Ökumenischer Patriarch Bartholomaios weiht restaurierte Kirche zum Hl. Georg in Wien
Am Wochenende des 23./24. April 2016 wurde die umfassend restaurierte Kirche zum Hl. Georg in Wien durch Seine Allheiligkeit den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios feierlich eingeweiht. Zahlreiche Kleriker, Vertreter der christlichen Schwesterkirchen, des Diplomatischen Corps in Österreich, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, sowie mehrere hundert Gläubige nahmen an den Feierlichkeiten teil.
Am Lazarussamstag, 23. April, zelebrierte Metropolit Arsenios gemeinsam mit Archimandrit Prodromos (Erzbistum von Kreta), Archimandrit Chrysostomos (Berg Athos), Erzpriester Alexander Lapin und Erzdiakon Athanasius die erste Göttliche Liturgie. Zum Abschuss der Restaurierungsarbeiten wurde der Altar gereinigt und gesalbt. Am Ende der Liturgie gratulierte Metropolit Arsenios der Gemeinde zu ihrer wunderschönen Kirche. Er dankte allen Helfern und drückte seine Zuversicht aus, dass die Kirche zum Hl. Georg nun für viele weitere Jahrzehnte ein Ort der würdigen Anbetung und Begegnung mit Gott sein werde.
Zu Mittag empfing Metropolit Arsenios Seine Allheiligkeit den Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus am Flughafen und begleitete ihn zu seinem Hotel. Am Nachmittag stattete Seine Allheiligkeit Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer in der Hofburg einen Besuch ab. In entspannter Atmosphäre wurden verschieden Themen besprochen, wie etwa die Situation des Ökumenischen Patriarchates in der Türkei, und die mögliche Wiedereröffnung der theologischen Schule in Chalki. Auch zur internationalen Lage und insbesondere zur Situation der Flüchtlinge fand ein reger Austausch statt. Seine Allheiligkeit berichtete in diesem Zusammenhang über den kürzlich erfolgten gemeinsamen Besuch mit Papst Franziskus auf der Insel Lesbos. Weiters dankte der Patriarch dem Bundespräsidenten für die Unterstützung des österreichischen Staates gegenüber der Orthodoxen Kirche. Präsident Fischer betonte seinen persönlichen Respekt und den Respekt der Republik gegenüber der internationalen Rolle des Ökumenischen Patriarchates und seiner zahlreichen Aktivitäten.
Am Abend besichtigte Seine Allheiligkeit den Keller der Dreifaltigkeitskathedrale, der gerade zum Gemeindesaal ausgebaut wird, sowie die Kirche zum Hl. Georg. In der Georgskirche wurde er von den Restauratoren, Handwerkern und Arbeitern empfangen, die an der Restaurierung beteiligt waren. Auf Einladung des Metropoliten gab Architekt DI Themistoklis Ioannou zunächst einen Überblick über die geleisteten Arbeiten, dann stellten die verschiedenen Teams ihren Beitrag zur Restaurierung selbst vor. Es sprachen DI Salcher vom Bundesdenkmalamt, DI Dr. Dimitrios Stefanoudakis, der für Statik und Bausicherheit zuständig war, die Restauratoren Manuela Fritz, Claudio Bizarri, Peter Kopp, Dimitrios Ververidis, Bettina Franek, Bettina Fischer, der Ikonenmaler Lambros Nizamis, Frau Eva Berger-Mubi von der Glasmalerei Geyling, sowie Mag. Philipp Brandstätter, der für die Lichtinstallation zuständig war.
Seine Allheiligkeit zeigte sich sehr beeindruckt von der Schönheit der restaurierten Kirche und dankte allen Anwesenden für ihre Mitarbeit. Metropolit Arsenios hob die Mitarbeit weiterer Helfer und Firmen hervor, die einen wichtigen Beitrag zur Restaurierung der Kirche geleistet hatten, insbesondere die Firma Friedrich Otto Schmidt unter der Leitung von Herrn Klaus Lorenz, die Silberschmiede Jarosinski & Vaugoin, die Firmen Prenner Scheel, Stefan Kainz, Lobmeyer, Roithner, Neumayer, und Harmtodt Gerüstbau. Der Metropolit verlieh an alle Personen, die an der Restaurierung der Kirche mitgewirkt hatten, eine Dankesurkunde der Metropolis von Austria.
