Stellungnahme Seiner Eminenz Metropolit Arsenios von Austria anlässlich der Wahl des neuen Bundespräsidenten

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Seine Eminenz Metropolit Arsenios von Austria gratuliert im Namen aller Orthodoxen Christen in Österreich dem neuen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen zu seiner Wahl und entbietet ihm alle guten Wünsche für eine Amtsausübung, die dem Land Österreich und seinen Menschen zum Wohl gereichen möge.

Österreich steht heute im Zeichen großer Herausforderungen. Das Erlahmen politischer Kräfte, die das Land jahrzehntelang geführt haben, hat aktuell Ausdruck in gesellschaftlicher Polarisierung gefunden, die aus christlicher Sicht besorgniserregend ist, weil sie das Trennende vor das Einende stellt und Gefahr läuft, zur Lösung komplexer gesellschaftlicher Probleme allzu einfachen Lösungen aufzusitzen. Gleichzeitig stehen Reformen von großer Bedeutung in den Bereichen Arbeit, Bildung, Soziales und Integration an, die Kontinuität in der politischen Gestaltung, eine solide Werthaltung und den klaren Blick auf das gemeinsame Wohl aller erfordern. 

In dieser heiklen Situation ist es von großer Bedeutung, dass der neue Bundespräsident als starke Integrationsfigur nach innen und als sensibler Repräsentant nach außen ein Profil unter Beweis stellt, das aktiv dazu beiträgt, die soziale und kulturelle Erfolgsrolle Österreichs fortzusetzen und zu verstärken. Unter dem gemeinsamen Dach eines vereinten Europa kann es der große Beitrag unseres kleinen Landes im 21. Jahrhundert sein, innerhalb seiner eigenen Grenzen und Zuständigkeiten einen Raum des Friedens, der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts zu verwirklichen und auf diese Weise dem ganzen Kontinent und der Welt ein Vorbild zu sein.

Gleichzeitig erinnern wir daran, dass selbst die besten politischen Ideen zu Ideologien verkommen können, wenn sie die transzendente Würde des Menschen vergessen. In diesem Zusammenhang appelliere ich an den neuen Bundespräsidenten, dass er auch das Gespräch mit den Kirchen aktiv suchen möge. Zu tief reichen die Wurzeln Europas und seiner zentralen Werte in das humanistische, jüdisch-christliche Erbe hinein, als dass bloß protokollarisch freundliche, aber unverbindliche Toleranz ihm Genüge tun könnte. Die scheinbar säkularsten Pfeiler unserer modernen Gesellschaft, sei es die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit, die Grund- und Menschenrechte, seien es soziale oder ökologische Akzentuierungen, sind undenkbar ohne die kulturelle DNA der Überzeugung vom unendlichen Wert der menschlichen Seele vor Gott.

Die orthodoxen Christen in Österreich verknüpfen damit den Wunsch und die Hoffnung, dass es Alexander Van der Bellen als Bundespräsident gelingen möge, innerhalb seiner Möglichkeiten wirksam für Respekt und Toleranz auch gegenüber dem Christentum einzutreten. Als heute weltweit am stärksten verfolgte Religion ist das Christentum vielfältigsten Angriffen ausgesetzt, alle fünf Minuten wird ein Christ wegen seines Glaubens getötet. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit ereignet sich die zahlen- wie flächenmäßig umfangreichste Christenverfolgung der Geschichte. Umso unverständlicher ist das Schweigen dazu in fast allen westlichen Ländern, auch in Österreich. Darauf hinzuweisen, dass auch die Christen, die nach Österreich geflüchtet sind, in unserem Land und besonders in Asylunterkünften keine Ausgrenzung und Bedrängung aufgrund ihres Glaubens erfahren dürfen, wäre eine der vielen wünschenswerten Aufgaben des neuen Bundespräsidenten.

 

Osterbotschaft des Metropoliten von Austria 2016

Dem Klerus und allen Gläubigen

der heiligen Metropolis von Austria

und des Exarchates von Ungarn

                                                                                                                          

Liebe Brüder und Schwestern, meine lieben Kinder im Herrn!

Auch in diesem Jahr hat die Gnade Gottes es uns ermöglicht, vor dem leeren Grabe des Herrn Jesus Christus zu stehen, um nach Seinem freiwilligen Leiden Seine ruhmreiche und rettungsvolle Auferstehung bezeugen zu können.

