„Des Todes Tod feiern wir“

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Metropolit Arsenios von Austria und Exarch von Ungarn und Mitteleuropa

„Des Todes Tod feiern wir, die Vernichtung der Unterwelt, den Anbeginn eines anderen, des ewigen Lebens, und tanzend singen wir Ihm, der dies wirkte.“[1]

„Weißt du, was es heißt, dass wir ‚des Todes Tod, die Vernichtung der Unterwelt‘ feiern? Es bedeutet, dass Gott uns, die wir hier in diesem Leben zum ewigen Tod verurteilt sind, genommen hat und auf die andere Seite gestellt hat, in das ewige Leben, und so eine Brücke über die Kluft der Ewigkeiten geschlagen hat. Seit Ewigkeiten konnte die Welt nicht zur Erlösung gelangen. Hast du also verstanden, was Christus bewirkt hat? Wer konnte den Tod vernichten? Niemand. Nur unser Christus. Und jetzt feiern wir ‚den Anbeginn eines anderen, des ewigen Lebens, und tanzend singen wir Ihm, der dies wirkte‘. […] Als Christen müssen wir „Christus ist auferstanden!“ singen und dabei tanzen und springen. ‚Des Todes Tod feiern wir‘. Es gibt keine größere Freude als diese.“[2]

 

Vielleicht kennen viele diese Worte des hl. Porphyrios des Kavsokalyviten, die er zu seinem persönlichen Arzt und geistigem Kind sagte und die vom eingangs genannten Ostertroparion inspiriert sind.

Warum gibt es keine größere Freude als den Tod des Todes? Gehen wir über die zahllosen Seiten hinaus, die aus wissenschaftlicher und philosophischer Sicht dazu geschrieben wurden, und bedenken wir ganz einfach, wie einer unserer Zeitgenossen, der auch Arzt ist, hört, mit welchem Enthusiasmus vom Tod des Todes gesprochen wird. Handelt es sich dabei um eine nutzlose Tautologie oder lediglich um ein rhetorisches Stilmittel, um ein Oxymoron?

Es stimmt, dass wir alle, sowohl die Älteren als auch nicht selten die Jüngeren, uns oft beherrscht von der Angst einer Leere fühlen, wir stehen ganz nah am Rand einer immateriellen, aber auch geistigen Kluft. Oft können wir deshalb die Gegenwart nicht mehr wahrnehmen und auch die Zukunft entschwindet uns. Wir sehen, wie alles Materielle letztlich schwindet und wir erleben Trennungen von bestimmten Situationen, von örtlichen Begebenheiten, aber besonders von Personen. Bei Begräbnissen von Christen hören wir, dass die Lösung des natürlichen Bandes zwischen Seele und Leib, der Tod, wahrhaft ein furchteinflößendes Mysterium ist. „Wie sind wir dem Verderben übergeben und dem Tod verbunden worden?“[3] Diese Frage des Troparions kommt uns sofort in den Sinn, wenn wir eine geliebte Person zu Grabe tragen müssen oder wenn wir von der rasanten Ausbreitung einer bedrohlichen Krankheit erfahren. Doch statt uns von dieser Frage voll Kummer und Selbstaufgabe ertränken zu lassen, müssen wir sie mit Selbsterkenntnis und Demut zu beantworten suchen. Natürlich sind wir keine Schatten, die wie in einem Traum wandeln, wie es etwa Pindar beschrieben hat. Wir leben nicht nur für die Symposien, den Schmuck und für die menschlichen Beziehungen, deren Verlust die Toten so sehr betrauerten, wie ihre Grabinschriften verlauten. Schon vor der Trennung von allem Irdischen können wir den „Tod“ hinter uns lassen und unsere wahre Geschichte leben. 

Das Wissen um die Geschichte der Menschheit antwortet nicht nur auf die Frage, wie wir dem Verderben übergeben wurden, sondern auch darauf, wie wir die Möglichkeit haben, auf ewig und ohne Ende die Unvergänglichkeit wieder zu erlangen. Mit dem Psalmisten erkennen wir, dass „der Herr unser Gott ist, Er hat uns geschaffen und nicht wir uns“ (Ps 99,3). Wir erkennen an, dass Gott unser Schöpfer ist. Sein schöpferisches Wort ist unser Anfang und die Grundlage unserer Existenz. So singen wir in den Hymnen der Kirche und bekennen: „Aus der Erde hast Du meinen Leib geschaffen und weil Du mich als lebendiges Wesen aus sichtbarer und unsichtbarer Natur zusammensetzen wolltest, hast Du mir mit Deinem göttlichen und lebenschaffenden Odem eine Seele gegeben […].“[4] In einem anderen Troparion wendet sich der Sänger der Hymnen erneut an seinen Schöpfer und bekennt: „Nach Deinem Bild und Dir ähnlich hast Du den Menschen geschaffen, ins Paradies hast Du ihn gestellt, um über Deine Geschöpfe zu herrschen. Von der Missgunst des Teufels betrogen, hat er von der Speise gekostet und übertrat Deine Gebote. Deshalb hast Du entschieden, dass er erneut zur Erde zurückkehre, von der er geschaffen wurde, und die ewige Ruhe suche.“[5]

Das Umherirren jedes einzelnen Menschen hat ein Ende, wenn er Christus als wahren Herrn anerkennt. Die Fülle der Zeit ist gekommen und ein einziger Tod „wurde zum Botschafter der Unsterblichkeit“[6]. Der Gottmensch wurde ins Grabmal gelegt, aber Er ist auferstanden und das Paradies wurde geöffnet!

