Festakt anlässlich 50 Jahre Orthodoxengesetz in Gegenwart Seiner Allheiligkeit des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios von Konstantinopel

© kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

Am Dienstag, den 27. Februar 2018, wurden die Gläubigen der Metropolis von Austria Zeugen eines wahrhaft historischen Ereignisses, das „in die Annalen der Metropolis“ eingehen wird, so Metropolit Arsenios von Austria in seiner Eröffnungsansprache zum Auftakt der Festveranstaltung. Im würdigen Rahmen der Kathedrale zur Hl. Dreifaltigkeit beging die Metropolis von Austria gemeinsam mit zahlreichen geladenen hochrangigen Ehrengästen aus Kirche und Politik sowie in Anwesenheit vieler Gläubiger der Metropolis den Festakt anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des sog. „Orthodoxengesetzes“ von 1967, das die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Beziehungen zwischen der Orthodoxen Kirche und der Republik Österreich festlegte.

In besonderer Weise segensreich und historisch war die Anwesenheit zweier Patriarchen: Seine Allheiligkeit der Ökumenische Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel stellte gemeinsam mit Seiner Heiligkeit Patriarch Theodoros II. von Alexandrien die Festveranstaltung unter den segensreichen Schutz Gottes. Ebenfalls anwesend waren Mitglieder der Orthodoxen Bischofskonferenz unter dem Vorsitz des Metropoliten Arsenios von Austria: Metropolit Isaak aus dem Patriarchat von Antiochien, Erzbischof Antonij aus dem Patriarchat von Moskau sowie Bischof Andrej aus dem Serbischen Patriarchat; des weiteren Metropolit Emmanuel von Frankreich und Metropolit Georgios von Guinea. Die römisch-katholische Kirche war hochrangig vertreten durch den Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen Dr. Kurt Kardinal Koch, den Apostolischen Nuntius in Österreich Erzbischof Dr. Peter Stephan Zurbriggen sowie durch die Diözesanbischöfe Dr. Ägidius Zsifkovics (Eisenstadt), DDr. Klaus Küng (St. Pölten), Dr. Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau), Dr. Alois Schwarz (Gurk-Klagenfurt) und Dr. Manfred Scheuer (Linz). Bischof Heinz Lederleitner vertrat die Altkatholische Kirche Österreichs.

Die hochrangige Delegation aus der Politik wurde angeführt durch den Ersten Präsidenten des Nationalrats, Mag. Wolfgang Sobotka, die Dritte Präsidentin des Nationalrats Anneliese Kitzmüller und begleitet von den Botschaftern Griechenlands (Chryssoula Aliferi), Zyperns (Marios Ieronymides) und der Türkei (Mehmet Ferden Çarıkçı).

Zunächst wurde in der Kirche zum Heiligen Georg das große Apodeipnon gefeiert. Am Ende des Gottesdienstes erhob der Ökumenische Patriarch den Generalvikar der Metropolis von Austria Archimandrit Paisios Larentzakis zum Archimandriten des Ökumenischen Thrones. Des Weiteren wurden der Architekt DI Themistoklis Ioannou und der Ikonenschreiber Lampros Nizamis in dankbarer Anerkennung ihrer Verdienste um das Wohl der Kirche und ihre jahrelange Unterstützung der Metropolis mit dem silbernen Verdienstkreuz der Metropolis von Austria ausgezeichnet.

Im Anschluss daran begaben sich alle Anwesenden in die Kathedrale zur Heiligen Dreifaltigkeit, wo der Festvortrag zum 50-jährigen Bestehen des Orthodoxengesetzes stattfand. Metropolit Arsenios begrüßte alle Anwesenden auf das herzlichste und erläuterte nicht nur die historische Wichtigkeit des Orthodoxengesetzes, das vor 50 Jahren als Bundesgesetz der Republik Österreich erlassen wurde, sondern blickte auch voll Zuversicht auf die tatkräftige Mithilfe und den Beitrag der Orthodoxen Kirche an der österreichischen Gesellschaft in Gegenwart und Zukunft, „auf dass die kommenden fünfzig Jahre ebenso segensreich sein mögen“.

