Patrozinium zum Fest des Schutzes der Allerheiligsten Gottesgebärerin im orthodoxen Kloster St. Andrä
Am 1. Oktober fand im Kloster Schutz der Allerheiligsten Gottesgebärerin und des Heiligen Paisios vom Berg Athos die Göttliche Liturgie statt. Die Gottesdienste wurden von Seiner Eminenz Metropolit Arsenios von Österreich, Exarch von Ungarn und Mitteleuropa, geleitet. Anlässlich des Patroziniums des Klosters in Sankt Andrä am Zicksee begleiteten dem Metropoliten Oikonomos P. Iakobos und der Priestermönch Bartholomäus bei allen liturgischen Anlässen des Festtags. Der Chor sang liturgische Hymnen und es waren zahlreiche Pilger anwesend, da Gläubige aus Wien, Griechenland, Deutschland und der näheren Umgebung des Klosters im Burgenland zur Ehre der Allerheiligsten Gottesgebärerin gekommen waren. Die Feierlichkeiten begannen am Vorabend mit der 9. Stunde, der Vesper und der Paraklese sowie mit der Komplet. Während dieser Zeremonien wurden Gesänge anlässlich des Festes zur wunderbaren Erscheinung der Allerheiligsten Gottesgebärerin im Kloster von Blacherna in der Region von Konstantinopel dargeboten. Mit dem Sonnenaufgang begannen das Mitternachtsgebet (Mesonychtikon), das Morgengebet (Orthros), die Wasserweihe zum Monatsbeginn sowie die Göttliche Liturgie, gefolgt von einer kleinen Prozession mit der wertvollen Ikone vom Schutz der Allerheiligsten Gottesgebärerin von der Kapelle zum Heiligen Apostel Bartholomäus. Die liturgischen Zeremonien wurden durch eine Artoklasia beendet, bei der fromme Pilger teilgenommen haben.
Seine Eminenz riet den Pilgern väterlich, sich mit dem geistlichen Leben unserer Kirche vertraut zu machen. Eine solche Vertrautheit ermöglicht es, unter dem Schleier der Allerheiligsten Gottesgebärerin zu verweilen und von ihr geschützt zu sein. Nach der Göttlichen Liturgie besuchten die Pilger das Archontariki des Klosters, um ein geistliches Wort von dem Metropoliten zu hören.
Er eröffnete seine Rede mit einem Bezug auf das Patrozinium des Klosters, d. h. auf das Fest vom Schutz der Gottesgebärerin. Der Metropolit erwähnte die wunderbare Geschichte des Heiligen Andreas, des Christusnarren, und des Heiligen Epiphanios, der später zum Patriarchen von Konstantinopel wurde. Metropolit Arsenios erzählte vom heiligen Leben der Gottesmutter und ihrer Fürsprache bei ihrem Sohn für das Heil der Menschen. Heute fragen wir ohne große Anstrengung nach dem Gebet der Mönche für unsere Anliegen, ohne dass wir uns selbst die geringste Mühe geben. Der Metropolit rief die Pilgerinnen und Pilger auf, am Mittwoch und Freitag zu fasten und täglich zu beten, um die Tugenden zu üben und den Segen Gottes zu suchen. Er zögerte nicht, von den vielfältigen Krisen zu sprechen, die uns zur Vernachlässigung führen, und betonte den persönlichen Kampf eines jeden von uns. „Die Sünde“ sagte Metropolit Arsenios, „herrscht heute und macht es schwer, dass unsere Gebete erhört werden und Wunder in unserem Leben geschehen“.
In diesem Zusammenhang erinnerte der Metropolit an den Heiligen Makarios von Ägypten, einen asketischen Kirchenvater, und forderte die Pilger auf, ihren Lebensstil und ihre Einstellung zu sich selbst und zu den anderen zu ändern. Wir müssen sensibel sein und dürfen nicht wie die Bewohner von Gerasa Christus aus unserem Leben fernhalten, weil uns seine Gebote nicht gefallen. In Bezug auf den Selbstmord als Ausweg aus den Sorgen sagte er, dass man dem Bösen nur Freude bereitet, wenn man sich das Leben nimmt. „Jeder Tag sei eine Chance, deshalb müsse man dankbar sein für die Zeit, die einem geschenkt werde, umkehren und sich ändern. Wir dürfen uns also nicht allein auf die Gebete der Mönche und Priester verlassen, sondern müssen uns selbst bemühen und die Fürsprache der Muttergottes erbitten, die sich eilt, um uns zu beschützen und uns jede Hilfe von Gott zu erlangen“, so der Metropoolit.
Anschließend sind alle zu einem festlichen Mittagessen eingeladen. Auch die geistliche Nahrung war dabei. Nachdem die Gäste gespeist waren, stellte der Metropolit Beispiele aus dem Gerontikon und aus den Viten der Heiligen unserer Zeit vor. Paisios, der auch der Patron des Klosters ist, von den einfachen Verhältnissen seines Lebens und seiner Hilfsbereitschaft für alle Menschen. Ganz zum Schluss nahm Oikonomos Pater Iakobos das Wort und sprach dem Metropoliten, Pater Bartholomäus, den Sänger, allen Mitwirkenden und den Pilger einen Dank für Ihre Teilnahme an das Patrozinium des Klosters. Er erwähnte von den Restaurierungsarbeiten im Kloster und von der Einrichtung von Zellen, wobei die Unterstützung aller mehr als notwendig ist. Neben einen Aufruf nach Spenden hat Pater Iakobos um das Gebet aller gebeten, damit das Kloster erhalten bleibt und Gott die Bemühungen segnet.