Das „Töten“ des Todes und die Vernichtung der Unterwelt sind für die Christen die zentrale Botschaft von Ostern, des Festes der Feste, des Hochfestes aller Hochfeste.

Wie hat die Menschheit aber überhaupt den Tod gekostet? Sie Sünde des Menschen, als Ungehorsam und Widerstand gegen den Willen Gottes, hat ihn entfernt und entfernt ihn immer weiter von Ihm, der Quelle des Lebens. An die Römer gerichtet schreibt der Apostel Paulus, dass der Tod durch die Sünde in die Welt kam (Röm 5,12). Dem fügt der hl. Johannes Chrysostomus hinzu: „Nicht den Tod fürchten wir, sondern die Sünde. Denn nicht der Tod hat die Sünde geboren, sondern die Sünde hat uns den Tod geboren, der Tod aber wurde zum Heilmittel der Sünde“[7]. Aufgrund dieses Gedankens kommt er schließlich zu dem Schluss, dass der Tod an sich eigentlich nichts Schlimmes ist, und er rät uns, auf das prophetische Wort der Psalmen zu achten: „Kostbar ist vor dem Herrn der Tod Seiner Frommen“ (Ps 115,6) und „der Tod des Sünders ist schrecklich“ (Ps 33,22). 

Die ersten Menschen, die ersten Geschöpfe des Schöpfergottes und Vaters, waren auch die ersten, die aufgrund des schlechten Gebrauchs ihres freien Willens und der Selbstbestimmung (autexousion) den geistigen Tod und – als Folge von diesem – den körperlichen Tod erlitten. In Adam haben auch alle seine Nachkommen gesündigt. Der Tod wurde an die ganze Menschheit weitergegeben.[8] Gott hat den Tod nicht geschaffen, wie es im Buch der Weisheit Salomos heißt: „Denn Gott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am Untergang der Lebenden“ (Weish 1,13). Ganz im Gegenteil: Durch Sein Gebot wollte Er eigentlich dessen Entstehung verhindern, ohne dabei aber die Freiheit des Menschen eingrenzen zu wollen.[9]

Der Tod ist nach dem Verständnis der orthodoxen Theologie und Lehre der Kirche eine Entfremdung des Menschen von der Quelle des Lebens, von Gott. Der Mensch besteht nicht als ein biologisches Einzelwesen (Monade), sondern als Person, die über Geist, Freiheit und herrschende Gewalt über die Schöpfung verfügt. Ursprünglich war er weder sterblich noch unsterblich. Er wurde an die Grenze zwischen sterblicher und unsterblicher Natur gestellt und war für beides empfänglich. Diesbezüglich schreibt der hl. Theophilus von Antiochien: „Weder unsterblich also noch auch sterblich hat er [Gott] ihn [den Menschen] erschaffen, sondern, wie gesagt, fähig für beides, daß er, wenn er durch die Beobachtung des göttlichen Gebotes der Unsterblichkeit sich zuwendete, die Unsterblichkeit als Lohn von Gott empfing und ein Gott würde, hinwiederum aber, wenn er durch Ungehorsam gegen Gott sich auf Seite des Todes stellte, selbst die Ursache seines Todes würde. Denn Gott hat den Menschen mit Freiheit und Selbstbestimmung begabt erschaffen.“[10] Der Mensch als vernunftbegabtes und freies Wesen konnte sich entscheiden, das Gebot Gottes zu halten und an Seiner Unsterblichkeit teilzuhaben. Doch der Mensch entschied sich für den Tod, aus Sorglosigkeit und Ungehorsam, wie der Bekenner des 2. Jahrhunderts schrieb. Den Tod aber hat Gott dem Menschen aus Menschenliebe und Barmherzigkeit geschenkt, damit „jeder, der will, sich das ewige Leben erwerben [kann]. Gott hat uns nämlich Sein Gesetz und heiligen Gebote gegeben, auf daß durch deren Erfüllung ein jeder das Heil erlangen, zur Auferstehung gelangen und die Unvergänglichkeit erben kann.“[11]

Gott, der als das Leben selbst und als Quelle des Lebens „allein Unsterblichkeit besitzt“ (1 Tim 6,16), hat die Seele des Menschen geschaffen, unsterblich nicht aus sich selbst heraus, sondern mit der Möglichkeit zur Unsterblichkeit zu gelangen. Ergebnis der schöpferischen Kraft Gottes ist auch das natürliche Leben, an dem der Mensch teilhat. Das Leben in Gott wird durch die Einheit von Leib und Seele vollbracht und ist Teilhabe am schöpferischen Wirken Gottes. Nach dem hl. Gregorios Palamas sind sowohl das natürliche Leben, das Sein und das Wissen als auch alles, das zu diesen zählt, Ergebnisse der göttlichen Energien und nicht die Energien Gottes selbst.[12] Die Vollkommenheit in diesem Leben, die mit der Einhaltung des göttlichen Gebots erfüllt worden wäre, d. h. mit der Erhaltung der Teilhabe an der göttlichen energeia, wurde durch den Ungehorsam unmöglich gemacht.[13]