Ein Grab, das nicht die Verwesung und den Tod symbolisiert, sondern Quelle des Lebens und der Unverweslichkeit ist, weil in diesem die opfernde gekreuzigte Liebe gewohnt hat, unser Herr und Retter Jesus Christus.

Durch Seine Auferstehung hat sich der Sinn und die Bedeutung des Mysteriums des göttlichen Heilsplans zur Rettung des Menschen geoffenbart, nämlich das Gott Selbst, der Einzige der die wahre Rettung spendet, den Menschen der gerettet werden möchte, rettet.

Unsere Teilnahme an der Wirklichkeit der Auferstehung setzt die wahre Teilnahme unseres ganzen Wesens voraus, nicht in einer oberflächlichen Art und Weise, sondern in seiner ganzen Tiefe. Unsere Heilige Kirche lädt uns ein, dieses Ereignis der Auferstehung Christi zu erfahren. Uns in diesem Ereignis selbst zu erkennen und in unserem täglichen Leben die Gaben der Auferstehung zu erleben. Die Auferstehung Gottes ist eine andauernde Einladung aber auch eine Herausforderung in unserer unruhigen Welt, die meist nur ein vergängliches Leben, Verwesung und Tod verspricht.

Väterlich möchte ich euch ermutigen und bitten, das Fest der Auferstehung nicht an euch vorüber gehen zu lassen, ohne dass es euch berührt. Auch die Freude der Auferstehung soll sich nicht nur auf diesen einen Tag beschränken. Lasset uns erfahren und glauben, dass die Auferstehung Christi unsere persönliche Auferstehung verspricht und ermöglicht.

„Haltet Frieden untereinander und fürchtet euch nicht“, Brüder und Schwester, liebe Kinder im Herrn, die Liebe unseres Heilandes hat uns vom Tode befreit!

Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!

Mit väterlicher Liebe und österlichen Wünschen,

Euer Bischof,

Metropolit Arsenios von Austria

Stellungnahme der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich zur Flüchtlingssituation in Europa

Anlässlich der Frühjahrsitzung der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich am 21. März 2016 wurde als eines der Themen die seit einiger Zeit tragische Flüchtlingssituation in Europa erörtert. Alle anwesenden Bischöfe unter dem Vorsitz von Metropolit Arsenios von Austria brachten ihre große Sorge zum Ausdruck und waren sich darin einig, dass der öffentliche Diskurs über die Nächstenliebe, Menschlichkeit und Solidarität verstärkt werden sollte. Als Christen verfolgen die orthodoxen Bischöfe, deren Klerus und deren Gläubige die Situation in Syrien sowie in den angrenzenden Ländern und die damit verbundene Verfolgung und Entwurzelung des jahrtausendealten Christentums in der gesamten Region mit großer Trauer und Aufmerksamkeit. Besorgniserregend ist in diesem Zusammenhang das mit dem Flüchtlingselend zusammenhängende unmenschliche Schlepperunwesen. In besonderer Weise gedachte die Orthodoxe Bischofskonferenz der beiden im April 2013 entführten syrischen Metropoliten Boulos Yazigi und Mar Youhanna Ibrahim, von denen bis heute jede Spur fehlt. Hier sind insbesondere die politischen und diplomatischen Kräfte der internationalen Staatengemeinschaft bei der Suche und im Erwirken der Freilassung beider Oberhirten besonders herausgefordert.

Obwohl die derzeitige Situation bereits über fünf Jahre anhält, ist es dem vereinten Europa bisher noch nicht gelungen, eine gemeinschaftliche und einhellige Position zu erarbeiten, was das Projekt des vereinten, friedlichen Europa nicht nur in Frage stellt, sondern massiv gefährdet. Grenzen entstehen neu in den Herzen der Menschen und in deren jeweiligen Heimatländern. Sowohl die Europäische Union, deren Bürgerinnen und Bürger, als auch alle Glaubensgemeinschaften sind aktiv dazu aufgerufen, konstruktiv mitzuwirken, den sozialen Frieden und Zusammenhalt unter den Menschen zu stärken und nicht Abgrenzungs- und Ausgrenzungsstrategien zu bevorzugen.

