Patriarchal- und Synodal-enzyklika aus Anlass des 1700. Jahrestages des ersten ökumenischen Konzils von Nizäa
Patriarch Bartholomaios I. hat eine Enzyklika zum 1.700-Jahr-Jubiläum des Konzils von Nicäa veröffentlicht. In seinem Schreiben betont er die aktuelle Bedeutung des Konzils. Die Kirche hat auf dem Konzil im Jahr 325 synodal das Wesentliche des christlichen Glaubens formuliert. Der Patriarch spricht vom „Geist von Nicäa“ und der Einladung, „sich dem Wesentlichen unseres Glaubens zuzuwenden, dessen Kern die Erlösung des Menschen in Christus ist.“ Dies auch als Antwort der Kirche auf gegenwärtige „anthropologische Verwirrungen“.
Patriarch Bartholomaios formuliert in seiner Enzyklika: „Angesichts der arianischen Irrlehre formulierte die Kirche in Nicäa synodal das Wesentliche ihres Glaubens, den sie fortwährend lebt. Der 'Wesensgleiche mit dem Vater', der ewige Sohn und Logos Gottes, 'wahrer Gott vom wahren Gott', rettet durch seine Inkarnation den Menschen aus der Sklaverei des Widersachers und eröffnet ihm den Weg der Vergöttlichung in Gnade.“ Der Patriarch beschreibt die Gegenwart als „Zeit anthropologischer Verwirrung und intensiver Bemühungen, den 'transhumanen Meta-Menschen' als Lösung und selbstvergöttlichende Perspektive der menschlichen Evolution durch eine Schnittstelle von Wissenschaft und Technologie hochzuhalten.“ Bartholomaios kritisiert diese Vision des zeitgenössischen „Gott-Menschen". Dem halte der christliche Glaube das Prinzip der „göttlichen Menschlichkeit“ entgegen.
Mit dem Konzilsjubiläum verbunden sieht Patriarch Bartholomaios auch die Mahnung an alle Kirchen, verstärkte Bemühungen für die Kircheneinheit anzugehen. Ein wesentlicher Schritt wäre es für Bartholomaios, wieder an einem gemeinsamen Datum in allen Kirchen Ostern zu feiern.