Der Tod kam in die Welt nicht als Vergeltung Gottes, sondern aufgrund des schlechten Gebrauchs des freien Willens des Menschen, als Folge seines Ungehorsams. Nach dem Apostel Paulus hat dies weitreichende Folgen: „Wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt kam und durch die Sünde der Tod, so ist der Tod zu allen Menschen gelangt“ (Röm 5,12). Nach Gregorios Palamas hatte Gott vor dem Sündenfall dem Menschen Seinen Willen geoffenbart, der ihn zur Unsterblichkeit geführt hätte. Zugleich warnte Er sich jedoch, dass der Bruch Seines lebenschaffenden göttlichen Gebots den Tod zur Folge habe.[14]

Die Folgen der ererbten Entscheidung waren dramatisch für die ganze Menschheit. Der Bruch der Gemeinschaft mit Gott ließ die geistigen Sinne verkümmern und führte zum psychischen, zum geistigen Tod als Folge des Ungehorsams dem göttlichen Willen gegenüber. Dem folgte der leibliche Tod, als Konsequenz des geistigen Todes, den wir alle erben. Die Sterblichkeit des Menschen zeigt sich als ein lange Zeit andauernder Tod, so Gregorios Palamas, oder, anders gesagt, als zahllose aufeinander folgende Tode, bis der endgültige Tod des Leibes eintritt.[15] Gregorios Palamas führt uns sodann zur Feststellung der übermäßigen Menschenliebe Gottes, die dieser durch die Möglichkeiten wirkt, die Er dem gefallenen Menschen gibt: Gott gab ihm so viel Zeit wie der Mensch brauchte, um zur Umkehr geführt zu werden; barmherzig erzieht Er ihn und segnet die Vermehrung seiner Nachkommen, damit er nicht in verzweifelt, zumal die Zahl der Geburten die Zahl der Todesfälle übersteigt. Viele Nachkommen Adams wurden „besser“ als dieser in Bezug auf die Gotteserkenntnis, die Tugendhaftigkeit und das Wissen allgemein. Doch weil niemand von ihnen vollkommen sündenlos lebte, sorgte Gott mit Seinen Heilsplan dafür, dass die Wunde des Menschengeschlechts geheilt werde. Zum geeigneten Zeitpunkt trieb das vielbesungene Reis aus, die Hochheilige Gottesgebärerin, aus der Christus wie eine Blüte hervortrat.[16]

Meistens wird der Tod, als Trennung vom und Abwesenheit des Lebens, als Strafe oder Selbstbestrafung des Menschen verstanden und diese Deutung nimmt auch die ewige Hölle an. Doch wenn die Väter vom Tod sprechen, betonen sie die Menschenliebe, das Erbarmen und die Liebe Gottes. Nach der christlich-orthodoxen Auffassung ist die „Erlösung“ die Heilung der Wunden des nach dem Ebenbild Gottes geschaffenen Menschen und die Unsterblichkeit ist die Wirkung seiner Verbindung mit den göttlichen Energien. Das paradiesische Leben ist also Liebe und Beziehung mit Gott, während die Hölle genau das Gegenteil davon ist: Unverbundenheit, Gemeinschaftslosigkeit, Hass und liebesunfähiges Leben.[17] Der Tod hat dabei die Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf zerrissen, das Geschöpf wurde vom Schöpfer aus dem Paradies vertrieben. Viele Hymnen zeichnen ein Bild von Adam, der auf der anderen Seite des Ufers steht und über die eigene Entblößung wehklagt.[18] Die Sünde und der Ungehorsam gegenüber dem göttlichen Willen machten ihn schwach und anfällig, er entbehrt der guten Dinge und vor allem der Beziehung mit Gott, der ewigen Ruhe und des ewigen Lebens. Er, der für die Unsterblichkeit geboren worden war, ruft voll Trauer: „Der einstige Herrscher über alles irdischen Geschöpfe Gottes ist jetzt ein Gefangener […], erbarmungswürdig trage ich jetzt als Sterblicher die Hülle der Sterblichkeit“[19]. Auf den ersten Blick schlug der Plan Gottes, die Unsterblichkeit für den Menschen, fehl: der überaus böse Feind des Menschengeschlechts schaffte es „durch einen ruchlosen Rat“, den Menschen zu verführen, der ihm in der Folge zum Opfer fiel. Der Feind entkleidete ihn des Gewandes der ihm geschenkten Güter und des ganzen Reichtums der Gnadengaben Gottes und ließ ihn ganz nackt stehen. Der gefallene Mensch, wissend um die Tragik seines Zustandes, klagt und ruft sich sein früheres Leben ins Gedächtnis, indem er Gott anfleht, ihm „die ursprüngliche Schönheit“ wiederherzustellen.

Gott konnte unmöglich Sein Geschöpf den Fesseln der Sünde und des Todes überlassen. Er hat einen Plan, um die gefallene Natur des Menschen wiederherzustellen und ihn von der Vergänglichkeit und dem Tod zu erlösen. Der Plan Gottes für die Erlösung des Menschen ist der Göttliche Heilsplan. Die Erlösung beschränkt sich nicht nur auf die Vergebung der Sünden, sondern ist die ontologische Erneuerung der ganzen Natur des Menschen. Zunächst verhieß Gott durch die Vorväter, die Patriarchen und Propheten Seinem Volk die Erlösung und führte es in das Land Seiner Verheißung, wo die ersehnte Erfüllung Seines Versprechens durch Jesus Christus verheißen wurde.