Österreich hat sich gegenüber den Flüchtlingen bisher barmherzig und hilfsbereit gezeigt, was die orthodoxen Bischöfe auch in Zukunft erhoffen. Gleichzeitig stehen sie hinter den Christinnen und Christen, die sich momentan in den Aufnahmezentren in Österreich befinden, unterstützen und bestärken sie, weil manche von ihnen ebendort Opfer von Mobbing werden.

Die Orthodoxe Bischofskonferenz in Österreich erwartet von den europäischen und österreichischen Politikern, dass sie zu einer baldigen Befriedung des Konfliktes in Syrien beitragen und gleichzeitig eine gemeinsame paneuropäische Lösung der Flüchtlingssituation suchen, damit Griechenland und Italien, die derzeit die Hauptlast der Herausforderungen tragen, nicht alleine gelassen werden und eine Spaltung Europas verhindert wird.

Stellungnahme über die Flüchtlingskrise

Metropolit Arsenios mahnt Europas Politiker zu mehr Solidarität in der Bewältigung der Flüchtlingsbewegungen und wirbt um Verständnis für die Lage in Griechenland. "Es geht darum, Menschen zu retten. Es geht aber längst auch darum, Europa zu retten“ so der Metropolit in einer aktuellen Stellungnahme. Er habe großes Verständnis für die Suche nach Lösungen, um die Flüchtlingszahlen pro Land zu verringern. Griechenland mit den hohen Flüchtlingszahlen alleine zu lassen, sei jedoch ein "unfairer Akt und keine Lösung", so Metropolit Arsenios, der zugleich vor einer schweren humanitäre Krise in Griechenland warnt.

Die Europäische Union und die Nationalstaaten stünden in diesen Tagen vor einer "Schicksalsentscheidung": "Werden Humanität, Solidarität und Wille zur Gemeinschaft die Oberhand behalten - oder lässt man es zu, dass sich die Kräfte des Egoismus und Nationalismus durchsetzen?", fragt Metropolit Arsenios. Die viel beschworenen "europäischen Werte" und "christlichen Wurzeln" des Kontinents müssten sich nun bewähren. Die Länder müssten sich gemeinsam um Lösungen bemühen.

In Griechenland wie in Österreich und anderen europäischen Ländern leisteten viele Menschen bis an den Rand ihres Leistungsvermögens einen "selbstlosen Einsatz" für Hilfe suchende Flüchtlinge, der ihm großen Respekt abverlange, betont der Metropolit. Es gebe in der Flüchtlingsfrage auch eine Überforderung von Staaten. "Aber das gilt eben auch für Griechenland - ein Land, das derzeit eine ökonomische Krise von gewaltigem Ausmaß durchzustehen hat und mit enormer Arbeitslosigkeit und der Verarmung großer Teile der Bevölkerung konfrontiert ist", erinnerte Metropolit Arsenios.

Dauerhafte Lösungen könnten nur gemeinsam und im Dialog miteinander gefunden werden, appellierte der Metropolit an die Politik. Kein Verständnis hat er für Forderungen, wonach Griechenland seine Grenze besser sichern müsse: "Es muss doch einleuchten, dass ein Küstenstaat mit vielen Inseln seine Grenzen nicht so sichern kann wie ein Binnenstaat." Und noch einmal: „Es geht um Menschen, die auf der Flucht sind. Die Freude über jedes einzelne gerettete Menschenleben sollte über allem anderen stehen."

Die europäischen Regierungen dürften sich nicht auseinanderdividieren lassen, sondern sollten umso entschiedener das Gespräch suchen und gemeinsam Lösungen entwickeln. Ausdrücklich nimmt Metropolit Arsenios dabei auch jene Länder in die Pflicht, "die in der Krise bisher abseits standen". Letztere müssten kurzfristige Interessen zurückzustellen und sich solidarisch zeigen. Österreichs Politiker wiederum bittet der Metropolit, Griechenland mit Verständnis zu begegnen, mit den Griechen zu sprechen und gemeinsam eine Lösung zu suchen, "wie es sich für Partner gehört".

