10. Panorthodoxes Jugendtreffen Österreichs in Wien zum Thema: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Aber wer ist mein ‚Nächster‘?“

Am 30. September 2023 feierte das Orthodoxe Jugendtreffen Österreichs sein zehnjähriges Jubiläum in Wien im Schulzentrum Mater Salvatoris. Das Thema des heutigen Jugendtreffens war „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Aber wer ist mein ‚Nächster‘?“ Auf dem Programm standen eine erzbischöfliche Liturgie mit Seiner Eminenz Metropolit Arsenios von Austria, dem Vorsitzenden der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich, ein gemeinsames Mittagessen und nach Altersgruppen gegliederte Workshops. Anschließend gab es ein Kunst- und Unterhaltungsprogramm sowie ein Abendessen mit traditionellen Gerichten aus verschiedenen Ländern. Mehrere hundert Schülerinnen und Schüler, Jugendliche, Fachinspektoren für den orthodoxen Religionsunterricht, Pädagogen und zahlreiche Eltern und Erziehungsberechtigte aus allen Bundesländern Österreichs füllten die Kirche Mater Salvatoris im 7. Wiener Gemeindebezirk, um an der Erzbischöflichen Göttlichen Liturgie  teilzunehmen, der Seine Eminenz Metropolit Arsenios von Austria, Exarch von Ungarn und Mitteleuropa, vorstand. Mit Eminenz feierten Presbyter und Diakone aus verschiedenen Jurisdiktionen in Österreich. Mehrere Geistliche begleiteten das Gebet. Ein Chor aus zahlreichen Sängern sang die Hymnen in deutscher Sprache.

Seine Eminenz Metropolit Arsenios von Austria, Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich, richtete Gruß- und Dankesworte an alle Mitwirkenden und Teilnehmer dieses symbolträchtigen 10. Panorthodoxen Jugendtreffens in Österreich sowie an die Vertreterin der kirchlichen Institution, die ihre Räumlichkeiten gastfreundlich zur Verfügung gestellt hat, mit dem Segen des Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus, der vor wenigen Tagen unsere Region besuchte. Dieses zehnjährige Jubiläum sei ein Zeichen, so Eminenz, für die Dynamik dieser Begegnungen, die dem Leben der jungen Orthodoxen in unserer Welt Perspektive und Sinn geben. Er zeigte sich bewegt vom Puls und der Lebendigkeit der Jugend, die er von Angesicht zu Angesicht sehen durfte, denn „das Christentum ist Begegnung, Beziehung und Einheit von Personen“. Er wünschte sich, dass sie weiterkämpfen und ihre Gaben mit Liebe einsetzen.

Im Anschluss daran hielt Seine Eminenz eine einleitende Rede zum Thema des heutigen Treffens der Jugend. In einfachen Worten und mit pädagogischer Methode erläuterte Metropolit Arsenios das Evangeliumsgebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, ausgehend von der Bedeutung der Liebe, die er als wahre, authentische und echte Liebe bezeichnete, insofern sie persönlich und auf das Antlitz Gottes gerichtet ist, denn „Gott ist die Liebe“. Der absolute Ausdruck der Liebe bleibt der Mensch in der Menschwerdung und im Kreuzesopfer unseres Herrn Jesus Christus, und nach dem ersten Gebot Gottes soll man seinen Schöpfer mit seiner ganzen Existenz lieben, und nach dem ebenso wichtigen zweiten Gebot soll man seinen Nächsten lieben wie sich selbst. „Es ist offensichtlich“, betonte der Metropolit, „dass die Liebe nicht einfach ein Gefühl sei, sondern Ausdruck der Seele mit allen Sinnen... Es geht nicht um Worte, sondern um die Hingabe unserer selbst an Gott und an unsere Brüder, an unsere Nächsten.“ Er erklärte weiterhin die Begriffe der absoluten, nicht weltlichen und nicht konventionellen Liebe, die Jesus Christus durch seine Kreuzigung gelehrt hat. Dazu gehören der Verzicht auf Leidenschaften, bedingungslose und ehrliche Liebe, Mitgefühl und Trost in der Not des anderen sowie das Weinen für die Tränen des anderen, unabhängig davon, ob dieser ein Feind sein kann. Ein Jugendlicher soll gemäß den Worten des Metropoliten das Angebot der Liebe nicht als statisch ansehen, sondern in einer kontinuierlichen Suche nach dem Nächsten und seinen Mitmenschen sein. Dabei soll er sich als Ebenbild Gottes sehen und davon überzeugt sein, dass er Gott selbst genauso liebt. Schließlich wünschte er der orthodoxen Jugend eine großherzige, wahre und authentische Liebe zu Gott, damit alle Christen gemeinsam den Weg dieses gegenwärtigen Lebens gehen und sich am Ziel, im Himmelreich Gottes, wiederfinden.

Seine Eminenz Metropolit Arsenios segnete das Mittagessen, zu dem alle eingeladen waren, und sprach ein Gebet für ein fruchtbares und kreatives Ergebnis der Arbeitsgruppen und für eine Vertiefung des Themas.

Die Jugendlichen wurden nach Altersgruppen in Workshops eingeteilt. Eine Gruppe für Kindergarten- und Volkschulkinder beschäftigte sich unter der Leitung von Frau Carmen Ceres und Pater Nikola Wahbeh mit dem Thema Nächstenliebe, während die Jugendlichen unter der Leitung von Nebojsa Djurkic, Radisav Pantic, Pater Jovan Govedarica und Frau Ana Govedarica Aspekte des Themas in der Heiligen Schrift erforschten. Studenten und junge Erwachsene analysierten Bibelstellen zum Thema Nächstenliebe und diskutierten Fallstudien zum Thema mit Hilfe der elektronischen Technologie unter der Leitung von Pater Bartholomäus Ungureanu, Pater Athanasius Buk und Pater Ioan Moga.

Im Anschluss an die Workshops fand im Hof des Schulzentrums ein reichhaltiges Kunst- und Sportprogramm statt. Die Kinder und Jugendlichen beteiligten sich mit Sport, Tanz, Musik und Gesang. Zum Abendessen wurden von den Eltern und den Jugendlichen selbst verschiedene Speisen aus unterschiedlichen Ländern angeboten.

Der Vertreter des Organisationskomitees, Pater Emanuel Nutu, brachte seine Freude über die Vorbereitung des 10. Orthodoxen Jugendtreffens in Wien zum Ausdruck und dankte Metropolit Arsenios für seine Unterstützung als Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz. Er bedankte sich auch bei allen Teilnehmergruppen für die Unterstützung dieser Institution.

Seine Eminenz zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Arbeitsgruppen und freute sich über die rege Teilnahme der orthodoxen Jugend Österreichs. Er wünschte allen Gottes Beistand, Erfolg, Gesundheit und eine gute Vorbereitung für das bevorstehende 11. Panorthodoxe Jugendtreffen in Wien.

Lesen Sie mal die vollständige Ansprache Seiner Eminenz

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst