gott und eins miteinander in Gott. Unsere Einheit untereinander, unser Umgang miteinander, unsere gegenseitige Liebe, Geduld und oftmals auch unsere Bereitschaft einander zu verzeihen, werden die Früchte bilden, anhand derer die Menschen erkennen[5], ob wir wirklich das Evangelium Christi verkünden oder nur wohlklingende Worte sprechen. An unserem Verhalten wird es liegen, ob wir der Sauerteig sind, der die Welt durchdringt oder die Asche, die schal schmeckt und ausgespien wird, ob wir ein Beispiel der Einheit in der göttlichen Liebe geben oder ein Bild, in welchem der Durst nach Macht oder Prestige uns kalt und gleichgültig werden lässt gegenüber unserem Mitmenschen.

An diesem Tag des Triumphes der Orthodoxie, des Sieges über die Häresien, danken wir Gott für seinen Schutz und Beistand, mit welchem Er die Kirche durch die Jahrhunderte hindurch durch viele schwierige Situation, durch Konflikte und Verfolgungen geführt hat. Und wir beten, dass er seine eine, heilige, katholische und apostolische Kirche auch weiterhin schütze möge, und dass er uns allen beistehe, das Salz der Erde, das Licht der Welt, der Sauerteig zu sein. Amen.

[1] Joh, 17,9+11

[2] „quemadmodum granula multa in unum collecta et commolita … panem unum faciunt, sic in Christo qui est panis coelestis unum sciamus esse corpus, cui conjunctus sit noster numerus et adunatus“. Epistula 63, 13.

[3] Mt 28, 19f

[4] Vgl. Mt 13,33

[5] Vgl. Mt 7,20

Ansprache beim ersten Orthodoxen Medienempfang

Liebe Brüder im Amt,
Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der hiesigen Medienlandschaft, Sehr geehrte Damen und Herren,

Im Namen meiner Brüder im Amt, der Mitglieder der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich, begrüße ich Sie herzlich zu diesem Medienempfang in der Metropolis von Austria. Unsere Orthodoxe Kirche ist seit Jahrhunderten in Österreich fest verankert und stellt damals wie heute einen aktiven und integralen Bestandteil der österreichischen Gesellschaft dar. Mit der Konstituierung der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich im Jahre 2010 begann eine neue Phase unseres Wirkens. Seitdem haben wir viele Initiativen gesetzt, welche unseren Beitrag für die österreichische Gesellschaft aufzeigen und unsere Glaubensinhalte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.

Mit dem heutigen Abend möchten wir ein weiteres lebendiges und vitales Zeichen der Orthodoxie in diesem gastfreundlichen Land setzen. Aus diesem Grunde hat die Orthodoxe Bischofskonferenz in ihren Sitzungen des Jahres 2012 entschieden, noch aktiver in der österreichischen Medienlandschaft präsent zu sein.

Deshalb wurde jene Website der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich geschaffen, welche Ihnen in Kürze präsentiert wird. Diese Website soll als Plattform der Kommunikation, Interaktion und Kooperation nicht nur der Orthodoxen untereinander, sondern mit allen Christen sowie allen Menschen guten Herzens und Willens dienen. Die Orthodoxie erscheint hier in ihrer gesamten reichen Vielfalt und ist doch eine Einheit. Diese gelebte geistliche Einheit in der Vielfalt der Traditionen und ihre Solidarität sind in unserer heutigen Zeit besonders wichtig, um heutige und zukünftige Krisen zu überwinden. Auf diesem Wege spricht die Orthodoxe Kirche mit einer gemeinsamen Stimme und handelt zum Wohle der Einheit aller Menschen im Geiste der Nächstenliebe des Evangeliums.

Erwähnen möchte ich des Weiteren ein zweites Standbein unserer medialen Arbeit, nämlich die “Orthodoxe Kirchenzeitung”, welche seit September 2012 in Kooperation zwischen der Orthodoxen Bischofskonferenz und dem Österreichischen Integrationsfonds herausgegeben wird. Seit dem Erscheinen der ersten Ausgabe der “Orthodoxen Kirchenzeitung” im Herbst 2012 sind einige Monate vergangen, in denen die Orthodoxe Kirche in Österreich zahlreiche Aktivitäten und Initiativen gesetzt hat. So war das erste “Panorthodoxe Jugendtreffen” nicht nur der Anlass zur Veröffentlichung der ersten Ausgabe der Kirchenzeitung, sondern darüber hinaus das erste Ereignis solcher Art, an dessen Erfolg die Bischofskonferenz, die bereits im letzten Jahr die Jugendarbeit als einen ihrer Schwerpunkte formulierte, anschließen möchte.

Des Weiteren hat die Orthodoxe Bischofskonferenz in Österreich ihre Satzung verabschiedet, womit das Fundament für eine effiziente Zusammenarbeit zwischen den orthodoxen Jurisdiktionen gelegt wurde. Zu Neujahr 2013 hat Herr Staatssekretär Sebastian Kurz Vertreter der Orthodoxen Kirche in Österreich zu einem Empfang in das Bundesministerium für Inneres eingeladen.

Dadurch begründet unsere seit Jahrhunderten in Österreich integrierte Kirche neue Traditionen, wodurch Altbewährtes ergänzt und bereichert wird. In Zukunft wird das geistliche Leben der Orthodoxen Kirche in Österreich verstärkt allen Menschen über das genannte Zeitungsformat in vierteljährlichen Ausgaben näher gebracht werden. Auf diesem Wege wollen wir im Sinne und Geiste des Evangeliums Christi noch mehr aufeinander zugehen und voneinander lesen sowie lernen.

Im Namen meiner Brüder im Amt danke ich Ihnen, die Sie heute zu diesem Empfang gekommen sind, und allen Menschen, die unsere mediale Arbeit tatkräftig unterstützen, insbesondere unserem Pressesprecher, Herrn Mag. Mirko Kolundzic, Mag. Georg Pulling und Prof. Erich Leitenberger, darüber hinaus dem Staatssekretariat für Integration und dem Österreichischen Integrationsfonds, aber auch zahlreiche Helferinnen und Helfer, die unsere Tätigkeit zum Wohle des Glaubens und der Gesellschaft mit Begeisterung unterstützen.

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