Historischer Besuch Seiner Allheiligkeit des Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus in Ungarn

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Auf Einladung der ungarischen Regierung besuchte Seine Allheiligkeit der Ökumenische Patriarch Bartholomäus vom 18. bis 21. August 2017 Budapest. In Begleitung von Metropolit Arsenios von Austria, Groß-Archimandrit Vissarion, Erzdiakon Athanasius und Herrn Stratos Dolcinyadi besuchte der Ökumenische Patriarch eine Reihe von politischen, kirchlichen und diplomatischen Persönlichkeiten und nahm an mehreren bedeutenden Veranstaltungen teil. Höhepunkt des Besuches war die Übergabe eines großen Gebäudes in der Κárolyi, Mùzeum Utca 11 durch die ungarische Regierung in die Hände des Ökumenischen Patriarchen. Das Gebäude soll künftig als offizieller Sitz des Exarchates von Ungarn und damit auch als liturgisches, pastorales, karitatives und kulturelles Zentrum dienen.

Am Samstag, 19. August, besuchte Seine Allheiligkeit in Begleitung des Stellvertretenden Premierministers, Herrn Dr. Zsolt Semjén und der patriarchalen Delegation den Kardinal von Budapest, S. Em. Dr. Peter Erdő. Der Kardinal begrüßte die hohen Gäste gemeinsam mit mehreren Bischöfen der katholischen Bischofskonferenz in Ungarn und betonte die Wichtigkeit des Ökumenischen Dialoges, zu welchem das Exarchat von Ungarn nun ebenfalls mehr und mehr seinen Beitrag leisten werde. Seine Allheiligkeit erinnerte an mehrere Begegnungen, die er mit Papst Franziskus und Kardinal Erdő in den letzten Jahren hatte und hob die guten ökumenischen Beziehungen hervor. Er betonte, dass es die Pflicht aller Christen sei, die Gebote des Evangeliums zu verkünden und für einen anderen Ethos, einen Lebenswandel nach Gottes Geboten zu wirken und zu kämpfen.

20170820 2Anschließend besuchte Seine Allheiligkeit das ungarische Parlament, wo er mit dem Stellvertretenden Premierminister, Herrn Dr. Zsolt Semjén, und dem Minister für Humanressourcen, Herrn Zoltán Balog, ausführlich über kirchliche, gesellschaftliche und soziale Fragen sprach. Während des Besuches verlieh der Ökumenische Patriarch dem Stellvertretenden Premierminister Ungarns auch das Kreuz des Hl. Andreas.

Am Nachmittag traf Seine Allheiligkeit den Präsidenten der reformierten Kirche von Ungarn, Bischof István Szabó. Am Abend besuchte der Ökumenische Patriarch die reformierte Kirche vom Szilágyi Dezsö tér, wo anlässlich des bevorstehenden Nationalfeiertages ein Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Ungarn stattfand.

Am Sonntag den 20. August erfolgte die feierliche Übergabe der Schlüssel des Gebäudes in der Κárolyi, Mùzeum Utca 11. In Anwesenheit mehrerer Bischöfe und zahlreicher Kleriker verschiedener orthodoxer Kirchen, einer Vielzahl von Vertretern aus Politik und Diplomatie, sowie einer großen Menge Gläubiger überreichte der Stellvertretenden Premierminister Dr. Zsolt Semjén dem Ökumenischen Patriarchen die Schlüssel. In seiner Rede erinnerte der Stellvertretende Premierminister an die jahrhundertealten Beziehungen zwischen dem ungarischen Staat und Konstantinopel. Ungarn verdanke dem Ökumenischen Patriarchat viel, denn das Ökumenische Patriarchat habe im 10. Jahrhundert den Heiligen Bischof Hierotheos nach Ungarn entsandt, um den Menschen den christlichen Glauben zu bringen. Als Dank für diese Tat schenke die ungarische Regierung heute dem Ökumenischen Patriarchat dieses Gebäude. Es solle zu einem Ort werden, der einen wichtigen Beitrag zur ungarischen Gesellschaft leisten und den Menschen in Ungarn ermöglichen werde, die Geschichte, sowie den geistigen Reichtum der Orthodoxie kennen zu lernen. Seine Allheiligkeit dankte für diese große Geste, durch welche die ungarische Regierung hier die Arbeit des Exarchates von Ungarn unterstütze und erläuterte, welcher Verwendung das Gebäude zugeführt werde:

20170820 3„Wenn wir heute voller Rührung und Dankbarkeit diesen Gebäudekomplex übernehmen, dann sind wir überzeugt, dass er zu einem unersetzbaren Zentrum für das Zeugnis des Ökumenischen Thrones werden wird: Ein Zentrum der Begegnung, des Dialogs, von Kultur und Bildung, der missionarischen Arbeit, welches unserem Exarchat einen neuen Antrieb, eine stärkere Stimme verleihen wird, so lange wie die Besetzung der griechischen Kirche der Entschlafung der Mutter Gottes in Budapest durch unsere russisch-orthodoxen Brüdern anhält.