Durch die Geburt des Herrn wurde der Göttliche Heilsplan für die Menschen sichtbar. Das ganze Leben Christi, Seine Lehre, Seine Wunder, Sein Leiden und Seine Auferstehung, die Himmelfahrt des Gottmenschen und die Herabsendung des Heiligen Geistes – sie alle sind grundlegend für die Erlösung des Menschen. Der Heilsplan Gottes wird schließlich in der Kirche fortgesetzt.[20] In der von Gott gestifteten Kirche wird das erlösende Werk des Herrn für alle Menschen gleichermaßen vollzogen, durch die Teilhabe an der Göttlichen Gnade durch die Heiligen Mysterien (besonders der Taufe und der Heiligen Eucharistie), aber auch durch den unablässigen Lobpreis des Dreifaltigen Gottes und der Vereinigung des ganzen Menschengeschlechts und der ganzen Schöpfung mit Ihm durch das Gebet.

Die einzige Möglichkeit der Erlösung für den gefallenen Menschen besteht durch die Kirche, was der hl. Cyprian von Karthago pointiert auf den Punkt bringt: „extra ecclesiam salus non est“ – „außerhalb der Kirche gibt es kein Heil“[21].

Durch das Mysterium der Menschwerdung des Herrn wurde die Möglichkeit geschaffen, dass der Mensch sich vom Bösen ab- und sich bewusst zum Guten hinwenden kann. Wie auch die Entfernung von Gott aufgrund des freien Willens des Menschen geschah, so ist auch der freie Wille und kein Zwang für seine Rückkehr in Gottes Liebe nötig. „Der Mensch wurde gottähnlich geschaffen, selig und geehrt mit seinem freien Willen“, schreibt der hl. Gregor von Nyssa. „Er würde seine Würde verlieren, wenn er gezwungen würde, seinen Zustand zu verändern. Der menschlichen Natur verlangte es mit ihrer freien Selbstbestimmung nach etwas Verbotenem, wenn sie aber durch Zwang davon entfernt worden wäre, würde sie die ‚Gottgleichheit‘ verlieren, denn die freie Selbstbestimmung [autexousion] ist ‚Gottgleichheit‘ [isotheon]. Damit aber beides bewahrt werden möge, d. h. die freie Selbstbestimmung des Menschen wie auch die Auslöschung des Bösen, hat die Weisheit Gottes dafür Sorge getragen, dass der Mensch seinen Willen tun kann, um auch vom Schlechten zu kosten, nach dem es ihm verlangte, und so selbst erfahre, wofür er es eingetauscht hatte, um auf diese Weise wieder willentlich zur ursprünglichen Seligkeit zurückzukehren und aus freiem Willen von seiner Natur alles Leidenschaftsvolle und Unvernünftige zu entfernen, wie wenn es eine schwere Last wäre.“[22]

Die Wiederherstellung des Menschen geschieht durch die Menschwerdung des Sohnes Gottes und ganz besonders durch Sein Opfer. Gott hat Seinen Sohn auf die Erde gesandt, der sich selbst als Lösegeld für alle hingegeben hat.[23] Auf diesem Grund wird deutlich, dass das Opfer des Sohnes Gottes in der Geschichte des Göttlichen Heilsplans erforderlich war, damit der gefallene Mensch wieder zurückfinden, neu geboren und erneut die Gnade erlangen konnte. Das Opfer des Blutes Christi ist das Mittel, durch das Gott die Menschheit befreit und von der Sünde und dem Tod befreit. „In ihm haben wir die Erlösung durch Sein Blut, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum Seiner Gnade“ (Eph 1,7).

Vor Seinem Leiden sagte Christus zu Seinen Jüngern, dass „der Menschensohn nicht gekommen ist, um Sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und Sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“ (Mk 10,45). Das „Lösegeld“ ist nicht als eine Art Gegenleistung zu verstehen, die Christus auf dem Kreuz erbracht hat, um den Menschen vom Tod zu erlösen. Das Lösegeld ist engstens verbunden mit dem Opfer Jesu, das in seiner opferbereiten Liebe gründet, für die Befreiung des Menschen von den Fesseln der Sünde. „Freigekauft hast Du uns vom Fluch des Gesetzes mit Deinem kostbaren Blut“, heißt es in den Hymnen unserer Kirche. „Das Blut des Herrn ist das Lösegeld für die Erlösung des Menschen und offenbart die opferbereite Liebe Gottes zum Menschen, zur Wiederaufrichtung des Geschaffenen in die lebenschaffende Beziehung mit dem Ungeschaffenen, zur Aufgabe der existenziellen Autonomie der Individualität und zur Beförderung des Lebens aus der liebevollen Gemeinschaft.[24]

Das Blut des gottmenschlichen Herrn wird von Ihm selbst und aus freiem Willen für das Leben und die Erlösung der Welt dargebracht. Im Hebräerbrief heißt es bezüglich der Opfer des Alten Testaments und zur unzweifelhaft unüberbietbaren Bedeutung des göttlichen Opfers Christi: „Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer jungen Kuh die Unreinen, die damit besprengt werden, so heiligt, dass sie leiblich rein werden, um wie viel mehr wird das Blut Christi, der Sich selbst als makelloses Opfer kraft des ewigen Geistes Gott dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott dienen. Und darum ist Er der Mittler eines neuen Bundes; Sein Tod hat die Erlösung von den im ersten Bund begangenen Übertretungen bewirkt, damit die Berufenen das verheißene ewige Erbe erhalten.“ (Hebr 9,13–15) Die unüberbietbare Überlegenheit des göttlichen Opfers gründet auf dem eigenen Willen des Herrn, sich für das Leben und die Erlösung der Welt zu opfern.