Am Palmsonntag, 24. April, zelebrierte Seine Allheiligkeit gemeinsam mit Metropolit Arsenios von Austria, Metropolit Irinaios von Myriofitou, den Archimandriten Prodromos, Chrysostomos, Paisios und Georgios, sowie Erzdiakon Andreas und Diakon Grigorios in der Kathedrale zur Heiligen Dreifaltigkeit den Orthros und die Göttliche Liturgie. Bei der Liturgie waren auch Kardinal Kurt Koch, Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, Bischof Ägidius von Eisenstadt, Weihbischof Franz Scharl, Bischofsvikar Darius Schutzki, Abt Maximilian Heim, sowie Vertreter des diplomatischen Korps und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens anwesend. Die göttliche Liturgie wurde vom Chor der Metropolis von Austria verstärkt durch einige Gastsänger, gesanglich vortrefflich begleitet.
Zu Beginn der Liturgie weihte der Patriarch anlässlich des Palmsonntags die Palmkreuze. Am Ende der Göttlichen Liturgie zeichnete der Ökumenische Patriarch zwei der großen Spender und Förderer der Metropolis von Austria aus: Herr Komm. Rat Alexander Pappas wurde zum Archon des Ökumenischen Patriarchates ernannt und Frau Generalkonsulin Catharina Pappas wurde mit dem goldenen Kreuz der Metropolis von Austria geehrt. Seine Allheiligkeit dankte den Geschwistern Pappas für ihre zahlreichen Dienste und Bemühungen um die Kirche Christi und insbesondere um die Metropolis von Austria, welche Sie stets großherzig, jedoch immer auch bescheiden und ohne viel Aufhebens unterstützen.
Seine Allheiligkeit brachte sodann seine Freude zum Ausdruck, die restaurierte Kirche zum Hl. Georg in ihrer neuen Schönheit sehen zu können und betonte die Bedeutung dieser historischen Kirche für alle Menschen Wiens: „Mit der heutigen feierlichen Wiedereinweihung der Kirche des Heiligen Georg durch Unsere Wenigkeit öffnen Wir ein weiteres großes Tor zum Dialog und zur lebendigen Ökumene im Herzen Wiens. Diese Kirche steht allen Menschen offen, um von Herzen Christus im Gebet zu suchen und Ihn in ihr Leben zu lassen. Gleichzeitig ist sie ein Ort der Begegnung Unseres Ökumenischen Patriarchates von Konstantinopel und Unserer Metropolis von Austria mit Unseren Schwesterkirchen, sowie allen Menschen von nah und fern.“
Seine Allheiligkeit hob hervor, dass mit der Abbildung des Hl. Rupert von Salzburg in der Kuppel der Georgskirche ein gemeinsamer Heiliger der ungeteilten christlichen Kirche der Frühzeit verehrt werde, der als Brücke zwischen den Kirchen des Ostens und des Westens fungieren könne und durch dessen Fürsprache „viele Menschen auf ihrem Weg hin zu Gott bestärkt werden (mögen)“.
Der Patriarch gratulierte dem Metropoliten und der Gemeinde zum erfolgreichen Abschluss dieses großen Projektes und wünschte ihnen, dass die Kirche „ein leuchtendes Zeichen auf unserem gemeinsamen Weg der Liebe sei und allen Menschen guten Herzens zum Vorbild gereiche“.
Anschließend begaben sich alle Anwesenden in die Kirche zum Hl. Georg, wo Seine Allheiligkeit eine Wasserweihe feierte und die Kirche und die Gläubigen segnete. Anschließend verteilte Er an alle Gläubigen ein Palmkreuz, Metropolit Arsenios schenkte jedem Gläubigen eine Ikone des Hl. Georg.
Nach den liturgischen Feierlichkeiten begab sich Seine Allheiligkeit mit rund 200 geladenen Gästen zum Mittagessen. Als Vertreter der evangelischen Kirche nahm Bischof Michael Bünker an dem Mittagessen teil und begrüßte den Ökumenischen Patriarchen. Neben den Vertretern der Schwesterkirchen und des Diplomatischen Korps waren auch Vertreter der Gemeinden, einige Spender und Wohltäter, eine Delegation des Exarchates von Ungarn, sowie die Restauratoren und Handwerker eingeladen.
Am Abend nahm Seine Allheiligkeit an der Feier der „Karmette des Bräutigams“ zum Beginn der Karwoche in der Kirche zum Hl. Georg teil. Am Ende des Gottesdienstes verabschiedete sich Seine Allheiligkeit von den Gläubigen und dankte für die Liebe und die warme Gastfreundschaft, die ihm in Wien entgegengebracht worden waren. In Begleitung des Metropoliten begab sich die Patriarchaldelegation sodann zum Flughafen und reiste zurück nach Konstantinopel.
Quelle vom 2. Foto (Patriarch Bartholomaios beim Bundespräsidenten Dr. H. Fischer): HBF/Foto: Peter Lechner