Dieses Gebäude eröffnet ein neues Kapitel in der Geschichte und in den Aktivitäten unseres hiesigen Exarchates. Wir wünschen uns, dass dieser Ort zu einem Treffpunkt der Menschen werden wird, der Möglichkeiten bietet für ein Zeugnis der Orthodoxie. Die Entwicklung unserer frommen Nation, den Ethos christlicher Griechen, und der zu einem Zentrum der Lehre der wahrlich berühmten und universalen griechischen Kultur werden wird. Weiters haben wir die Absicht, hier das liturgische Zentrum des Exarchates zu bilden, denn die Göttliche Liturgie ist, wie wir alle wissen, die Quelle und die Basis aller Gottesdienste und aller Aktivitäten für die Gemeinschaft.“

20170820 4Bereits am 4. März 2014 hatten Seine Allheiligkeit und der Premierminister Ungarns, Herr Viktor Orbán, eine Vereinbarung unterzeichnet, durch welche die Zusammenarbeit zwischen dem ungarischen Staat und dem Ökumenischen Patriarchat vertieft werden sollte. Die Übergabe dieses Gebäudes an das Exarchat ist ein erster konkreter Schritt, durch den die Orthodoxe Kirche einen noch stärkeren und sichtbareren Beitrag zur ungarischen Gesellschaft leisten können wird.

Das Gebäude wird jetzt umfassend renoviert werden und dann als offizieller Sitz des Exarchates von Ungarn dienen. Als Ort der Begegnung und des gegenseitigen Kennenlernens soll es allen Menschen offen stehen und dem Exarchat von Ungarn ermöglichen, seine liturgischen, pastoralen, karitativen und kulturellen Aktivitäten zu entfalten. In dem Gebäude wird bereits ab September regelmäßig die Göttliche Liturgie gefeiert werden, zunächst noch in den bereits renovierten Räumen. Ein Teil des Gebäudes wird sodann zu einer Kirche ausgebaut werden, um die liturgischen und pastoralen Bedürfnisse der orthodoxen Christen in Ungarn zu befriedigen und ein lebendiges Zeugnis des orthodoxen Glaubens zu geben.

Im Zuge der Renovierungsarbeiten werden neben den Büro- und Empfangsräumen des Exarchates von Ungarn auch Räume für Konferenzen und Begegnungen entstehen, sowie ein Ort der Pflege von griechischer Sprache und Philosophie.

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Nach der feierlichen Übergabe der Schlüssel wurde in dem Gebäude die Göttliche Liturgie gefeiert, zu der alle Anwesenden eingeladen waren und an welcher Seine Allheiligkeit auf dem Thron teilnahm. Es zelebrierten der Groß-Archimandrit des Ökumenischen Thrones Vissarion und Diakon Josef Ötvos. In seiner Predigt betonte Seine Allheiligkeit die Bedeutung von Heiligkeit im Alltag und im zwischenmenschlichen Miteinander: „Die Heiligkeit als eine Lebensweise, ein Grundverhalten, ist eine Methode um Einigkeit und Dialog zu erreichen, die Vergebung gegenüber allen Menschen, in einer multikulturellen und ständig sich verändernden Umgebung. Das ist die Aufgabe unserer Kirche in der heutigen Zeit: Eine andere Art der zwischenmenschlichen Beziehungen zu schaffen, eine Beziehung der Liebe, der Gemeinschaft, der Heiligkeit, basierend auf dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus und seiner unumstößlichen und zeitlosen Gebote.“

Am Nachmittag besuchte der Ökumenische Patriarch in Begleitung des Stellvertretenden Premierministers den ungarischen Staatspräsidenten Herrn János Áder und sprach mit ihm über verschiedene Themen, wie unter anderem über die Lage der Orthodoxie in Ungarn, die verfolgten Christen in der Welt - insbesondere im Nahen Osten - sowie über den Klimaschutz. Präsident Áder gab auch die gute Nachricht bekannt, dass der ungarische Staat die Renovierung des Gebäudes in der Κárolyi, Mùzeum Utca 11 finanzieren möchte.

20170820 6Im Anschluss besuchte Seine Allheiligkeit die Stephansbasilika, wo anlässlich des Festes des Hl. Stefans von Ungarn, welcher auch der Nationalheilige Ungarns ist, die Reliquien des Heiligen ausgestellt und in feierlicher Prozession durch die Stadt getragen wurden. Seine Allheiligkeit begleitet gemeinsam mit Kardinal Dr. Peter Erdő die Hl. Reliquie bei ihrem Umzug durch die Stadt. Zahlreiche Vertreter des politischen Lebens, wie der Präsident und der Stellvertretende Premierminister Ungarns, sowie viele tausend Gläubige nahmen an dem Gottesdienst und der Prozession teil.

Am Montag den 21. August besuchte der Ökumenische Patriarch mit seiner Delegation die Botschaften der Türkei und Griechenlands in Ungarn. Gegen Mittag reiste Seine Allheiligkeit in Begleitung von Metropolit Arsenios zurück nach Konstantinopel.

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Fotos:
- Büro des Premierministers
- Maria Karajorgis

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