Das Opfer des Herrn, Sein Tod erlöst den Menschen von den Fesseln der Sünde. Der Tod des Herrn auf dem Kreuz offenbart sich letztlich als Sieg. Der Evangelist Johannes beschreibt die unendliche Größe der Liebe des Herrn zu den Menschen, die bis zum Äußersten geht: „Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.“ (Joh 13,1) Als der Herr auf dem Kreuz seinen letzten Atemzug tat, rief Er: „Es ist vollbracht!“ (Joh 19,30) Diese letzte Schrei Christi auf dem Kreuz „darf nicht als Schrei der Selbstaufgabe verstanden werden, sondern als Siegesschrei“[25]. Zu dieser Stunde wurde das Werk vollbracht, das Ziel wurde erreicht, die Verpflichtung, die der Herr selbst aus freiem Willen auf Sich genommen hatte, wurde erfüllt.

Der Sohn und Logos Gottes wurde aus Liebe als Mensch geboren und machte sich dadurch unsere gebrochene menschliche Natur zu eigen. Gemäß dem Göttlichen Heilsplan und aus Liebe hat Er den Tod auf Sich genommen, um „die Macht des Todes“ zu brechen.[26] Seine Liebe wird bis zum Äußersten gefordert, aber nicht aufgerieben, denn „das Licht leuchtet in der Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht erfasst“ (Joh 1,5). Aus Liebe hat Er sich selbst als Opfer für uns dargebracht. Er sagt selbst von sich: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.“ (Joh 10,11) Das Mysterium Seines Opfers aus freiem und selbst getroffenem Willen hat uns Christus selbst gezeigt. Sein Gehorsam gegenüber dem Göttlichen Heilsplan zeigt, nach Seinen göttlichen Worten, Seine tiefe Liebesbeziehung mit Gott-Vater: „Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.“ (Joh 10,17–18)

Der menschgewordene Sohn und Logos Gottes blieb, obwohl Er alle Sünden des ganzen Menschengeschlechts auf Sich nahm und für uns zum „Fluch“ (Gal 3,14) wurde, doch selbst sündenlos. „Auch wenn Er selbst zur Sünde wurde, blieb Er doch über sie […] heilig der Sünde nach als Gott“ und Er wurde von Seinem Vater angenommen als wohlriechendes Rauchopfer.[27] Auch wenn sich der Leib Christi im Grab befand, stieg Er hinunter in das Reich der Unterwelt, um mit der Macht Seiner Gottheit und mit Seiner erlösenden Botschaft die seit Ewigkeiten Verstorbenen zu befreien und ihnen den Weg der Erlösung zu zeigen.[28] Der Herr hat mit Seinem allheiligen Leib im Grab die fleischliche Vergänglichkeit besiegt und unsere eigene künftige Unvergänglichkeit und Auferstehung offenbar gemacht. Er hat den Tod vernichtet und den Seelen der Menschen die Befreiung von den Fesseln der Vergänglichkeit und des Todes verkündet.

Der hl. Epiphanius von Zypern besingt auf poetische Weise die „Höllenfahrt“ Christi gemäß der Tradition der Kirche: „Heute werden gerettet die auf der Erde leben und jene, die seit Ewigkeiten unter der Erde sind. Heute wird die ganze Welt gerettet, die sichtbare und die unsichtbare. Die Pforten der Unterwelt werden geöffnet. Der Herr tritt ein zu den Knechten. Zu den Toten Gott, das Leben zu den Sterblichen.“[29] Wie eine Vision beschreibt der heilige Vater die Erfüllung der Prophezeiungen und ruft: „Lasst uns hinabsteigen mit Ihm, die Vergebung bringen, uns eilen, lasst uns tanzen und hinaufziehen, lasst uns lobsingen und uns eilen!“ Er sieht die Versöhnung Gottes mit den Menschen, die Befreiung der Verurteilten durch den gütigen Gebieter. Er stellt uns „die Verstorbenen in den Gräbern“ vor Augen, die der bittere und unersättliche Tod verschlungen hat, nachdem er sie gequält und von Gott getrennt hat. Er hat sie alle über Adam aufgehäuft; der letzte ist Johannes der Täufer, der Wegbereiter der Erlösung: „Hier liegt gefangen Adam, der Erstgeschaffene und Erstgeborene aller, der Unterste aller unten Verurteilten. Dort ist Abel, … dort Noah, … dort Abraham, … dort unten gebunden auch Isaak, … dort Jakob, der in der Unterwelt große Schmerzen leidet, … dort Joseph, … dort Moses, … und sogar David und Jona, sage ich. Dort ist auch der große Johannes, größer als alle Propheten“, der zweifache Wegbereiter, der als Kind bereits die Jungfrauengeburt und auch in der Unterwelt Christus ankündigte. Der Menschenliebende Christus, der aus freiem Willen gekreuzigt und begraben wurde, geht zu ihnen allen, um sie zu befreien und sie den Lebenden zuzurechnen.[30] In die Münder der Gerechten, die Erlösung aus jener „schmerzhaften, beschämenden, vom Feind beherrschten, finsteren Nacht“ erflehen, legt der Autor prophetische Worte des Alten Testaments: „Und einer sprach zu Gott: ‚Erhöre meine Stimme aus dem Schoß der Unterwelt!‘ (Jona 2,3), ein anderer sprach: ‚Aus der Tiefe rief ich zu Dir, Herr! Herr, erhöre meine Stimme!‘ (Ps 129,1–2), wieder ein anderer: „Lass leuchten Dein Angesicht und wir werden gerettet‘, ein anderer: ‚Der Du auf den Cherubim thronst, erscheine!‘, wieder ein anderer: ‚Weise auf Deine Macht und komm, uns zu erretten!‘ (Ps 79,2–4), ein anderer sagte: ‚Eile, dass Deine Barmherzigkeit uns erreiche!‘ (Ps 78,8) und ein anderer: ‚Entreiße meine Seele aus der Unterwelt‘ (Ps 29,4), ein weiterer: ‚Verlasse meine Seele nicht in der Unterwelt‘ (Ps 15,10) und schließlich: ‚Mein Leben erhebe sich aus der Vergänglichkeit zu Dir, mein Herr und mein Gott‘ (Jona 2,7).“

