Wasserweihe in St. Andrä am Zicksee und in Leoben 2019
Am Samstag, 26. Jänner, besuchte Metropolit Arsenios von Austria das orthodoxe Kloster Maria Schutz in St. Andrä am Zicksee, um die Göttliche Liturgie zu zelebrieren. Mit ihm zelebrierten Priestermönch Arsenios und Erzdiakon Maximos in Anwesenheit des Abtes des Klosters, des Archimandriten Paisios, der Väter und zahlreicher orthodoxer Gläubiger sowie Bewohner des Ortes.
Metropolit Arsenios predigte zum Evangelium des Tages, das besagt: „Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ (Lukas 14:11). Er betonte, dass jeder Mensch, und im besonderen die Mönche, dazu aufgerufen sind, nach Demut zu trachten und in ihr zu leben. Nur wer die Demut sucht, vermag den Egoismus in sich selbst und auf der Welt zu überwinden. Der Egoismus stellt eine große Gefahr dar, weil er Blockaden und Hindernisse unter den Menschen errichtet und die Gesellschaft teilt. Aus diesem Grunde, so Metropolit Arsenios, solle jeder von uns Demut, Liebe, Sanftmut, Ruhe als Ziele im täglichen Leben anstreben, damit das Gute unter uns wächst und gedeiht. Danach wünschte Metropolit Arsenios allen Anwesenden ein segensreiches und gutes Neues Jahr, das für die Metropolis von Austria im Burgenland von großer Bedeutung sein wird, weil mit dem Bau des neuen Klosters begonnen werden soll.
Im Anschluss an die Göttliche Liturgie feierte Metropolit Arsenios die Wasserweihe am Ufer des Zicksees. Bischof Ägidius von Eisenstadt, der katholische Klerus der Diözese Eisenstadt, Vertreter des Burgenländischen Landtags, Bürgermeister DI (FH) Andreas Sattler, viele orthodoxe Gläubige und Bewohner des Ortes waren dabei anwesend. Beide Bischöfe wurden von einem Begrüßungskomitee herzlich willkommen geheißen. Metropolit Arsenios dankte allen Menschen für ihre Nächstenliebe, Offenheit, Unterstützung und vor allem den lebendigen ökumenischen Geist, der im ersten orthodoxen Kloster Österreichs seine Verwirklichung findet.
Bischof Ägidius sprach von der Bedeutung des Wassers im Christentum, von der Taufe Jesu Christi im Fluss Jordan und von unserer Taufe als Erneuerung und Stärkung im Glauben an Jesus Christus. Er betonte die Wichtigkeit der Ökumene, die im Burgenland reiche Früchte trägt, und überbrachte die reichen Segenswünsche von Papst Franziskus, der das Projekt des Klosterbaus mit großem Wohlwollen begleitet und fördert. Am Ende der Feier der Theophanie im St. Andrä am Zicksee wurden heißer Tee und Glühwein gereicht, wobei die Anwesenden mit beiden Bischöfen das Gespräch suchen konnten.
Am Sonntag, 27. Jänner, besuchte Metropolit Arsenios die Stadt Leoben, um in der dortigen Kirchengemeinde zur Maria Mutter von der Immerwährenden Hilfe die Göttliche Liturgie zu feiern. Es konzelebrierten Priester Sladjan und Erudiakon Maximos. Eine große Anzahl verschiedener orthodoxer Gläubiger und von Christen anderer Konfessionen waren anwesend. Metropolit Arsenios predigte zur Evangelienstelle des Tages, in der der Zöllner Zachäus die Nähe Christi aktiv sucht. Durch die Worte Christi erfährt das Leben des Zachäus eine einschneidende Wendung. Metropolit Arsenios griff die Antwort Jesu an den Zöllner auf, um darzulegen, wie Christus jeden Tag, jeden Moment das Leben jedes Einzelnen zu verändern vermag. Wer Christus sucht, wird Heil und Heilung erfahren. Diese Heilung der Seele und des Körpers ist eine Gnade des Herrn an uns, die wir durch innige Gebete, durch ein Leben in Christus und durch die Heilige Kommunion zu erhalten trachten sollen.
Danach fand ein feierlicher Umzug unter der Leitung von Metropolit Arsenios durch Leoben statt, der schließlich auf der Waasenbrücke hielt, wo Metropolit Arsenios das Wasser der Mur weihte. Viele Gäste unterschiedlicher Konfession waren gekommen, um mit der orthodoxen Gemeinde zu feiern. Neben dem evangelischen Pfarrer Thomas Moffat war auch aus dem Bereich des öffentlichen Lebens Kulturgemeinderat Johannes Gsaxner in Vertretung von Bürgermeister Kurt Wallner anwesend.
Metropolit Arsenios wünschte allen Menschen ein glückliches Neues Jahr und dankte sowohl der Stadt als auch dem Bundesland für deren Offenherzigkeit und Gastfreundschaft. Er hob die Stärke des ökumenischen Gedankens in Leoben hervor, in dem Menschen verschiedener Religion und Herkunft in Eintracht und Verständnis mit- und füreinander leben. Nur dadurch vermag die lokale orthodoxe Kirchengemeinde in Christus zu wachsen und zu gedeihen.
Am Ende gab es eine Agape für alle, die es den Menschen ermöglichte, mit Metropolit Arsenios und untereinander ins Gespräch zu kommen.