Sonntag der Orthodoxie

Am 8. März 2020, dem ersten Fastensonntag und Sonntag der Orthodoxie zelebrierte Metropolit Arsenios die Göttliche Liturgie in der Kirche zum Hl. Georg in Wien. Mit ihm konzelebrierte der Erzpriester des Ökumenischen Thrones Ioannis Nikolitsis, Erzpriester Alexander Lapin, Priester Bartholomäus Ungureanu und Erzdiakon Maximos Rudko.

1191457728.jpegIn seiner Predigt sprach der Metropolit über das Evangelium des Tages und hob besonders die Worte von Philippus an Nathanael „Komm und sieh!“ hervor. Bemerkenswert sei die Offenheit und auch die Demut von Nathanael, der trotz seiner Überzeugung „Was kann aus Nazareth Gutes kommen?“ mit Philippus mitgeht, um Christus zu sehen. Diese kurze Begegnung mit Christus veränderte das Leben von Nathanael, der sich nicht durch Worte überzeugen ließ, sondern kam, sah, den Messias erkannte und ihm nachfolgte. Auf gleiche Weise kann und soll die Begegnung mit Christus auch unser Leben verändern. Wir sind eingeladen zu Christus zu kommen, ihn zu sehen und unser Leben von ihm verändern zu lassen.

Die Fastenzeit ist eine Zeit, in der wir uns besonders um eben diese Veränderung unseres Lebens bemühen. Es handelt sich bei der Fastenzeit nicht in erster Linie um eine Zeit der „Ernährungsumstellung“, des Verzichts auf gewisse Speisen wie Fleisch, Eier oder Milch, sondern vielmehr um eine Zeit, in der wir uns bemühen, auf dass zu verzichten, was uns beherrscht, sei es Nahrung, seien es andere Leidenschaften oder Wünsche. Eine Zeit, in der wir gegen unsere Leidenschaften ankämpfen und uns intensiv bemühen, Gott und unsere Mitmenschen von ganzem Herzen, ehrlich und aufrichtig zu lieben.

Auch über das Corona-Virus sprach der Metropolit kurz und betonte, dass es gut, richtig und wichtig ist, in den Kirchen, ebenso wie im privaten Leben, uns zu bemühen die Ausbreitung des Coronavirus zu begrenzen und alle dazu hilfreich scheinenden Hygienemaßnahmen einzuhalten. Gleichzeitig sind wir aber auch eingeladen, unseren Glauben zu leben, in die Kirche zu gehen und dabei auch die Heilige Kommunion zu empfangen und die Ikonen zu verehren. Dieser Einladung dürfen wir folgen gemäß unserem besten Wissen und Gewissen. In der Kommunion empfangen wir nach dem Glauben der Kirche Christus selbst, der die Quelle des Lebens ist. Die Kirche betet ständig für die Heilung der Kranken und überantwortet jeden Menschen an Christus, dass Er sie schütze und vor Unheil bewahre.

Im Anschluss an die Göttliche Liturgie wurde die besonderen Gebete zum Sonntag der Orthodoxie gesprochen, der Sieg des Glaubens über die Irrlehren verkündet und der verstorbenen Kirchenväter und Verteidiger des Glaubens gedacht. Es folgte der Kaffee der Gemeinde im Gemeindesaal Rhigas Ferraios, während dem der Metropolit einen Vortrag zum in der Fastenzeit sehr bedeutenden Gebet des Hl. Ephräm dem Syrer hielt.

3813329283.jpgAm Abend wurde wie jedes Jahr gemeinsam die Vesper zum Sonntag der Orthodoxie mit Klerikern und Gläubigen der orthodoxen Jurisdiktionen in Österreich gefeiert. Auf Einladung S. Ex. Bischof Andrej von der serbischen Kirche wurde die Vesper dieses Jahr in der Mariä Geburt-Kirche in Wien-Neulerchenfeld gefeiert. Metropolit Arsenios stand den Feierlichkeiten auf dem Thron vor, es zelebrierten 9 Priester und 2 Diakon. Zahlreiche weitere Kleriker und eine große Zahl Gläubiger nahmen im Gebet an dem Gottesdienst teil.