Um also Gerechtigkeit walten zu lassen, hat der barmherzige Gott-Logos Seine Menschenliebe nicht nur durch Sein Fleisch den Lebenden gegenüber erwiesen, sondern auch den körperlosen Seelen durch Seine gottvolle und unbefleckte Seele.[31]

Schließlich lädt uns Epiphanius von Zypern ein, geistig am Hinabsteigen Christi teilzunehmen und zu sehen, wie die Pforten der Unterwelt geöffnet werden, die Scharen sich sammeln, die Fesseln zerschlagen und die unzerstörbaren Ketten dahinschmelzen wie Wachs.[32] „Hebt euch, ihr uralten Pforten!“ „Erhebt, ihr Herrscher, die Pforten euer Reiche. Siehe, der König der Herrlichkeit tritt ein als starker und mächtiger Herr, um die Häupter der Drachen zu zertreten. Eure Macht hat ein Ende, eure Gewaltherrschaft ist ganz zunichte, eure Kraft wurde zertreten und ist entschwunden.“[33] Epiphanius stellt das Bild der Befreiung des Adams neben das Bild seines Sündenfalls: Ein lautes Getöse wurde damals vernommen und rief die Furcht und die Entfernung von Gott hervor. Ein lautes Getöse erhebt sich auch jetzt und ruft Hoffnung und Optimismus auf die ewige Erlösung hervor.[34]

Auch der Hymnograph beschreibt mit lebhaften Bildern die Persönlichkeit des Hades und enthüllt voller Freude dessen Gedanken: „Heute klagt der Hades und ruft: ‚Hätte ich doch den aus Maria Geborenen nicht aufgenommen!“[35] Nach dem Dichter klagt Hades, weil er sein eigenes Unvermögen vor der Größte der über alle Natur hinausgehenden Macht Gottes spürt, der ihm seine Macht entreißt, die ihm nicht gehörte, sondern die er durch List erschlich: „Denn zu mir ist Er gekommen und hat meine Macht gelöst, die eisernen Pforten hat Er zerschmettert, die Seelen, die ich ehemals hatte, hat Er als Gott auferweckt.“ Dazu können die Christen nur dankbar rufen: „Ehre sei Deinem Kreuz, Herr, und Deiner Auferstehung!“[36], denn sie glauben fest, dass „Christus auferstanden ist und kein Toter mehr im Grabe weilt. Denn Christus, von den Toten auferstanden, wurde der Erstling der Entschlafenen. Ihm sei alle Herrlichkeit und Macht in alle Ewigkeit.“[37] Mit diesen Worten schließt ein für das liturgische Leben äußerst bedeutsamer Text, nämlich die „Katechetische Rede auf das Heilige Osterfest“ des hl. Johannes Chrysostomus, die wir jedes Jahr sehnsüchtig erwarten und in der ersten österlichen Göttlichen Liturgie hören, gemeinsam mit dem Ruf „Christus ist auferstanden!“

Johannes Chrysostomus verkündet, dass der Tod Christi das Menschengeschlecht von den Fesseln des Todes befreite. „Niemand fürchte den Tod, denn des Erlösers Tod hat uns befreit. Er hat ihn vernichtet, Der von ihm umfangen war. Er hat gefesselt den Hades, Der zum Hades hinabstieg. Er ließ Bitterkeit erfahren ihn, der gekostet hat von Seinem Fleisch.“ Der hl. Vater fährt mit den Worten des Propheten Jesaja fort: „‚Der Hades‘, spricht er, ‚ward voll Bitterkeit, als er unten mit Dir zusammentraf.‘ Er ward voll Bitterkeit, denn er ward hinweggerafft. Er ward voll Bitterkeit, denn er ward gestürzt. Er ward voll Bitterkeit, denn er ward gefesselt. Er nahm den Leib und traf auf Gott. Er nahm Erde und begegnete dem Himmel.“[38]

Unsere Erlösung beginnt mit der Auferstehung des Herrn. Als der Herr aus der Unterwelt hinaufstieg zog Er mit Sich in der Person des Adam das ganze Menschengeschlecht. Niemand muss mehr über seine Fehler wehklagen, denn gekommen ist die Vergebung aus allheiligen Grab Christi. Niemand muss mehr über die Armut klagen, denn offenbar geworden ist das allen gemeinsame Reich Gottes. Niemand muss mehr den Tod fürchten, denn der Tod des Erlösers hat uns von seinen Fesseln befreit. „Wo ist, Tod, dein Stachel? Wo ist, Hades, dein Sieg? Auferstanden ist Christus und du bist gestürzt. Auferstanden ist Christus und gefallen sind die Dämonen. Auferstanden ist Christus und die Engel freuen sich.“[39]