Die Art der Stille - Gedanken zum Weihnachten

Die Art der Stille
Gedanken zum Weihnachten

Metropolit Arsenios von Austria
Exarch von Ungarn Mitteleuropa

 

Die Geburt unseres Herrn, Jesus Christus, hat der Welt das ewige Licht seiner Gegenwärtigkeit, des Reiches Gottes, der Erlösung des menschlichen Geschlechts aufgehen lassen. Die Menschwerdung des Logos offenbart das im Unsichtbaren triumphierende Eindringen des ungeschaffenen Gottes in die Geschichte. Eines Gottes der „will“ und Mensch wird, „freiwillig geboren wird aus der Jungfrau“[1].

Das Mysterium der Menschwerdung in Zeit und Ort setzt die Kirche zusammen und schenkt uns die göttliche Sohnschaft. Die Mischung mit Gott wird nun zu «τρίβος βατὴ»[2] einem begehbaren Weg, da Er als «Ἶσος προῆλθες, τοῖς βροτοῖς ἑκουσίως»[3] als „Gleicher der Lebenden freiwillig hervorgekommen ist“. Alles wird neu, voller Licht, denn „Er hat das Volk durch ein Wunder gerettet, der Herr“[4], Alles bekommt Sinn durch die Teilhabe im kommenden – und gleichzeitig in Christus gegenwärtigem- Reich Gottes. Er schämt sich nicht, und er zögert auch nicht uns seine Brüder und Schwestern[5] zu nennen, denn jener Herr nimmt in gleicher Weise mit ihnen[6] teil und „er zieht sowohl Fleisch durch den Leib, als auch geistige Seele, die sich mit unserer Seele vermischt, denn durch das Gleiche kann das Gleiche wieder gereinigt werden“.[7]

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Weihnachtsbotschaft des Metropoliten von Austria 2015

Dem

heiligen Klerus und frommen Kirchenvolk

der Metropolis von Austria

und des Exarchates von Ungarn

Meine geliebten Kinder,

Auch in diesem Jahr ruft uns die Heilige Kirche dazu auf, der Heiligen Höhle näherzukommen und zu ehrfurchtsvollen Anbetern des Göttlichen Kindes, unseres Retters Jesus Christus, zu werden. Des Gottes also, der „aus freiem Willen“ Mensch wird „geboren von der Jungfrau“. Unsere Kirche ruft uns dazu auf, „wie die Heiligen Drei Könige“, unsere ganze Existenz unserem wahrhaftigen Gott als wertvollstes Geschenk der Liebe und der Hingebung darzubringen, der auf die Welt gekommen ist, um uns zu retten. 

Und wir alle nehmen mit Freuden diese Einladung unserer Heiligen Kirche an, die auf ewig die Heilige Höhle der Menschwerdung Christi ist, und schon fühlen wir das Mysterium der Heiligen Eucharistie, aber wir kosten auch „den Leib und das Blut Christi“ zur „Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben“, indem wir unseren Herrn preisen für all die Gaben, Seine Geschenke und Segnungen, mit welchen Er unser Leben und unseren Weg bereichert.

Aus Anlass dieses großen Feiertages ermuntere ich Euch väterlich, den Herrscher des Friedens, den Fleisch gewordenen Christus, in unserem Leben zu empfangen und alle gemeinsam für den Frieden einzustehen, nicht nur auf der ganzen Welt, sondern vor allem für die Tugend des inneren Friedens und der Ruhe.

Mögen wir also den Lobpreis der Heiligen Engel und die eucharistische Darbringung an unseren Gott als Schöpfer begreifen, indem wir die Bedeutung des „Ehre sei Gott“ in unseren Herzen auf unserem Lebensweg verinnerlichen. Mögen wir die Ausdauer und die Hingebung der Heiligen Drei Könige zum Vorbild nehmen, die keine Mühe, Mühseligkeit und keine Weite gescheut haben, sondern sich am Stern orientiert haben, ohne vom Weg abzukommen und ihre Aufgabe zu vergessen. Mögen wir schließlich die Einfachheit des Herzens der Hirten zum Beispiel nehmen, die für würdig erachtet wurden, die ersten Anbeter des Göttlichen Kindes und zu unverfälschten Zeugen Seines Erscheinens auf der Erde zu werden.  

Mit diesen frommen Gedanken wünschen wir väterlich Euch allen frohe und gesegnete Weihnachten und ein von Gott gesegnetes, fruchtbringendes Neues Jahr.

 

Mit väterlicher Liebe und Segenswünschen,

Euer Bischof

 

† Metropolit Arsenios von Austria

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