Am Ende der Vesper brachte Bischof Andrej seine Freude zum Ausdruck, dass do viele Kleriker und Gläubige gekommen waren, um gemeinsam den Gottesdienst zu feiern. Er betonte, dass in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sehr vieles erreicht worden sei und die Orthodoxe Kirche heute ein selbstverständlicher und nicht wegzudenkender Teil Österreich geworden sei. Das Zeugnis der Orthodoxie werde wahrgenommen und die Schönheit Ihrer Gottesdienste, sowie ihre geistigen Schätze dringen mehr und mehr ins Bewusstsein der Menschen des Landes. Diese großen Erfolge seien ermöglicht worden durch die Präsenz der Kirche bei den Menschen und insbesondere durch die stete und unermüdliche Arbeit der Priester. Aber auch viele andere erfolgreiche Projekte der vergangenen Jahrzehnte zeigten, dass die Orthodoxie in Österreich mittlerweile zu Hause sei, wie etwa die Existenz eines Orthodoxen Masterstudiums an der Universität Wien, das Orthodoxe Schulamt, welches orthodoxen Religionsunterricht für viele Tausend Schüler jedes Jahr ermöglicht, oder auch die momentane Errichtung eines Orthodoxen Klosters im Burgenland.

In besonderer Weise gedachte Bischof Andrej derjenigen orthodoxen Brüder, deren Lebensumstände so viel schwerer sind als unsere, wie etwa der Gläubigen der orthodoxen Kirche von Antiochien, die durch den Syrien-Krieg am schlimmsten leide. Nach wie vor gebe es etwa keine Nachricht vom Metropoliten von Aleppo, Boulos (Yazigi), der 2013 gemeinsam mit seinem orientalisch-orthodoxen Amtsbruder Mor Gregorios Youhanna Ibrahim entführt wurde. Bischof Andrej appellierte an die Gläubigen, das Gebet für die bedrängten Christen des Nahen Ostens zu intensivieren.

Metropolit Arsenios dankte seinem Bruder im Bischofsamt für die Einladung zur gemeinsamen Feier in seiner Kirche und die Ehre, die dieser ihm mit der Bitte, dem Gottesdienst vorzustehen, zukommen ließ. Er lobte die Ausführungen des Bischofs und betonte ebenfalls die positiven Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte. Die gute Meinung der Menschen in Österreich beruhe insbesondere auf der Befolgung des im heutigen Evangelium gelesenen Aufrufs „Komm und sieh!“ In früheren Jahren gab es mancherorts eine gewisse Skepsis oder manchmal sogar Ablehnung gegenüber der orthodoxen Kirche. Doch viele Menschen wären dem Aufruf „Komm und sieh!“ gefolgt, sie hätten die orthodoxen Kirchen besucht, Gottesdienste miterlebt und Gläubige kennengelernt und hätten so eine Wertschätzung für die orthodoxe Kirche entwickelt, für ihren geistlichen Reichtum, für die Schönheit ihrer Gottesdienste, die Ernsthaftigkeit des Fastens und die herzliche Gastfreundschaft.

Die heutige gemeinsame Feier der Vesper sei auch Ausdruck davon, dass wir eine Kirche sind, nicht etwa nur eine Konföderation von Kirchen. Wenn eine Ortskirche leide, leide die ganze Orthodoxie mit. Das sei beispielsweise jetzt in Syrien der Fall, oder auch in Montenegro, wo eine ablehnend zur Kirche eingestellte Regierung in Montenegro das Eigentumsrecht der serbisch-orthodoxen Kirche gefährde. In solchen Momenten stünden wir als orthodoxe Kirche zusammen und unterstützen einander so gut wir können.

Im Anschluss an die Feierlichkeiten lud Bischof Andrej alle Anwesenden zu einem reichhaltigen Abendessen in den Gemeindesaal ein, wo noch gesprochen, diskutiert, gegessen und getrunken und gesungen wurde.

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