Niemand bezweifelt, dass wir als von der Erde genommene Menschen einmal sterben müssen, aber „wenn wir allein für dieses Leben unsere Hoffnung auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen.“ Alle Nachkommen des aus Lehm geschaffenen Adam leben das biologisch-irdische Leben, das wir in der Vergänglichkeit beenden, aber „in Christus werden alle lebendig gemacht werden“, versichert uns der Apostel Paulus (1 Kor 15,19–22). Christus selbst hat mit Seinen gottmenschlichen Lippen verheißen: „Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen.“ (Joh 8,51) Nachdem Er gelitten hat und begraben wurde, ist Er auferstanden und hat den Tod besiegt, den „letzten Feind“. Durch das Einhalten Seines Wortes wird die Sünde, das „Zentrum der Todes“ besiegt. Den Sieg über die Sünde, den Sieg über den Tod hat uns Gott geschenkt durch unseren auferstandenen Herrn Jesus Christus und deshalb möge unser Dank darüber ohne Unterlass sein.[40]

„Verschlungen ist der Tod vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“, schreibt der Apostel Paulus (1 Kor 15,55). Christus ist der zweite Adam, der lebendig machende Geist, der zweite Mensch, der Herr vom Himmel, der Himmlische. „Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden.“ (1 Kor 15,45–49). Auf diese Weise versöhnt und als neue Schöpfung in Christus, werden wir den Beginn des ewigen Lebens leben und singen: „Des Todes Tod feiern wir, die Vernichtung der Unterwelt, den Anbeginn eines anderen, des ewigen Lebens, und tanzend singen wir Ihm, der dies wirkte.“ Zu diesem Troparion gab der hl. Paisios einen weisen Ratschlag: „Wenn du niedergeschlagen bist, wenn du aus irgendeinem Grund besorgt bist, dann setz dich hin und sprich leises dieses Troparion. Konzentriere deinen Geist auf das, was das Troparion sagt. Und wenn sich dann nicht sofort dein Geist verändert, dann komm und sag es mir.“[41] Wenn der Tod die Abwesenheit von Leben ist, was kann dann der Tod des Todes anderes sein als die Anwesenheit des Lebens? Entfernt von Christus gibt es kein wahres Leben. Erfüllt die Kirche Seinen Auftrag, um die Menschen zu Ihm zu führen?

Ein zeitgenössischer Theologe und Priester gibt darauf eine zwar kurze, dafür aber gehaltvolle Antwort aus dem Geist der Auferstehung: „Wenn uns die Frage überkommt, was die Kirche beitragen kann zur Bekämpfung jeglicher Form gesellschaftlicher Fehlfunktionen, ist die Antwort oft nur eine einzige: die Kirche, als Leib Christi, ist nicht wie Aspirin für die Kopfschmerzen dieser Welt. Sie führt hinein in ein Leben, das dem gläubigen Menschen die Möglichkeit gibt, jeden seiner Tode zu besiegen und mit dem Apostel Paulus zu bekennen: ‚wir sind wie Sterbende und siehe, wir leben‘ (2 Kor 6,9).[42] Das Leben in der Kirche ist ein Weg des Kreuzes und der Auferstehung: Fall und Wiederaufstehen, Selbsterkenntnis, Umkehr und Demut, Hinwendung zum Mitmenschen, Opfer des Einzelnen für das Ganze, Abtötung des alten Menschen und Vereinigung des neuen mit Gott durch das Gebet, Kämpfe auf dem Weg vom Kreuz zur Auferstehung, bestärkt durch die lebenschaffenden Gnade der Göttlichen Mysterien.

Ich beschließe diese wenigen Zeilen über den Tod des Todes durch die Auferstehung unseres Herrn mit einigen Gedanken des Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus zum Osterfest: „[…] Doch Christus ist von den Toten auferstanden und hat auch dadurch bewiesen, dass der Tod unfähig ist zu herrschen und die Welt dauerhaft zu verändern. Was der Tod bewirkt, ist umkehrbar, denn es ist entgegen dem Augenschein vorläufig. Es hat weder Wurzeln noch Lebenskraft, während Christus, der den Tod ein für allemal besiegt hat, unsichtbar gegenwärtig ist. Auf Ihn setzen wir unsere Hoffnung und glauben deshalb, dass das Recht auf Leben allen Menschen zusteht. Das Leben und die Auferstehung schenkt uns Er, Jesus Christus, der den Tod und seine Macht über den Menschen zertreten hat. Nur auf Ihn und Seine Lehre darf der Mensch hoffen.“[43]

 

[1] Aus dem Orthros des Ostersonntags, Auferstehungskanon, Siebte Ode, Zweites Troparion.

[2] Kleitos Ioannides, Gegenwärtige Heilige Väter [griech.], Lefkosia 1994, 80 f.

[3] Johannes von Damaskus, Doxastikon. Parakletike aus dem Abendgottesdienst des Samstags (Achter Ton): „Ich klage und leide Schmerzen, wenn ich an den Tod denke und in den Gräbern das Ebenbild Gottes, die für uns geschaffene Schönheit, gestaltlos, ehrlos und ohne Form liegen sehe. O, welch‘ Wunder! Wie geschah an uns dieses Mysterium? Wie sind wir dem Verderben übergeben und dem Tod verbunden worden? Wahrhaft hat Gott dies befohlen, wie geschrieben steht, der den Dahingeschiedenen die ewige Ruhe schenkt.“

[4] Apostichon, Parakletike aus dem Morgengottesdienst des Samstags (Sechster Ton): „Mein Anfang und mein Sein ist Dein schöpferischer Befehl. Denn aus der Erde hast Du meinen Leib geschaffen weil Du mich als lebendiges Wesen aus sichtbarer und unsichtbarer Natur zusammensetzen wolltest, hast Du mir mit Deinem göttlichen und lebenschaffenden Odem eine Seele gegeben […].“

[5] Apostichon, Parakletike aus dem Morgengottesdienst des Samstags (Siebter Ton).

