Weihnachtsbotschaft Seiner Eminenz Metropolit Arsenios von Austria 2024

Prot. Nr. 293.241220
Weihnachten 2024

An den heiligen Klerus
und das fromme Kirchenvolk
der Metropolis von Austria und des Exarchats von Ungarn

 

Meine geliebten Kinder,

Wieder steht das gesegnete Fest der Geburt Christi vor der Tür.

Der Engel brachte den demütigen Hirten von Bethlehem die Botschaft von der Geburt des Herrn. Er rief sie auf, ein „Kind zu finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend“. Mit göttlichem Hymnus pries die Engelschar den Allerhöchsten: „Gelobt sei Gott in der Höhe …“. Gott wurde Mensch, und Frieden kam auf diese viel geplagte und leidende Erde, auf den Ort der Kriege und der Verbannung der Verurteilten. Die Stimme der Engel, die diese große Freude verkündet, richtet sich auch an uns. Sie ist für die Menschen das Wohlgefallen (PG 46 1137, hl. Gregor von Nyssa). Obwohl sich die „Zeichen der Zeit“ nicht ändern, die Kriege, die Unruhen, die Aufstände zwischen den Völkern und Mächten, die Erdbeben, die Hungersnöte und die Krankheiten (Lk 21,10-12), ging mit der Geburt Christi „das Licht der Erkenntnis“ in der Welt auf und die Wahrheit offenbarte sich. Die Fülle der Zeit war gekommen! „Gott sandte seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter dem Gesetz, damit er die unter dem Gesetz loskaufte und wir die Sohnschaft empfingen“ (Gal 4, 4-5). Das persönliche Ereignis der Erkenntnis der Wahrheit, des Glaubens an den alleinigen wahrhaftigen Dreieinigen Gott gewinnt eine unaufhörliche heilsgeschichtliche Bedeutung für den gesamten Kosmos. Die Geburt des Sohnes und des Wortes Gottes im Fleische, ein weltgeschichtliches Ereignis, trennt das Alte von dem Neuen, das Vergängliche und Zeitliche von dem Unendlichen und Ewigen. Was sich an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit ereignete, geschieht für die Fülle Seiner Kirche „heute“, denn in jedem Augenblick wird die Heilsgeschichte für jeden demütigen Gläubigen rekapituliert, und es geschieht ein Wunder übernatürlichen Ausmaßes: Die menschgewordene Liebe wirkt in den Herzen der Menschen mit und wird bis zum Ende aller Zeit weiterwirken, nicht zum Gericht und der Verurteilung der Welt, sondern zu ihrer Erlösung durch den Gottmenschen.

Im Laufe der Festtage und des gesamten zwölftägigen Festkreises erleben wir in unseren Kirchen mit den Lesungen und den in Wort und Melodie unübertroffenen Hymnen den göttlichen Heilsplan zur Wiedervereinigung des Menschen mit dem Schöpfer und Vater als eine gegenwärtige Wirklichkeit. Wir haben die Möglichkeit, uns über diese Bestätigung der Barmherzigkeit Gottes für das Menschengeschlecht zu freuen. Wir hoffen auf die Wiedererlangung unserer Freiheit, auf die Freude an der Fülle der Liebe, die uns das neugeborene Kind, der ewige Gott und das Wort des Vaters beständig schenken. Oftmals möchten fremde Menschen oder Menschen im Vorbeigehen das Geheimnis der Geburt Christi in der Kirche erleben, während viele Christen, wegen ihrer Sorgen im Leben, abwesend sind. Wie aber können wir das schönste Fest Geburt Christi nennen, ohne auf Christus Bezug zu nehmen? Meine Christen, die göttlichen Väter, die alles gut geordnet haben, haben für uns in den Kirchen das hellste, das freudigste und das erfüllendste aller Feste vorausgesehen, das Festmahl der göttlichen Mysterien.
Wir sind aufgerufen, über die Befriedigung, die uns die Wiederkehr eines jährlichen weltlichen Festtages beschert, hinauszuwachsen, uns dem Wesen der Geburt des Gottmenschen Jesus Christus durch die Jungfrau Maria zu nähern und über die Folgen nachzudenken, die dieser höchste Ausdruck der Liebe des Schöpfers für seine Schöpfung, für die Menschheit und für jeden Einzelnen von uns persönlich bedeutet. „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt,“, so der Evangelist Johannes, „dass Er Seinen einziggeborenen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat“ (Joh 3,16). Das ewige Leben ist also das Ziel, der „Verlust“ ist die Gefahr. Leicht können wir die Gefahr der Vernichtung unseres Seins erkennen, der Auslöschung der menschlichen Person, der Umwandlung in eine Zahl, unseres Verschwindens in den Fallen des Bösen. Das Gegengewicht in der Tragik der „gefallenen“ Nachkommen der ersten Menschen ist die unendliche Liebe Gottes.
Mögen wir uns 2024 Jahre nach der göttlichen Geburt auf dieser Welt dem Geheimnis der „Entäußerung“ Gottes mit der Einfachheit und Freude der Hirten nähern. Mögen wir die Beharrlichkeit der Weisen nachahmen, die dem Stern auf seinem langen Weg bis zum geborenen König, der Sonne der Gerechtigkeit, folgten. „So wollen auch wir uns erheben, auch wenn alle erschüttert werden, lasst uns zum Haus des Kindes eilen. Auch wenn Könige, Völker, Tyrannen diesen Weg versperren, lassen wir nicht ab von unserer Sehnsucht“, sagt der Heilige Johannes Chrysostomos und versichert uns, dass wir so die kommenden Gefahren abwenden werden (PG 57 78).
Mögen wir also die Grenzen unserer individualistischen Anliegen überwinden und aus ganzem Herzen zum Herrn beten, auf dass Er uns Seinen Frieden gebe: dass Er die Werke der Dunkelheit auf unserem Planeten unterdrücke, die Kriege, die Gewalt, die Not, die Ausbeutung von Mitmenschen. Mögen wir beten, dass Er auch der Schöpfung friedvolle und milde Zeiten schenke. Meine Brüder und Schwestern, ich lade euch ein, verbunden in unserem festen Glauben und in der Kraft des Gebets (Mt 21, 21-22), auf Knien den Fürsten des Friedens anzuflehen, den in der Nacht nach Ägypten Geflohenen, die kriegerischen Handlungen in der Ukraine und in Syrien und allerorts zu beenden, damit unsere christlichen Brüder und Schwestern in ihren geschichtsträchtigen und uralten Heimstätten sicher und unbehelligt von allen Feinden bleiben, leben und gedeihen können.

Für das in und mit Gott Vorankommen und die Errettung aller betend, wünsche ich von ganzem Herzen gesegnete Weihnachten und einen guten Übergang ins Neue Jahr 2025, mit Gesundheit, Freude und allen göttlichen Gaben, mit tätiger Liebe zu Gott und zum Nächsten, unter dem Schutz der Allerheiligsten Gottesgebärerin und aller Heiligen. Amen.

 

Mit väterlicher Liebe und herzlichen Wünschen
Euer Bischof

† Metropolit Arsenios von Austria

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