Graz: Metropolit Arsenios mit Bischof Kapellari zusammengetroffen
Metropolit Arsenios ist am 16. März mit dem steirischen katholischen Bischof Egon Kapellari zusammengetroffen. Kapellari empfing den Metropoliten in seinem Bischofshaus in Graz. Metropolit Arsenios bedankte sich für die Einladung und gedachte des früheren Wiener Erzbischofs Kardinal Franz König und des im vergangenen Oktober verstorbenen Metropoliten von Austria, Michael Staikos: “Sie haben gemeinsam einen großen Weg der Ökumene in Österreich begonnen. Auf diesem Weg sind alle auf gegenseitige Hilfe angewiesen, um das Jesusgebot der Einheit zu realisieren”, sagte Metropolit Arsenios wörtlich.
“Das Bemühen um die Einheit der Christen ist ein Dauerauftrag”, betonte Bischof Kapellari und weiter wörtlich: “Orthodoxe Mitchristen machen unser Land nicht nur vielfältiger, sondern leisten auch wesentliche Beiträge zur Entwicklung vor Ort, hat Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz vor einigen Tagen gesagt; dasselbe gilt auch für uns hier in der Steiermark.”
Das Bekenntnis zum dreifaltigen Gott und zum Erlöser Jesus Christus, die gemeinsame Liebe zur Heiligen Schrift und die Taufe verbinden alle Christen fundamental, so Kapellari. Mit den orthodoxen Kirchen teile die katholische Kirche darüber hinaus auch die Lehre von der Eucharistie, vom Bischofs- und Priesteramt und alle Sakramente.
Er wolle auch der vielen orthodoxen Christen weltweit gedenken, “die unter einer Christenverfolgung zu leiden haben, und an jene, die für ihren Glauben ihr Leben lassen mussten”.
An der ökumenischen Begegnung nahmen weiters u. a. der lutherische Superintendent Hermann Miklas, der Vorsitzende der Pro Oriente-Sektion Graz, Peter Piffl-Percevic, der stellvertretende Vorsitzende, Prof. Grigorios Larentzakis, und Prof. Philipp Harnoncourt, teil. Im Vorfeld der Veranstaltung war Metropolit Arsenios bereits mit Piffl-Percevic zu einem ausführlichen Gespräch zusammengekommen.
Ebenfalls auf dem Programm stand ein Treffen des Metropoliten mit dem Dekan der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Graz, Prof. Hans-Ferdinand Angel. Dabei erörterten Metropolit Arsenios und Prof. Angel die Möglichkeit, künftig orthodoxe Priester aus Griechenland zum Studium an die Grazer Fakultät zu schicken.
Die gelebte Ökumene hat in Graz eine lange Tradition: 1997 fand die zweite Europäische Ökumenische Vollversammlung in der steirischen Landeshauptstadt statt. Viele Jahre lehrte Professor Grigorios Larentzakis an der Katholisch Theologischen Fakultät die Unterschiede, aber vor allem das Einende zwischen griechisch-orthodoxer und katholischer Theologie; und auch der Name Philipp Harnoncourt und die Steirische Sektion der Pro Oriente ist mit dem Anliegen der Ökumene in der Steiermark untrennbar verbunden.