[6] Doxastikon der Aposticha, Parakletike aus dem Morgengottesdienst des Samstags (Achter Ton): „Doch Dein Tod, Herr, wurde zum Botschafter der Unsterblichkeit. Wärst Du nicht ins Grabmal gelegt worden, wäre das Paradies nicht geöffnet worden.“

[7] Johannes Chrysostomus, Lobrede auf die heilige Großmärtyrerin Drosida 6 (PG 50, 691).

[8] Priestermönch Gregorios, Werdet bereit. Eine Annäherung an das Mysterium des Todes [griech.], Berg Athos 2014, 10.

[9] Vgl. Basileios Kalliakmanes, Das Mysterium des Todes im Gottesdienst der Kirche, in: Akten des 9. Panhellenischen Liturgischen Symposiums, Volos 5.–7. November 2007 (Pastorale Bibliothek 19) [griech.], Athen 2009, 67.

[10] Theophilus von Antiochien, An Autolykos (Ad Autolycum), 2, 27; deutsche Übersetzung nach: Frühchristliche Apologeten, Bd. 2, übers. v. J. Leitl (Bibliothek der Kirchenväter [BKV] 14), München 1913, 54. 

[11] Ebd. (BKV 14, 57 f.).

[12] Gregorios Palamas, Über die göttliche und gottschaffende Verbindung, oder über die göttliche und übernatürliche Einfachheit, 19, in: Syngrammata, Bd. 2 [griech.], Thessaloniki 1966, 153.

[13] Vgl. Georgios I. Mantzarides, Christliche Ethik II [griech.], Thessaloniki 2004, 637.

[14] Gregorios Palamas, Kapitel, 47 (PG 150, 1153D). 

[15] Ebd., 52 (PG 150, 1160A).

[16] Ebd., 52 (PG 150, 1160BC).

[17] Vgl. Basileios Kalliakmanes, Das Mysterium des Todes (s. Anm. 9), 68 f.

[18] Doxastikon der Vesper des Käsesonntags, Sechster Ton: „Adam saß dem Paradies gegenüber und wehklagend schmerzte es ihn ob der eigenen Nacktheit […]. Erbarme Dich meiner, des Gefallenen.“

[19] Idiomelon des Käsesonntags, Fünfter Ton: „Weh‘ mir! Adam rief voll Wehklagen, dass Schlage und Frau ihn der göttlichen Nähe beraubt und der Wonne des Paradieses durch das Essen vom Baum entfremdet hatten […]. Rufe mich wieder heraus aus der Knechtschaft des Feindes und rette mich!“

[20] Nikos Matsoukas, Kirche und Reich Gottes, Kirche und Ekklesiologie [griech.], Athen 2003, 71.

[21] Cyprian von Karthago, ep. 73, 21, hg. v. Frederick Diercks (Corpus Christianorum Series Latina 3C), Turnhout 1996.

[22] Gregor von Nyssa, Auf die Entschlafenen, 54, hg. v. G. Heil (Gregorii Nysseni Opera 9,1), Leiden 1967.

[23] Vgl. Gal 4,4 und 1 Tim 2,6.

[24] Chrestos Giannaras, Das Alphabet des Glaubens [griech.], Athen 2006, 168.

[25] Zum Folgenden vgl. Kallistos Ware, Der Aufstieg zu Gott. Glaube und geistliches Leben nach ostkirchlicher Überlieferung. Mit einer Einführung von Emmanuel Jungclaussen, Bern 1998, Kap. 4: Gott – der Mensch. Griech. Text abrufbar unter: bit.ly/3xubPn0.

[26] Kyrill von Alexandrien, Über die Anbetung und den Gottesdienst im Geist und in der Wahrheit, 11 (PG 68, 757A).

[27] Kyrill von Alexandrien, Claphyrorum in Leviticum (PG 69, 549D).

[28] Ders., Über den rechten Glauben, 22 (PG 76, 1165A).

[29] Epiphanius von Salamis, Rede auf die Grablegung des göttlichen Leibes unseres Herrn Jesus Christus, 3 (PG 43, 44A).

[30] Ebd., 3 (PG 43, 452C–453B).

[31] Ebd.

[32] Ebd.

[33] Ebd.

[34] Ebd.

[35] Sticheron der Vesper des Hohen Samstags.

[36] Sticheron der Vesper des Hohen Samstags.

[37] Johannes Chrysostomus, Katechetische Rede auf das Heilige Pascha (PG 59, 721–722).

[38] Ebd.

[39] Ebd.

[40] 1 Kor 15,26. 55–57.

[41] Vgl. Anm. 2.

[42] Georgios Metallenos, „Des Todes Tod feiern wir …“, in: Kyriakatike Eleutherotypia (17. April 2001) [griech.], abrufbar unter: bit.ly/3e4HpQJ [Abruf: 28. April 2021].

[43] Ökumenischer Patriarch Bartholomäus, Osterbotschaft 2015. Deutscher Text: bit.ly/3eLOGnu [Abruf: 28. April 2021].

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