Weihnachtsbotschaft des Metropoliten Arsenios 2025
Prot. Nr. 244.251217
Weihnachten 2025
An den heiligen Klerus
und das fromme Kirchenvolk
der Metropolis von Austria und des Exarchats von Ungarn
Meine geliebten Kinder,
wir verherrlichen und danken Gott, dass Er uns würdigt, die Heiligen Zwölf Tage zu erleben, beginnend mit dem Fest der Feste, der Geburt Christi. Auch in diesem Jahr sind wir berufen, innerhalb der Kirche dieses größte Ereignis für die Menschheit als lebendiges, gegenwärtiges Geschehen zu erleben und feierlich zu begehen: „Heute wird der einzige Sohn Gottes geboren, der Abglanz Seiner Herrlichkeit, das Ebenbild Seines ewigen Wesens und Seiner Existenz, das Wort des Vaters, durch das alles geworden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare“, schreibt der heilige Johannes von Damaskus.
Lassen wir die nur kurz anhaltende Freude hinter uns, die von den vielen weltlichen Weihnachtsbräuchen kommt, die oft ganz ohne Christus gefeiert werden, und nähern wir uns stattdessen dem unaussprechlichen Geheimnis der Menschwerdung Gottes in Demut und Buße für unsere Fehler. So bleiben wir in Gemeinschaft mit Gott und in brüderlicher Liebe zu unseren Mitmenschen durch Werke der Barmherzigkeit und tätige Nächstenliebe. Die Teilnahme an diesem wunderbaren Geschehen der göttlichen Offenbarung zeigt uns die neue Schöpfung und erneuert uns innerlich. Sie macht deutlich, dass wir gerettet werden können: Wir legen die Bosheit, die Vergänglichkeit und die Angst vor dem Ende des irdischen Lebens ab, um die unendliche Liebe Gottes zu erfahren und die ewigen Güter zu empfangen, die Er für uns von Anbeginn der Welt bereitet hat.
Die historischen Ereignisse der göttlichen Geburt in den heiligen Evangelien zeigen, dass Menschen mit freiem Willen zu Gehilfen Gottes wurden. Die Jungfrau Maria in Nazaret hörte vom Erzengel Gabriel den Plan Gottes, willigte ein und sagte: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38). Der Verlobte Joseph tat, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm Maria zu sich (Mt 1,20–24). Die Hirten hörten die Botschaft des Engels und den Lobgesang der Engel, eilten herbei, beteten den Retter an und wurden die ersten Zeugen Seiner irdischen Gegenwart (Lk 2,1–20). Die drei Weisen folgten dem Stern und den Weisungen des Engels im Traum, brachten ihre Gaben dar und kehrten wohlbehalten heim.
Jesus Christus, die Weisheit und Kraft Gottes und der Friede der Welt, hat uns versichert, dass Er bei uns ist „alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20). Jeder Mensch kann durch die heiligen Mysterien erleuchtet werden und geistliche Gaben empfangen, um mit den Engeln den dreieinigen Gott zu loben, Ihm Gehorsam und Hingabe zu schenken und Liebe, Kraft, Licht und Frieden zu erhalten. Christus ist der Fürst des Friedens (Jes 9,5), die Quelle der wahren Versöhnung – die weit mehr ist als bloße Abwesenheit von Krieg, sondern die vollkommene Harmonie unseres Seins mit dem Willen Gottes. Sein Friede wird denen geschenkt, die Ihm nachfolgen: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch“ (Joh 14,27). Dieser Friede übersteigt alles Menschliche, denn er kommt aus der Versöhnung, die Christus durch Seine Auferstehung zwischen Gott und den Menschen gestiftet hat.
Ein neues Leben – ruhig, hoffnungsvoll und auf die Ewigkeit gerichtet – wird in unseren Herzen „den Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft“ (Phil 4,7) festigen. Lasst uns für eine Gesellschaft wirken, die auf Liebe, Vergebung und Gerechtigkeit gründet, und dabei des Wortes des Herrn gedenken: „Selig sind die Friedensstifter; denn sie werden Gottes Kinder heißen“ (Mt 5,9). Jeder Gläubige ist aufgerufen, für den Frieden der Welt zu beten, das Evangelium des Friedens zu verkünden und durch sein Beispiel Gerechtigkeit, Solidarität und Hilfe für die Notleidenden zu leben.
Die Kirche als Leib Christi fördert Gerechtigkeit, baut Brücken und zeigt, dass Friede keine bloße Idee, sondern tägliche Tat der Liebe ist. Ihr soziales und karitatives Werk trägt den Frieden Christi konkret zu allen Menschen, ohne Unterschied.
In der Göttlichen Liturgie bitten wir für „Frieden der ganzen Welt“ und beten für die Regierenden, dass Gott sie erleuchte, damit sie weise und gerecht herrschen und die Völker zu wahrem Frieden führen – nicht zu dem trügerischen Frieden dieser Welt, sondern zu dem, den Christus schenkt.
Meine Brüder, ich rufe euch auch in diesem Jahr auf, kniend den Fürsten des Friedens anzuflehen – Ihn, der nachts nach Ägypten floh –, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und an allen anderen Orten enden, damit unsere Brüder in ihren Heimaten in Sicherheit leben können.
In dem Gebet um euren geistlichen Fortschritt und das Heil aller wünsche ich euch von Herzen gesegnete Weihnachten und ein gnadenreiches neues Jahr 2026 in tätiger Liebe zu Gott und zum Nächsten – in Gesundheit, Freude und mit allen göttlichen Gaben, unter dem Schutz der allerheiligsten Gottesgebärerin und aller Heiligen. Amen.
Euer Bischof
† Metropolit Arsenios von Austria
