Bischöfe bekennen sich zum Ringen um die Einheit der Kirchen

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Das Verhältnis der christlichen Kirchen in Österreich zueinander ist sehr zufriedenstellend, “aber ganz zufrieden werde ich sein, wenn die Einheit der Kirchen Wirklichkeit sein wird.” Das hat Metropolit Arsenios in einem moderierten Gespräch mit dem evangelisch-lutherischen Bischof Michael Bünker und dem Innsbrucker katholischen Bischof Manfred Scheuer betont, das in der aktuellen Ausgabe des Magazins “Info Europa” veröffentlicht wurde.

Metropolit Arsenios räumt ein, dass es derzeit keine gemeinsame Vorstellung einer Kircheneinheit gibt. Die Kirchen hätten Tausend Jahre in verschiedenen Traditionen die Einheit erlebt, weitere tausend Jahre aber auch die Trennung. Arsenios: “Sicher können wir die Einheit in verschiedenen Traditionen erleben, aber die Einheit des Glaubens ist wichtig.” Die kommende “Lange Nacht der Kirchen” (24. Mai) sei eine sehr gute Gelegenheit für die Christen, einander zu besuchen und einander so besser kennenzulernen, so der Metropolit.

Um das Ziel der Einheit der christlichen Kirchen und wie diese Einheit aussehen soll muss weiter gerungen werden, betont Bischof Manfred Scheuer. Es sei wichtig, sich in den jeweiligen Stärken auszutauschen und nicht so sehr oder nur darauf fixiert zu sein, was noch nicht oder nicht möglich ist, so Scheuer: “Es gibt die gelebte Ökumene, es gibt die diakonische, die caritative Praxis, es gibt das gemeinsame auch politische Zeugnis, und ich glaube schon, dass wir gemeinsam ein Christuszeugnis ablegen in der Gegenwart. Dafür bin ich dankbar.” Es gehöre aber mit zu den Grundprinzipien der Ökumene, “dass ich vom anderen nicht etwas fordere, das er von seinem Selbstverständnis her nicht einlösen kann. Das möchte ich auch respektieren. Und das gilt umgekehrt für die anderen Konfessionen auch.”

Es gebe freilich schon vom Evangelium her eine Vielfalt, die nicht auf einen abstrakten gemeinsamen Nenner gebracht werden kann, so der Bischof: “Es gibt zum Beispiel vier Evangelien und nicht eines, und es gibt viele Ausdrucksformen des Glaubens.” Die Frage sei: “Was gehört zu Einheit und Gemeinsamkeit dazu?” Da gebe es durchaus auch Differenzen im Verständnis dessen, was wichtig ist; etwa die Einheit im Wort Gottes, die Einheit in der Liturgie, in der Feier der Sakramente oder die Einheit im Amt. Vor allem aber brauche es “die Einheit in der Liebe, in der Diakonie; hier kann Gottes- und Nächstenliebe nicht voneinander getrennt werden”.

“Vielfalt soll nicht Beliebigkeit sein, Einheit soll nicht Uniformität sein”, betont Bischof Bünker: “Das heißt, es braucht eine Einheitsvorstellung, die sowohl die Identität als auch die bleibende Differenz im Auge hat.”

Der lutherische Bischof formuliert Wünsche an die Kirchen: Die Evangelische Kirche sollte “evangelischer” werden, “also mehr und deutlicher auf die Grundlagen der Heiligen Schrift hinweisen, die Konzentration auf Jesus Christus noch stärker in den Mittelpunkt stellen”. Von der Katholischen Kirche würde er sich wünschen, “dass sie katholischer wird, damit sie ihre weltweite Verantwortung und damit auch ihre Verantwortung für die anderen Kirchen noch deutlicher wahrnimmt”. Und von der Orthodoxen Kirche erhoffe er sich, “dass sie orthodoxer wird und uns noch stärker in die Spiritualität und in die Tradition der ersten Jahrhunderte und in die Zeit der Einheit der Kirche in Vielfalt hineinführt”.

Um in der Frage der gegenseitigen Anerkennung der Kirchen als Kirche weiterzukommen, “könnte es vielleicht ein produktiver Ansatz sein, von Kirchen anderen Typs zu sprechen, mit einem jeweils unterschiedlichen Selbstverständnis”, so Bünker. Er sei zuversichtlich, “dass das möglich ist, gerade auch, weil wir uns neu darüber verständigen, das jeweilig unterschiedliche Kirchenverständnis zu respektieren”.

Die aktuelle Ausgabe von “Info Europa” widmet sich ganz der kommenden “Langen Nacht der Kirchen” (24. Mai) und stellt diese in einen umfassenderen Kontext von ökumenischen und gesellschaftspolitischen Überlegungen im Rahmen der europäischen Integration. (Infos: www.idm.at)

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