Nach den Grußworten des Metropoliten wurde die Festversammlung vom Leiter des Kultusamtes Ministerialrat Mag. Oliver Henhapel und dem im Kultusamt für sie Orthodoxe Kirche zuständigen Ministerialrat Dr. Anton Stifter sowie von Dr. Peter Piffl-Percevic, dem Sohn des 1967 zuständigen Ressortministers Dr. Theodor Piffl-Percevic, zum Hauptredner des Festaktes, dem Religionsrechtsexperten Dr. Dominik Orieschnig, hingeführt. In ihren einführenden Worten gewährten sie den Anwesenden interessante und auch sehr persönliche Einblicke in die Arbeit des Kultusamtes.

Der Festvortrag von Dr. Orieschnig stand unter dem Titel „Das Orthodoxengesetz 1967: ‚Kulturhistorische Tat‘ und Botschaft“ und beleuchtete in einem ersten Teil die weit zurückreichenden historischen Beziehungen zwischen Wien und dem Griechentum, insbesondere mit Byzanz. Anschließend wurden die vielen Schritte, die schließlich zum Beschluss des „Orthodoxengesetzes“, einer „kulturhistorischen Tat“ führten, erörtert, die bereits unter dem ersten Metropoliten von Austria Chrysostomos Tsiter mit Bundeskanzler Alfons Gorbach begonnen wurden. Der Festredner unterstrich die Bedeutung der Orthodoxie und des Griechentums im Rahmen eines humanistischen Gesamtkonzepts, das gerade in der modernen Gesellschaft oft vermisst würde. So forderte er nicht nur ein „Sich-Erinnern“ Österreichs an seine kulturellen und geschichtlichen Leistungen, sondern zeigte auch konkrete Schritte in die Zukunft auf, bei denen gerade auch den Orthodoxen Kirchen eine nicht unbedeutende Rolle zukäme, um so eine „mutige christliche Gegenkultur gegen einen derzeit wiederkehrenden Trend der Zäune, der Trennung und der Ausgrenzung“ zu stärken und voranzubringen. Ausdrücklich erwähnte Dr. Orieschnig im Sinne einer „Ökumene der Tat“ das neu gegründete erste orthodoxe Kloster in St. Andrä am Zicksee, das symbolträchtig am Ort des ehemaligen Eisernen Vorhangs Ost und West wieder näher zueinander führen soll.

Kardinal Koch übermittelte die brüderlichen Grüße und Glückwünsche von Papst Franziskus und brachte die tiefe ökumenische Verbundenheit des Papstes mit Seiner Allheiligkeit dem Ökumenischen Patriarchen zum Ausdruck. Als Zeichen dieser Verbundenheit und Brüderlichkeit in Christus überreichte Kardinal Koch im Namen von Papst Franziskus eine Spende zur Grundsteinlegung des Klosters in St. Andrä in Höhe von 100.000€, über die sich nicht nur Metropolit Arsenios, sondern auch Seine Allheiligkeit sehr erfreut zeigten und dem Papst ihren tiefsten Dank ausdrückten. Der Ökumenische Patriarch dankte schließlich auch der tatkräftigen Unterstützung der österreichischen Politik und spendete der versammelten Festgemeinschaft seinen patriarchalen Segen.

Im Anschluss an den eigentlichen Festakt wurde der im Kellergewölbe eingerichtete Festsaal der Metropolis „Rigas Feraios“ durch Seine Allheiligkeit eröffnet; alle Anwesenden hatten Gelegenheit, sich bei einer Agape auszutauschen.

Eine Videoaufzeichnung des Festaktes ist auf der Website der Diözese Eisenstadt zu finden:
https://www.martinus.at/portal/home/aktuell/mediathek/artikel/article/1467.html 

Alle Fotos © kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

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